Gewerbe wünscht sich Verbesserung der Infrastruktur

Wirtschaftsminister Lies lobt Initiative des Landkreises

Weenzen/Thüste (gök). Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) zeigte sich in Thüste beeindruckt. Rund zehn Jahre ist dort die Firma DanForm schon vor Ort und produziert Küchenarbeitsplatten von hoher Qualität. In den letzten Jahren hat der Betrieb unter der Führung von Regina und Rainer Danielmeyer expandiert und ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. Zahlreiche Arbeitnehmer aus den Landkreisen Hildesheim, Hannover, Holzminden und Hameln-Pyrmont pendeln nach Thüste, um dort ihrer Arbeit nachzugehen.

Was Regina Danielmeyer als Unternehmerin beschäftigt, zeigte sich bei der Diskussion nach der Betriebsführung. Auf Einladung der SPD-Ortsvereine Coppenbrügge und Salzhemmendorf diskutierten Gewerbetreibende mit örtlichen Politikern, dem Hamelner Landrat Tjark Bartels, Bundestagskandidat Johannes Schraps, Landtagsmitglied Ulrich Watermann und dem Wirtschaftsminister Olaf Lies. „Der Breitbandausbau brennt uns unter den Nägeln. Wir arbeiten viel mit großen Konzernen zusammen, wo die Kommunikation größtenteils digital stattfindet“, so Regina Danielmeyer.

Für den Breitbandausbau besteht in Thüste im Landkreis Hameln-Pyrmont aber Hoffnung, da der Landkreis den Ausbau in eigener Zuständigkeit vorantreibt und sogar auf die Förderung vom Bund verzichtet, da dort der Ausbau mit Glasfaserkabel nicht garantiert ist. „Ziel ist es, flächendeckend ein Gigabit im ganzen Landkreis anzubieten“, so Landrat Tjark Bartels, was Olaf Lies entsprechend lobt und sogar schon in Brüssel als beispielgebend vorgetragen hat. Lies befürchtet, dass in anderen Landkreisen zu oft auf vorhandenes Kupferkabel gebaut wird und so nur ein Bruchteil der Breitbandversorgung mit Glasfaserkabel erreicht wird.

Eingeladen war auch der Kaufmann Carsten Gülke, der als Vorsitzender den Marktverein am Ith vorstellte, der mittlerweile über 60 Gewerbetreibende aus Coppenbrügge und Salzhemmendorf vertritt. Im Vergleich zu vielen anderen Gewerbevereinen ist der Marktverein sehr aktiv und verzeichnet wachsende Mitgliederzahlen. Mittlerweile wird der Verein auch beratend im Ausschuss für Finanzen und Wirtschaftsförderung in Salzhemmendorf tätig, während man auf eine ähnliche Beteiligung in Coppenbrügge noch warten muss. In einem kurzen Vortrag stellte Gülke vor allem die wirtschaftliche Struktur der Region dar. Neben vielen Vorteilen wie etwa dem wachsenden Tourismus, dem Naturfreundehaus in Lauenstein mit vielen Übernachtungen oder dem Anschluss an die Bundesstraße 1 und den Bahnhof Osterwald bemängelte er auch fehlende Industrieflächen, Arbeitsplätze, Fachkräfte oder den mangelnden Anschluss an den ÖPNV wie etwa das S-Bahn-Netz in der Region Hannover. Bartels ist hier aber zuversichtlich, dass man in der Zukunft zum günstigen GVH-Tarif von Hameln aus die Strecke nach Hannover nutzen kann. Einig sind sich Lies und Bartels, dass Ideen wie eine Autobahn durch das Weserbergland unrealistisch sind. Vielmehr sollte der Ausbau von vorhandenen Bundesstraßen gefördert werden, was auch schon umgesetzt wird. Mit dem Ausbau der Infrastruktur soll der demografische Wandel zumindest verlangsamt werden.

Ulrich Watermann bekam zusammen mit Johannes Schraps in den letzten Wochen bei vielen Gewerbetreibenden vor allem oft zu hören, dass einfach Ansprechpartner in großen Unternehmen wie etwa einem bekannten großen Telekommunikationsunternehmen fehlen. Bei allen Problemen betonte der Salzhemmendorfer Ortsvereinsvorsitzende Marcus Flügel aber auch, dass die Region rund um Hannover auch eine große Chance hat. Schon jetzt gibt es viele Pendler und man muss etwas dafür tun, dass die Lebensqualität vor Ort erhalten bleibt.

 

Foto: Carsten Gülke stellt den Marktverein am Ith vor

Foto4,7: Der Raum in der Firma DanForm war voll besetzt

Foto6: Ulrich Watermann, Olaf Lies, Tjark Bartels und Johannes Schraps

Foto7: Marcus Flügel bedankte sich bei Regina Danielmeyer für die Gastfreundschaft