Dianah will durchstarten

Nach 2015 erneut Award-Gewinnerin der Musikindustrie

Wallensen (gök). Schon 2015 hat sich Diana Schuler aus Wallensen bereits sehr gefreut, als sie bei den VDM Awards in der Kategorie Pop Klassik gewann. Doch dieses Jahr setzte sich die als Dianah bekannte Sängerin die Krone auf und gewann die Auszeichnung erneut. „Sicher, es ist nicht der Echo, aber mir bedeutet dieser Preis sehr viel“, so Schuler. Der VDM ist der größte Verband unabhängiger Labels in Deutschland und verleiht seit 2012 seinen Award, der gerade bei unabhängigen Musikern einen hohen Stellenwert genießt. Statt Experten werden die Lieder von potentiellen Kunden bewertet, die weder Künstler noch Label kennen, weshalb also nur die Musik zählt.

2015 hat Diana Schuler nach eigenem Bekunden etwas verpasst, nämlich den Schwung des Awards mitzunehmen. Doch das soll ihr nicht noch einmal passieren. Mit großem Aufwand, finanziell sowie zeitlich, hat die 45jährige ihr eigenes Musiklabel gegründet und dort alles in die eigene Hand genommen. Unterstützung erhielt Schuler bei der Durchführung ihres Schaffens hauptsächlich bei ihrem Produzenten, dem Hamelner Gerrit Thomas, der sonst eher in der Elektro-Szene aktiv ist. Mit ihrem eigenen Label kann sich Dianah nun selbst verwirklichen. Ihr aktuelles Album “Chronos” zum Beispiel ist als Doppelalbum erschienen, wodurch sie ihren schon vorhandenen Fans gleich zwei Seiten von ihr zeigen wollte. Auf der ersten CD hat sie ihre Songs mit Thomas tanzbar im Synthie Pop aufgenommen, während auf der zweiten CD die Songs im klassischen Gewand und als Original angehört werden können. “So bediene ich jeden Musikgeschmack”, ist sich die 45jährige sicher. Ihre tiefgehenden Texte stecken voller Lebenserfahrung, weshalb jüngere Menschen die Texte vielleicht auch nicht immer verstehen. “Ich schreibe aber Songs über mein Leben und möchte damit nun im Musikgeschäft Fuß fassen. Durch meine Musik möchte ich einen kleinen Abdruck hinterlassen, der vor allem meinem Sohn erhalten bleiben soll. Das habe ich mittlerweile aus meiner Sicht schon geschafft”, so die Künstlerin.

2013 hat die gelernte Arzthelferin semiprofessionell angefangen, Musik zu machen. Doch drei negative Erfahrungen mit sogenannten Musikverlagen haben schließlich dafür gesorgt, dass sie ihren eigenen Musikverlag gründete. “Das war dein Traum, das bringst Du zu Ende”, wollte Dianah nicht aufgeben. Der Aufwand ist aber immens. Ständige Kommunikation mit Grafikern, Presswerk, Gema oder wegen Marketing frisst viel Freizeit, bereitet aber für die Wallenserin auch viel Spaß. Aufgrund des hohen Aufwandes hat die hauptberufliche Erste-Hilfe-Ausbilderin mittlerweile eine Hilfe eingestellt, die ihr bei dem Musikverlag zur Hand geht. Den größten Spaß hat die leidenschaftliche Musikerin aber weiterhin beim Songwriting und den folgenden Aufnahmen, wo es um die pure Musik geht.

Die Inspiration für ihre Songs kommt Dianah bei allen Möglichkeiten. Für den Song “Alles hat seine Zeit” vielen ihr die entscheidenden Textzeilen etwa im Garten ein, als die ersten Blätter gelb wurden und mit Blick auf den Herbst ihr Gemüt etwas betrübt war. Plötzlich kam die Idee, die Gartengeräte wurden zur Seite geworfen und im Keller in ihrem Musikstudio sofort der Text geschrieben. Der größte Vorteil eines eigenen Musiklabels besteht darin, dass von außen kein Druck aufgebaut wird. Dianah geht ihrer Leidenschaft nach und achtet darauf, dass man diese Leidenschaft auch in ihrer Musik spürt. “Ich stecke da ungeheuer viel Herzblut rein, der kommerzielle Gedanke ist erstmal sekundär. Chronos wird nicht mein letztes Album bleiben. Das ist schon etwas zwischen Passion und Wahnsinn”, gibt die Musikerin zu. Rückhalt bekommt die Musikerin aus ihrer Familie, wobei ihre Mutter wohl auch ihr größter Fan ist.

Während sie 2012 mit den Covern von “Enjoy the silence” und “Hallelujah” noch auf englisch angefangen hat, Songs aufzunehmen, sind ihre Stücke mittlerweile alle auf deutsch. Als Kind kam sie schon mit wenigen Monaten zur Musik und klimperte noch im Krabbelalter auf einem Klavier im Flur herum. Später erlernte sie dann Tasteninstrumente, wo sie vor allem Karl Lohmann an der Grundschule Wallensen prägte. Auch ihr Vater war ein Vollbluthobbymusiker, der später ihre Musikleidenschaft förderte. So kam auch ihr erster Auftritt bei der Prunksitzung des Ockenser Carneval-Vereins zustande, wo die junge Sängerin “Heidi” und “Wenn die Schneeglöckchen erwachen” als Kind auf der Bühne sang. Zum 16. Geburtstag bekam die Schülerin damals ihr erstes eigenes Keyboard, mit dem ab da fleißig geübt wurde. Zusammen mit Thomas Löwe aus Ockensen spielte sie bei verschiedenen Anlässen auch Tanzmusik, ehe die Kindererziehung für eine Pause der Musik sorgte. Erst 2009 nahm die Musik wieder Fahrt auf, als sie unter anderem mit Uwe Koch aus Lauenstein bei der Band Pur Acoustic einstieg, wo sie immer noch gerne unplugged bei Auftritten mitsingt. Nachdem sie Gesangsunterricht an einer Musikschule genommen hatte, ermutigte sie Gerrit Thomas noch mehr, weiter Musik zu machen. Thomas bestärkte sie darin, dass ein eigenes Lied für eine Aufnahme aber das Beste wäre. Erst ein Pastor konnte Dianah aber bei einem Konzertvorbereitungsgespräch dann aber überzeugen. Spontan entstand danach mit “Fly” ihr erstes eigenes Lied, was sie komplett in der Küche schrieb. Mittlerweile hat sie auch Erfahrung in der Musikvideoproduktion und möchte das zusammen mit ihren Partnern in Zukunft alles noch weiter ausbauen. Diana Schuler alias Dianah hat nichts dagegen, wenn nun nach ihrer zweiten Auszeichnung in ihre Musikkarriere richtig Schwung kommt und sie sich ihren Traum weiter verwirklichen kann.

Während der Veranstaltung Kultur in den Höfen am 16. September in Wallensen können sich Menschen aus der Region auch von den musikalischen Fähigkeiten von Dianah überzeugen.

 

Foto: In ihrem Kellerstudio entstehen die meisten Songs