Aus dem Bauausschuss der Samtgemeinde Leinebergland

Kanalsanierung wird weiter vorangetrieben

Kosten in Höhe von 890 000 Euro geplant

Gronau (gök). Die aktuellen Ereignisse der Hochwasserlage haben es wieder gezeigt. Im Bereich Gronau Nordost muss die Kanalentwässerung weiter vorangetrieben werden. Die Sanierung in den Ortslagen Barfelde, Eitzum und Nienstedt ist bereits abgeschlossen, weshalb nun die weitere Sanierung Richtung Gronau vorangetrieben werden soll. Schon 2013 wurden kilometerweise die Rohre mit Kamera nach Schäden abgesucht. Unterschiedliche Schäden wie Querrisse, Wurzeleinwuchs oder undichte Muffen wurden dabei festgestellt. Das Kanalsystem aus den siebziger Jahren hatte diverse Undichtigkeiten, wodurch Fremdwasser in die Schmutzwasserkanäle kam. Gerade in Regenperioden wurde ein Vielfaches an Fremdwasser durch die Kanäle geführt, wodurch das Schmutzwasser entsprechend verdünnt wurde. Schon vor einigen Jahren wurde ein Sanierungsprogramm auf einige Jahrzehnte ausgelegt, welches jährliche Baukosten in Höhe von 500 000 Euro und Planungskosten in Höhe von 100 000 Euro vorsah. In den letzten Jahren wurden diese Kosten aber schon übertroffen, weshalb die anstehenden Sanierung verschoben wurden. In Eime etwa hat die Kanalsanierung 2014 rund eine Million Euro gekostet. Gronau Nordost soll nun ein Lückenschluss zum Despetal sein.

In der Sitzung des Bauausschusses von der Samtgemeinde Leinebergland stellte die Verwaltung nun zwei Varianten zur Sanierung im Nordosten von Gronau vor. Während die erste Variante die Sanierung im Berstverfahren und die Einziehung eines Neurohres vorsieht, war in der zweiten Variante eine Bypasslegung über öffentlichen Grund vorgesehen, wodurch Wartungsarbeiten einfacher sind. Allerdings wären für die zweite Variante Mehrkosten von rund 165 000 Euro auf die Samtgemeinde zugekommen. Da die zweite Variante mit dem Bypass laut Maik Götze vom Bauamt nur geringe Vorteile hat, entschieden sich die Ausschussmitglieder auch einstimmig für die erste Variante. Für diese werden im Haushalt 2018 dann 499 000 Euro und 2019 noch einmal 391 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Foto17: Den Anträgen konnte der Bauausschuss einstimmig folgen

Marienhagener Abwasser soll nach Gronau fließen

Abwasseranlage Marienhagen soll rückgebaut werden

Marienhagen/Gronau (gök). Schon deutlich vor der Fusion zur neuen Samtgemeinde Leinebergland gab es 2014 die ersten Kooperationsgespräche hinsichtlich der Abwasseranlage Marienhagen. Die Anlage hat bauliche Defizite und wird nach Einschätzung des Bauamtes bis 2022 nicht mehr zuverlässig funktionieren. 2022 läuft die Betriebserlaubnis aus und Maik Götze vom Bauamt rechnet bei einer Fortführung mit strengeren Richtlinien, weshalb eine Sanierung die Samtgemeinde sehr teuer kommen würde. „Schon jetzt sind wir bei den Grenzwerten scharf am Limit“, erklärte Götze in der Sitzung des Bauausschusses der Samtgemeinde. Da die Gronauer Kläranlage weitere Abwässer aufnehmen kann, favorisiert das Bauamt eine Druckleitung, welche von Marienhagen aus bei Deinsen in das Gronauer Kanalnetz eingeführt werden soll. Erst nach 25 Jahren Betriebszeit würde sich die Freigefälleleitung in den Kosten der Druckrohrleitung annähern.

