Spielt der Wallenser Jan Medewitz morgen Abend für Deutschland?

24jähriger vom WTW Wallensen bei Gehörlosen-Olympiade im Titelkampf

Weenzen/Wallensen (gök). Die Einladung kam etwas überraschend. Zunächst stand Jan Medewitz – letzte Saison noch Spieler des WTW Wallensen – nicht im Kader der Deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft für die 23. Deaflympics in der Türkei. Der 24jährige Medewitz wurde für den Fußballkader des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes nachnominiert und reiste nun begeistert in die Türkei.

Die Olympischen Spiele der Gehörlosen findet dort vom 18. bis 30. Juli in Samsun am Schwarzen Meer statt. In 20 Disziplinen mit Teilnehmern aus 110 Ländern werden die Deaflympics-Sieger gesucht. Neben Fußball tritt man auch noch im Badminton, Basketball, Beachvolleyball, Bowling, Freistilringen, griechisch-römischen Ringen, Handball, Judo, Karate, Leichtathletik, Mountainbike, Orientierungslauf, Schwimmen, Sportschießen, Straßenradsport, Tischtennis, Taekwondo, Tennis und Volleyball gegeneinander an. In Samsun wurde für die Veranstaltung ein hoher Aufwand betrieben. So wurde das Fußballstadion von dem türkischen Erstligisten Samsunspor modernisiert und auch ein Leichtathletikstadion abgerissen und neu aufgebaut. In Atakum wurde auch ein Olympisches Schwimmbad neu in Betrieb genommen. Die Veranstaltungen liefen in den letzten Wochen und Monaten auf Hochtouren. Die Deaflympics 2017 sind das mit dem bisher größten organisatorischen Aufwand verbundene Sportevent in der Türkei.

Im Olympischen Dorf steht eine Kapazität von 6000 Betten zur Verfügung und in der Stadt noch einmal 12 500. So ist es für die Stadt auch kein Problem, die etwa 15 000 Sportler, Trainer, Leiter und Zuschauer unterzubekommen. Der junge Wallenser ist schon in der Türkei angekommen und trainiert mit seiner Mannschaft derzeit zweimal am Tag. Das Turnier startet am 19. Juli für die deutsche Mannschaft mit dem Spiel gegen den Iran. In der Gruppenphase spielt die Mannschaft auch noch gegen Nigeria und Frankreich. Nach guten Turnier-Ergebnissen in der Vergangenheit will die Mannschaft bei den alle vier Jahre stattfindenden Deaflympics wieder um die Titelvergabe ein Wort mitreden. Medewitz war schon einmal für die Europameisterschaft nominiert, musste berufsbedingt aber absagen. Für die letzte Weltmeisterschaft stand er auf Abruf zur Verfügung und hofft nun bei den Deaflympics auf sein Debüt in der Nationalmannschaft.

„Wir würden uns natürlich total freuen, wenn Jan zu seinem Debüt in der Nationalmannschaft kommt. Wir drücken Deutschland kräftig die Daumen für ein erfolgreiches Turnier“, so WTW-Sprecher Thomas Schütte.

 

Foto: Jan Medewitz spielt mit Deutschland bei der Gehörlosen-Olympiade