Klasse Bericht von Christel Piehl gestern auf www.oldendorf-im-saaletal.de

HOCHWASSER IN OLDENDORF – DIE FREIWILLIGE FEUERWEHR SEIT ÜBER 30 STUNDEN IM EINSATZ –

Die Freiwillige Feuerwehr von Oldendorf ist seit über 30 Stunden im Einsatz und noch immer ist kein Ende abzusehen. Es hat aufgehört zu regnen. Das Wasser sinkt zwar langsam, aber verschiedene Grundstücke stehen noch voll im Wasser und teilweise auch die Keller und Garagen in Klein Oldendorf.

Feuerwehr 1Erika 7

Besonders betroffen sind auch heute noch, am 26. Juli, der Hof Rasch und die Mühle Sander. Hier laufen nach wie vor die starken Pumpen der Freiwilligen Feuerwehr um das Wasser aus den Kellern zu pumpen und ein weiteres Ansteigen in den Häusern zu verhindern. „Wir haben ja schon viele Hochwasser hier gehabt, aber so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt,“ so Erika Rasch. Sie lebt seit 50 Jahren auf dem Grundstück an der Saale. Das Wasser steht heute noch fast genau so hoch wie gestern und die Pumpen laufen mit Ohren betäubenden Lärm nun über 30 Stunden! Da haben sich die Männer der Freiwilligen Feuerwehr auch mal eine kleine Ruhepause und Stärkung verdient.

Pumpen 2Essen 3Fuss 4

An vielen Stellen sind die Hausbesitzer nun schon Tag und Nacht im Einsatz und genau so die vielen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Oldendorf. Hier ist wirklich ein ganz großes Dankeschön fällig für diese ehrenamtliche Leistung. Am Montag setzte der starke Regen ein und es hörte auch am Dienstag nicht auf sintflutartig zu schütten. Die Saale stieg und stieg unaufhaltsam.  Fußgänger und Radfahrer hatten keine Chance ihren gewohnten Weg zu benutzen. Neue Anlieger an der Saale bekamen es mit der Angst zu tun, denn sie haben diese Situation zum ersten Mal erlebt.

Andresen 5

 

In Klein Oldendorf kann man nicht mehr erkennen wo geht die Straße an der Saale lang und ein Verlassen der Grundstücke ist hier nicht mehr möglich. Selbst mit einem Boot hätte man Schwierigkeiten, der Sog ist einfach zu stark.

Sommerferien – Urlaubszeit, darauf freut man sich im Juli. In diesem Jahr ist aber alles anderns. Regen, Regen und nichts wie Regen. Am 23. Juli gab es in den Medien schon eine Wetterwarnung für unsere Region. Na ja, es wird uns schon nicht betreffen, denn bisher hatten wir immer Glück bei den angekündigten Unwettern. Dieses Mal aber nicht, denn es fing abends schon an zu “schütten” .  Die Saale stieg schnell an, die ersten Keller standen unter Wasser. An der Mühle mußten die dicken Äste und Baumstämme rausgezogen werden, damit das Wehr nicht verstopft. Da war schon richtig Muskelkraft gefordert um diese aus dem Wasser zu holen.

 

 

Muehle 1Muehle 2Muehle 3

Auf der Saalebrücke an der Ahrenfelder Straße wurde von der Freiwilligen Feuerwehr die Lage am Dienstag Mittag sehr genau beobachtet. Gegen Mittag waren dann die Wiesen überflutet, aber die Blumen schauten noch mit ihren Köpfen aus dem Wasser. Die Straße ‘An der Saale’ war schon total überflutet. Da gab es kein Durchkommen mehr.  Die Höfe Rasch und Schürmann haben zum Glück noch eine zweite Ausfahrt.  Zur Saale hin ging nichts mehr.

An der Wolfskuhle standen der Hof Grimpe-Meyer und der Hof Gülke schon unter Wasser und die Keller waren voll gelaufen. Der dunkel verhangene Himmel mit den schwarzen Regenwolken, aus denen unaufhörlich der Regen floß, ließ keine Hoffnung auf Wetterbesserung zu.

BeobachtenWolfskuhle

Grimpe MeyerSchuerm. 6

Aue 2

Oldendorf

Aue 1 Aue 3

Nicht nur die Saale, sondern auch die Aue überflutete die Wiese an der Straße nach Osterwald. Es entstand ein riesengroßer See. Der kleine Bach, welcher von Osterwald herunter kommt, setzte zum Teil den Fahrradweg unter Wasser.  Die Wassermassen gingen bis oben an die Brücke, aber ergossen sich nicht über die Straße. Die Aue, in den letzten 10 Jahren ein kleines Bächlein mit wenig Wasser, stieg ebenfalls stark an. Ein Stau durch einen dicken Ast oder Baumstamm und die Gärten einiger Anlieger hätten unter Wasser gestanden.

Nachmittags und in der Nacht spitzte sich die Lage in Klein Oldendorf dann zu, sogar die Dorfstraße in Richtung Ahrenfeld mußte von der Feuerwehr gesperrt werden. Die Regenmassen hatten nicht nur die Straße ‘An der Wolfskuhle’ total überflutet, sondern liefen jetzt  durch ein kleines Wiesengrundstück auf die Ahrenfelder Straße. Das neue Haus der Familie Andresen war nur noch mit langen Gummistiefeln zu erreichen. Das Wasser stieg ständig weiter an, obwohl es nicht mehr ganz so stark regnete. Die Feuerwehr war mit Pumpen auf dem Hof Rasch im Dauereinsatz. Hinten auf dem Hof stand das Wasser und auch der Fußweg zur Saale war ein kleiner Fluß geworden. Bei der Familie Sander wurde ebenfalls kräftig gepumt um der Lage Herr zu werden.

Es gibt für die vom Hochwasser Betroffenen noch viel zu tun ehe die Schlammmassen aus den Kellern und von den Grundstücken wieder entfernt sind. Auch auf die Feuerwehrleute wartet noch viel Arbeit bis die Straßen in Oldendorf vom Schlamm befreit und wieder befahrbar sind.

Fotos und Text CHP