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Ausstellung “drei Kunstwelten Farbe, Form, Foto” noch bis Ende Dezember im Fagus-Werk

Alfeld (gök). Schon am 10. September am Tag des offenen Denkmals eröffnete die Ausstellung “drei Kunstwelten Farbe, Form, Foto” im Sonderausstellungsraum des Fagus-Werkes in Alfeld. Selten war gleich zu Beginn einer Ausstellung der Andrang so groß. Rund 140 Besucher waren schon am ersten Tag in den Räumen der Sonderausstellung. Seitdem kommen immer wieder Besucher in die Keller-Räume der Sonderausstellung, wo man jeden Tag zwischen 10 und 16 Uhr die Ausstellung von Susanne Berndt, Ditmar Wrede und Birgit Hagen besuchen kann.

“Mit Frauen ist eine Ausstellung immer charmanter”, antwortete Ditmar Wrede amüsiert auf die Frage, warum er mit den anderen beiden Künstlerinnen im Fagus-Werk ausstellt. “Ich habe schon in der Wittenburger Kirche mit Birgit Hagen zusammen ausgestellt und schon da lief es sehr gut zusammen. Zu dritt war hier die Zusammenarbeit in Alfeld jetzt optimal. Die Zusammenstellung von Foto, Farbe und Holz passte wunderbar”, ist Wrede schon jetzt sehr zufrieden mit der Ausstellung. Auch für die Besucher ist der Gang durch die Ausstellungsräume sehr angenehm. Die Künstler haben beim Aufbau darauf geachtet, dass es nie langweilig wird. Beeindruckt ist man gleich, wenn man die Räume betritt und in der Entfernung die Besucher ein Nashorn anguckt, welches Birgit Hagen großflächig auf die Leinwand gebracht hat. “Das habe ich nur gemalt, um zu zeigen, dass ich das auch kann”, bekannte sie augenzwinkernd.

Die gelernte Dekorateurin hat schon vor 30 Jahren mit der Malerei angefangen und malt mittlerweile nur noch großformatig. Von gegenständlicher Malerei hat sie sich über die Jahre über Abstrahierung zur abstrakten Kunst weiterentwickelt. “Man mag es nicht glauben, aber die abstrakte Malerei ist dabei für mich die größere Herausforderung”, so Hagen. Für die Lübbrechtserin ist vor allem die Freiheit in der Malerei und Bildhauerei faszinierend. Sie legt sich dabei nicht auf eine Stilrichtung fest. Oft wiederholen sich auf ihren Bildern jedoch gedeckte Farben, die fast transparent wirken und oft Ton in Ton gehalten sind. Durch verschwommene Konturen oder zufällig entstandene Linien entsteht für die Besucher nach längerer Betrachtung oft eine Veränderung des Bildes.

Mit Leinwänden hat auch Susanne Berndt zu tun. In Alfeld hat gebürtig aus dem Sauerland stammende Fotografin ihre Bilder auf Leinwand oder Acrylglas gebracht und ausgestellt. Ihre Motive sucht die Lehrerin vor allem in Nordeuropa, wo sie sich auf Landschaften und Tiere spezialisiert hat. “Das Entdecken und Erleben in der Natur ist dabei für mich genauso wichtig, wie ein gelungenes Bild”, bekennt Berndt. Durch alte vor die Leinwände angebrachte Fensterrahmen ermöglicht Berndt Besuchern selber einen Blick in die Natur. Beeindruckende Aufnahmen von Seeadlern, Kranichen oder etwa einem finnischen See sorgen in Alfeld für die perfekte Abwechslung.

Abgerundet wird die Ausstellung schließlich durch die Holzstatuen von Ditmar Wrede aus Delligsen. Der Delligser verwertet schon seit zwanzig Jahren Resthölzer, die er findet oder ihm geschenkt werden. Jedes Holz hat dabei seine Eigenarten und wird mit seinen besonderen Bedürfnissen von Wrede dann liebevoll gestaltet. Dabei entfernt Wrede zunächst das morsche Altholz und Dreck von dem Holzstück, woraus sich dann auch die Form wiedergibt. “Das ist wie im richtigen Leben. Das Morsche muss weg und der Kern bleibt erhalten”, erklärt Wrede seine Kunst. Nach der Behandlung mit Beil, Feile oder Schmirgelpapier wird das Holz dann geölt oder anders behandelt, so dass vor allem die gewollten Berührungen die Besucher von den Kunstwerken begeistern.

“Wir sind bisher sehr zufrieden. Wir haben das Gefühl, dass unsere beruhigende Ausstellung die Besucher richtig fesselt”, freut sich Wrede zusammen mit Susanne Berndt und Birgit Hagen.

Die beeindruckende Ausstellung ist noch bis zum 29. Dezember im Ausstellungsraum des Fagus-Werkes täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen.

    

Foto0,1: Susanne Berndt, Ditmar Wrede und Birgit Hagen sind mit dem Start ihrer Ausstellung in Alfeld sehr zufrieden

Foto6: Hinter alten Fensterrahmen kommen die Bilder von Susanne Berndt noch besser zur Geltung

Foto7: Hier wurde eine verdrehte Zwetschge von Ditmar Wrede bearbeitet

Foto8: Die Kunstwerke der Künstler harmonieren alle zusammen sehr gut

Foto15: Hinter dem Fenster findet der Betrachter eine beeindruckende Natur

Foto17,18: Besonders dieser kleine Pult von Ditmar Wrede begeistert die Besucher in Alfeld

Foto20: Jeden Ankömmling guckt gleich das Nashorn von Birgit Hagen an