Das Hilsbad ist ein Gewinner
Klima.Sieger im Wettbewerb / Infrastruktur soll weiter verbessert werden
Hohenbüchen/Coppengrave (gök). In den letzten Jahren ist schon viel passiert im Hilsbad Hohenbüchen. Das große Engagement wurde nun auch von Westfalen Weser Energie bei deren Wettbewerb Klima.Sieger gewürdigt. Von 43 Teilnehmern belegte der Förderverein des Hilsbades den fünften Platz und konnte sich so über einen Gewinn von 5 000 Euro freuen. Doch bis es soweit kam, musste der Vereinsvorstand um Martin Basse und Friedhelm Hermes einiges an Arbeit investieren. “Über drei bis vier Wochen haben wir an vielen Abendstunden einiges an Daten zusammengetragen und eine Präsentation erstellt, die die Jury wohl überzeugt hat”, so Basse.
Der Förderverein bekommt für den Betrieb des Hilsbades jährlich einen Betriebskostenzuschuss von 25 000 Euro von der Gemeinde Delligsen, mit dem die laufenden Kosten getragen werden. Lediglich bei außerordentlichen Ausgaben erhält der Verein auf gesonderten Antrag eine Unterstützung aus der Gemeindekasse, wie etwa 2015 bei den Fugenarbeiten. Mit dem Betriebskostenzuschuss alleine würde das Bad vielleicht die laufenden Kosten auffangen können, Sanierungsmaßnahmen wären damit aber finanziell nicht mehr möglich. Daher ist der Förderverein immer auf der Suche nach Förderquellen und Unterstützung, welche dem Verein auch von den 360 Mitgliedern zu Gute kommt. Der Verein hat durch intensive Mitgliederwerbung inzwischen fast so viele Mitglieder, wie der Ort selber an Einwohnern hat. Das erklärt sich dadurch, dass das Hilsbad auch in der Region sehr beliebt ist und viele Nutzer auch aus umliegenden Orten wie Duingen, Delligsen, Alfeld oder Grünenplan kommen. Im Vergleich zu seiner Größe und den Betriebskosten steht das Hilsbad mit jährlich rund 10 000 Besuchern im Vergleich zu anderen Freibädern mehr als positiv da. Die Besucher schätzen vor allem die familiäre Atmosphäre mit den kurzen Wegen und günstigen Preisen. “Wir haben bewusst die Preise schon einige Jahre nicht mehr angepasst, um das Bad auch weiterhin gerade für Familien attraktiv zu halten”, so Basse.
Preissieger wurde man bei Westfalen Weser Energie sicherlich auch, weil man sich auch seiner ökologischen Verantwortung in Hohenbüchen bewusst ist. Denn neben der Kasse des Bades profitiert auch die Umwelt davon, dass in Hohenbüchen etwa Warmwasserboiler durch Solarthermie ersetzt wurde, der Stromverbrauch gesenkt und auch Aqua-Stops eingebaut wurden, wodurch der Wasserverbrauch enorm gesenkt wurde. Für eine Senkung des Wasserverbrauches sorgte aber auch die neue Chlorgasanlage. Das Chlor wird nunmehr dem Becken nicht mehr über Frischwasser, sondern über Brauchwasser zugeführt. “Wir haben über Jahre schon unsere Technik immer wieder modernisiert und haben daher auch keinen Sanierungsstau. Bei einem sommerlichen Saisonbetrieb kann sich die energetische Sanierung dabei aber fast nur auf den Strom- und Wasserverbrauch konzentrieren”, so Hermes. Obwohl die Gebäudesubstanz und die Flächen in Ordnung sind, soll die Infrastruktur in den nächsten Jahren noch gestärkt werden. Der Förderverein wünscht sich, dass die Nutzungsdauer des Freibadgeländes über das Jahr gesehen noch verlängert und der Nutzen für den ganzen Ort noch größer wird. Vorstellbar sind vielleicht Wohnmobilstellplätze und der Ausbau zu einem größeren Freizeitbereich in Hohenbüchen, da der ganze Ort selber auch nicht mehr viel zu bieten hat. Umso wichtiger ist den Mitgliedern daher ihr Hilsbad, um den ganzen Ort gerade für Familien noch attraktiv zu halten. Um noch mehr Betriebskosten zu sparen ist zudem für die Zukunft auch ein Brunnenbau angedacht worden, was sich dann in der Vereinskasse wohl schnell positiv bemerkbar machen würde. Bis zum 20jährigen Vereinsjubiläum 2019 will der Förderverein die Mitgliederzahl auf über 400 hochschrauben und so die Unterstützung für das Freibad auf noch mehr Schultern verteilen.
“Die viele Arbeit im Hilsbad ist mit viel Manpower verbunden, wobei aber alle an einem Strang ziehen. Wir sind neben der Gemeinde auch den Firmen aus der Region sehr dankbar, die vieles möglich machen”, so der Vorsitzende Martin Basse. Die Firma Mardie aus Duingen etwa beschäftigt Bademeister Jürgen Seltmann in den Wintermonaten, während er im Sommer das Hilsbad mit voller Kraft unterstützt. Die Firma zeigt sich dabei sehr flexibel, was laut Basse bei weitem nicht selbstverständlich ist. Flexibel sind für den Verein auch die Infowege. Neben sozialen Netzwerken bittet der Verein seine Mitglieder auch regelmäßig über die obligatorische Whatsapp-Gruppe um Unterstützung, wobei sich der Vorstand dann auch auf die Helfer verlassen kann. Regelmäßig sind bei Arbeitseinsätzen die Vorstandsmitglieder nicht alleine und können auf die Unterstützung bauen.
So leicht wie es aussieht, ist die Arbeit für den Vorstand aber nicht. Unzählige Klinken hat der Vorstand in den letzten Monaten geputzt und so nun auch schon zehn feste Firmensponsoren begeistern können, die über das Jahr immer feste Beträge in das Hilsbad investieren. “Wir hoffen natürlich, dass diesem Beispiel noch mehr Firmen folgen und uns bei unserer Arbeit unterstützen”, erklärt Hermes. Überzeugt hat die Firmen dabei sicherlich der Umstand, dass die Zuwendungen in Hohenbüchen nicht in irgendwelchen Verwaltungen versickern, sondern eins zu eins die Infrastruktur stärken. Gerade leuchtende Kinderaugen an sonnigen Tagen sind für die zahlreichen Ehrenamtlichen dann Lohn genug.
Um das Hilsbad auch weiterhin nach vorne zu bringen, werden auch weitere Ideen schon vorangetrieben. Neben weiteren Förderanträgen sind zur Verschönerung des Bades in nächster Zeit auch Chill-Out-Möbel geplant, die die familiäre Atmosphäre des Bades noch verbessern sollen. Auch will der Verein gerade für die Kinder noch mehr veranstalten. Denkbar sind hier die unterschiedlichsten Aktionen wie etwa Kickerturniere oder ähnliches. Langweilig wird es den Unterstützern im Hilsbad Hohenbüchen in nächster Zeit jedenfalls nicht werden.