„Harmonische“ Volksbank-Fusion kommt zum 1. Januar 2018

Volksbank eG Seesen soll mit der Volksbank Leinebergland verschmelzen

Leinebergland/Delligsen (gök). Im Süden von Niedersachsen entsteht zum 1. Januar 2018 eine neue Volksbank. Nachdem am Vorabend schon die Volksbank Leinebergland mit großer Mehrheit (99,17 Prozent) für eine Fusion gestimmt hatte, unterstützten auch die Vertreter auf der Versammlung der Volksbank eG in Alfeld, Bad Gandersheim, Bockenem, Einbeck, Langelsheim und Seesen den Vorschlag des Aufsichtsrates zu einer Fusion mit der Volksbank Leinebergland.

Vorher hatte Geschäftsleiter Dieter Brinkmann die Anwesenden im Delligser Festsaal über die geplante Verschmelzung informiert. 106 Vertreter der stimmberechtigten Mitglieder waren erschienen. Der Verschmelzungsvertrag wurde den Anwesenden erläutert, wobei es laut dem Vorstand keine „fusionsbedingten Kündigungen“ unter den 310 Mitarbeitern geben soll und auch die regionale Identität erhalten bleiben soll. Die Volksbank Seesen ist laut Brinkmann etwa zehnmal so groß wie die Volksbank Leinebergland. Der Beschlussfassung von dem Aufsichtsratsvorsitzenden Rüdiger Berkhan konnten schließlich bis auf eins alle Mitglieder folgen, wodurch die Verschmelzung in rund vier Monaten zum Jahreswechsel vollzogen werden soll und die notwendige Dreiviertelmehrheit problemlos erreicht wurde. Aufgrund des Verschmelzungsvertrages wurden Cord Warnecke und Dirk Knackstedt aus Delligsen bei vier Enthaltungen von der Vertreterversammlung in den Aufsichtsrat gewählt. Erhalten bleiben soll die Volksbank auch als Förderer und Unterstützer sozialer Projekte, wo 2016 insgesamt 143 599 Euro bereitgestellt wurden. Auf die Anfrage aus der Versammlung, ob diese Fusion nun die letzte ist, antwortete Dieter Brinkmann, dass derzeit keine weiteren Fusionen geplant sind, man aber „nie nie“ sagen kann.

Wirtschaftlich ist die Volksbank eG Alfeld laut Geschäftsleiter Dr. Jörg Hahne auf gutem Kurs. Beim Kreditgeschäft konnte ein Zuwachs von ca. 5,7 Mio. Euro auf nunmehr 543 Mio. Euro verzeichnet werden. „Wir haben eine gute Streuung nach Größenklassen und Branchen“, berichtete Dr. Hahne.  Besonders die starke Nachfrage nach Darlehen für den Erwerb von Wohnimmobilien sowie deren Modernisierung führte zu der positiven Steigerung. Nach wie vor ist das Zinsniveau niedrig. Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren und Fonds verzeichnete die Volksbank eG eine Steigerung um 18 Mio. Euro. Ein weiterer wesentlicher Posten in der Bilanz der Volksbank eG sind die Kundeneinlagen, die sich um 30 Millionen auf 810 Millionen Euro erhöht haben.

Auch die Guthaben bei den Verbundpartnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe, dies sind die R+V Versicherung, die Union Investment und die Bausparkasse Schwäbisch Hall, haben sich positiv entwickelt. Die Guthaben sind um 46 Millionen auf 1362 Millionen Euro gestiegen. Die Bilanzsumme wies knapp 1 Mrd. Mio. Euro aus und konnte gegenüber dem Vorjahr um 30 Mio. gesteigert werden. Das bilanzielle Eigenkapital belief sich zum Ende des Geschäftsjahrs 2016 auf 113,2 Mio. Euro. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 wird ein Bilanzgewinn von 1.440 Mio. Euro ausgewiesen. Im weiteren Verlauf schlugen Aufsichtsrat und Vorstand vor, aus dem Bilanzgewinn 1 Mio. Euro in die Rücklagen einzustellen. Jeweils 500.000 Euro sollen in die gesetzliche Rücklage und in andere Ergebnisrücklagen fließen. „Des Weiteren empfehlen wir, an unsere Mitglieder eine 4-prozentige Dividende auf die Geschäftsguthaben zu zahlen“, sagte Dr. Hahne. In der Summe macht dies 439.611,94 Euro. Mit dem Gewinnvortrag in Höhe von 462,54 Euro ergeben sich insgesamt 1.440.074,48 Mio. Euro, was der Höhe des Bilanzgewinns entspricht. Auch bei den entsprechenden Verbandsprüfungen gab es keine Beanstandungen.

Allen Beschlussvorschlägen konnte die Versammlung in der Abstimmung schließlich einstimmig folgen. Die Versammlung entlastete schließlich den Vorstand und den Aufsichtsrat für das zurückliegende Geschäftsjahr ebenfalls einstimmig. Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Rüdiger Berkhan, Dierk Fingerhut, Dr. Elmar Böhm, Gerd Huchthausen, Norbert Luther und Wilhelm Meyer wiedergewählt, wobei durch altersgemäßes Ausscheiden die Zahl der Aufsichtsräte von 15 auf elf bis 2023 reduziert werden soll.

 

Foto3,4: Der Festsaal in Delligsen war voll besetzt

Foto6,14: Dr. Jörg Hahne berichtete vom guten wirtschaftlichen Ergebnis der Bank

Foto21: Bei der Abstimmung zur Fusion gab es fast ein Ergebnis von 100 Prozent

Foto22: Die Volksbank Leinebergland wird es bald nicht mehr geben, zum 1. Januar wird fusioniert