Die Druckrohrleitung wird mit Kosten in Höhe von 461 000 Euro von den Mitgliedern des Bauausschusses aber favorisiert, da die Freigefälleleitung zunächst Kosten in Höhe von 625 000 Euro verursachen würde. Als Alternative würde zu den Leitungen nur ein Neubau der Marienhagener Kläranlage möglich sein, da eine Erneuerung der Tröpfchenkörperanlage nicht möglich ist. Zu den 461 000 Euro, welche im Haushalt 2018 auftauchen sollen, kommen aber noch weitere Kosten auf die Samtgemeinde zu. 2019 muss das Pumpwerk in Eime für 71 500 Euro angepasst werden und die Umbaukosten der Marienhagener Anlage zu einem Pumpwerk betragen auch 460 000 Euro. Zusätzlich fallen noch Sanierungskosten in Höhe von 233 500 Euro für das Eimer Pumpwerk an, die so oder so anfallen würden.  Durch die Restarbeiten über 170 000 Euro in 2020 steigen die Kosten für die Gesamtmaßnahme dann auf insgesamt rund 1,4 Millionen Euro an, welchen der Bauausschuss nun einstimmig folgen konnte. Durch den Umbau zu einer Pumpanlage spart die Samtgemeinde bei dem Betrieb der Marienhagener Anlage dann 12 000 Euro Betriebskosten im Jahr, da die Anlage nicht mehr ständig überwacht werden muss.

Götze sieht allerdings auf die Samtgemeinde Leinebergland bald noch weitere Kosten zukommen. In dem Gebiet der ehemaligen Samtgemeinde Duingen gibt es in großen Teilen noch ein Mischsystem in der Wasser- und Abwasserentsorgung. Nur in Teilen gibt es ein Trennsystem, während im Bereich der alten Samtgemeinde Gronau bereits das ganze Kanalnetz in einem Trennsystem existiert. Götze wird das Problem den Ausschussmitgliedern vermutlich bei einer Bereisung vor Ort aufzeigen und will das Problem bei der Wurzel packen. Das Duinger Kanalsystem soll nach Meinung von Götze so schnell wie möglich angepasst werden, was aber auch große Kosten verursachen wird.

Foto19: Die Marienhagener Kläranlage soll bald in ein Pumpenwerk umgewandelt werden

 

W-Lan-Hotspots in der Samtgemeinde

Bauausschuss folgt SPD-Vorschlag

Gronau (gök). „In einer modernen Gemeinde sollte den Bürgern kostenloser Internetzugang in Parks, auf großen Plätzen, in öffentlichen Gebäuden, Bibliotheken, Gesundheitszentren und Museen zur Verfügung stehen!“ So formulierte die SPD-Fraktion ihre Ansichten in ihrem Antrag auf Einrichtung von öffentlich frei zugänglichen W-LAN-Hotspots im Bauausschuss der Samtgemeinde Leinebergland. Mit der Änderung des Telemediengesetzes hat der Deutsche Bundestag Ende Juni diesen Jahres die Abschaffung der Störerhaftung beschlossen, wodurch Betreiber dieser Hotspots Rechtssicherheit erlangt haben und vor der mißbräuchlichen Nutzung der Hotspots abgesichert sind. Die SPD konnte sich in ihrem Antrag vorstellen, dass in einem ersten Schritt die Verwaltungsgebäude der Samtgemeinde mit Hotspots ausgerüstet werden. „Viele Kommunen bieten mittlerweile schon öffentliche Hotspots an“, so Siegfried Schmidt (SPD).

Sabine Hermes (CDU) lobte den Vorschlag, stellte aber die Frage nach den Kosten. Martin Paggel von der Samtgemeindeverwaltung entgegnete aber, dass mittlerweile die Kosten für entsprechende Anlagen gesunken sind. Auf dem Gronauer Ratskellerplatz etwa wurde letztes Jahr eine Anlage installiert, die freies W-LAN von der Eisdiele bis zur Volksbank ermöglicht. Die Kosten dafür betragen derzeit 105 Euro monatlich. Mittlerweile sind Anlagen für 49 Euro im Monat möglich, wobei die Einrichtung je nach Aufwand aber auch 800 Euro betragen kann. „Der Antrag soll nur eine Initialzündung darstellen“, hofft Schmidt. Auch Samtgemeindebürgermeister Rainer Mertens (SPD) kann dem Antrag folgen. Die Schwerpunkte auf Samtgemeindeobjekten wären nach seiner Meinung schon flächendeckend, wobei die Gemeinden der Samtgemeinde das Angebot ja noch erweitern könnten. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Samtgemeinde nun einen Vorschlag für mögliche Standorte erarbeiten und dabei auch die Kosten aufzeigen soll.

 

Foto: Auf dem Gronauer Ratskellerplatz gibt es schon freies W-LAN