Gelber Italiener sorgt für Meisterschaft

Lauensteiner Fred Wöhler darf sich Meister der Rassegeflügelzucht nennen

Lauenstein (gök). 1962 war er der Jüngste, heute ist Fred Wöhler der Älteste im Sonderverein Gelbe Italiener. Die Hühnerrasse “Gelbe Italiener” begeistert den 79jährigen Lauensteiner schon seit 1962. Damals noch in Fuhrberg bei Celle wohnend kam der junge Mann in Kleinburgwedel das erste Mal mit der Hühnerrasse in Berührung und begann schnell mit der Zucht.

Später führte den Bäcker der Beruf nach Lauenstein, wo er seine Zucht seitdem immer weiter betrieb. Schon 1968 gewann er mit dem “Blauen Band” seinen ersten Preis für den besten Hahn. Bis auf ein Jahr, wo er gesundheitlich angeschlagen im Krankenhaus lag, nahm er immer an der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover teil, wo jedes Jahr rund 20 000 Tiere ausgestellt werden. Über die Jahre gewann der Lauensteiner zahlreiche Ehrenpreise für seine Tiere. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft des Verbandes der Hühnerzüchter Deutschlands war der Höhepunkt jetzt die Ehrung zum Meister der Rassegeflügelzucht in Kirchlengern. Vorgeschlagen werden kann man dafür nur, wenn man eine Mindestpunktzahl erreicht, die sich aus Jahren im Verband, Vorstandsarbeit und Erfolgen zusammensetzt, was Wöhler mühelos erreichte.

Im Verband der Hühner-, Groß- und Wassergeflügelzüchtervereine (VHGW) sind 89 Sondervereine organisiert, wovon es alleine 21 Vereine zu den Italiener-Hühnern mit den verschiedensten Farben gibt. Für den Sonderverein der “Gelben Italiener” nimmt Wöhler seit 1994 an den Sommertagungen in ganz Deutschland teil, wo er neben der Kasse auch das Archiv führt. 2010 wurde Wöhler in dem Sonderverein zum Ehrenmitglied und 2012 auch im Hannoverschen Geflügelzuchtverein zum Ehrenmitglied ernannt. Aufgrund seiner im letzten Jahr angeschlagenen Gesundheit hat er zusammen mit seiner Frau Inge das erste Mal in seiner Züchterkarriere nicht Hühner ausgebrütet und aufgezogen, weshalb er derzeit nur 40 Hühner in seiner Zucht hat. Wöhler freut sich aber schon darauf, wenn das nächste Mal wieder bis zu 50 Küken in Lauenstein aufgezogen werden, damit auch der Eiernachschub gesichert ist. “Ich esse woanders keine Eier. Da weiß man ja nicht, was drin ist”, erklärt Wöhler im Gespräch. Auch viele Freunde und Bekannte des erfolgreichen Züchters profitieren mit Eiern in Lauenstein von den Hühnern. Die Zuchterfolge hätten vielleicht noch höher sein können, doch Wöhler scheute dafür den Aufwand. So verzichtete er aufgrund der langen Reisewege etwa auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft, die letztes Mal in Frankreich und als nächste Auflage in Dänemark stattfindet. In ganz Europa werden die Tiere von Wöhler aber sehr geschätzt. So hat er Tiere der 1894 erstmals erwähnten Rasse sogar schon nach Russland, Schweden, Dänemark, Ungarn, Spanien, Italien und Österreich zur weiteren Zucht verkauft. Wöhler brennt nun darauf, bald wieder seine eigenen Küken von den “gelben Italienern” großzuziehen.

 

Foto2,3: Inge und Fred Wöhler freuen sich über die Zuchterfolge

Foto4: Gelbe Italiener züchtet Fred Wöhler schon seit 55 Jahren