St.-Jürgen-Kapelle in Thüste wiedereröffnet

Thüste (gök). Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, vornehmlich im Inneren des Gebäudes, ist die St.-Jürgen-Kapelle nach dreimonatiger Schließung  am 1. Mai mit einem festlichen Gottesdienst  und einer Taufe wiedereröffnet worden. Zwischen 80 und 90 Besucherinnen und Besucher aus Thüste und den Nachbarorten  folgten den Ausführungen des Kapellenvorstandes zur Geschichte der Kapelle sowie der Predigt von Pastor Thomas Müller über die Bedeutung eines christlichen Versammlungsortes für eine Gemeinde.

In den nächsten Tagen folgen noch Restarbeiten an den Windfedern des Glockenturms. Die Neuvergoldung von Turmzifferblatt und Bekrönung ist zurückgestellt, bis sie durch die Einnahmen aus dem Freiwilligen Kirchgeld finanziert werden kann. Im Anschluss verfolgten die Gottesdienstbesucher das jährliche Aufstellen des Maibaumes auf dem Dorfplatz vor der Kapelle.

 

Foto: Der Kapellenvorstand mit Pastor Thomas Müller

 

Rede von Hans-Heinrich Götte

 

Wiedereröffnungsgottesdienst Kapelle Thüste am 1. Mai 2017

Kirchtürme sieht man meist zuerst, wenn man auf ein Dorf zukommt.
Der Turm mit dem Kreuz soll zeigen, wo der geistliche und örtliche Mittelpunkt des Dorfes ist. Das gilt auch für unser schönes lebenswertes Dorf Thüste.

Begrüßung zum Gottesdienst zur Wiedereröffnung der St.-Jürgen Kapelle mit Tauf-Godi.

Besonders: Herrn Bürgermeister Pommerening

Beteiligt:  Herr Stichweh (Ausbesserung des Altars) und die beteiligten Firmen Glaswerkstatt Schneemelcher Quedlinburg, Zimmerei Bartels, Gronau, Fa. Pommerening (Malerarbeiten) und Fa. Roloff (Elektrik). Herr Batke –für die Finanzierungsarbeiten.

Nicht zuletzt die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die mit uns die Kirche aus- und wiedereingeräumt und gesäubert haben. Herzlichen Dank dafür.

Einige Informationen zur Kapellengeschichte.

1744           Erste Kapellenerwähnung

1752/53     Abbruch und Neubau

1792           Anschaffung der Kanzel über dem Altar

1911           Einbau der Orgel, Erweiterung 1988

1913           neue Glocke und Turmuhr

1945           viele katholische Vertriebene

1951           Anbau des Westvorbaus

1959/60     Gesamtinnenrenovierung (u.a. neue Kanzel, Heizung, Umbau der Orgel), Einbau des
Buntglasfensters „Himmlisches Jerusalem“

1963           neuer Turm mit neuer Uhr

1972           Bau der Friedhofskapelle

1981           Bau des Gemeindehauses

2008           Außensanierung der Kapelle

2017           Innensanierung

Eine lange Geschichte, aber auch an uns geht die Zeit nicht vorbei. Aufgrund sinkender Gemeindegliederzahlen wird es immer schwieriger, unsere Gebäude zu erhalten.  Auch wir mussten neben Zuschüssen der Landeskirche für bestandserhaltende Maßnahmen erhebliche Eigenmittel   aufwenden.

Wir freuen uns, dass unsere Thüster St.-Jürgen-Kapelle im Wesentlichen aus Mitteln des Verkaufs des Gemeindehauses nahezu vollständig saniert werden konnte. Was wurde getan?

– Boden im Turm mit Fußboden versehen

– neue Heizautomatik – Orgel

– Neuanstrich der Wände, der Decke und der Türen

– Restaurierung der Fenster in ihrer ursprünglichen Farbe

– Installation von 4 neuen Lampen

– Neuversiegelung des Fußbodens

– Wettersicherung im Glockenturm in Kürze

Aus dem freiwilligen Kirchgeld der nächsten Jahre wollen wir noch Zeiger und Zifferblätter der Uhr und die Turmbekrönung neu vergolden.

Unser Dank geht an alle beteiligten Firmen und Personen, die – teilweise unentgeltlich – dazu beigetragen haben, dass unser Thüste wieder eine schöne Kapelle hat und noch einmal den ehrenamtlichen Helfern. Wir wollen uns mit Essens- und Getränkegutscheinen bei allen Eingeladenen bedanken.
Die Kirche gehört nicht nur aus religiösen Gründen zu einem Ort. Sie ist auch ein Stück Kultur und
Dorfgeschichte auf die wir stolz sein können.

Aber natürlich wünschen wir uns, dass unsere Thüster Kapelle ein Ort bleibt, der dazu genutzt wird, Zuspruch im Glauben zu finden, ein Ort der Begegnung.

„Die Kirche im Dorf lassen“ sagt man. Die Kirche im Dorf behalten, das wird Aufgabe der nächsten Generation sein, wenn sie einmal wieder instandgesetzt werden muss.

Nun wünsche ich uns ein paar schöne Stunden und können dabei zuschauen, wie nach dem Gottesdienst das zweite Wahrzeichen des Altdorfes aufgestellt wird – der Maibaum.