Wer will sich einbringen?

Kandidaten für Kirchenvorstandswahlen gesucht

Salzhemmendorf (gök). Vertraut sitzen die Pastoren des Gemeindeverbandes Saaletal im Gemeindehaus Salzhemmendorf zusammen und beraten über die nächsten Kirchenvorstandswahlen am 11. März. Auch wenn die Wahl noch über vier Monate weg ist, sorgt sie jetzt schon für viel Arbeit bei Thomas Müller, Sabine Ahlbrecht und Tetje Limmer. Dem Pastorenteam ist wie vielen anderen Gemeindemitgliedern in den örtlichen Kirchen daran gelegen, dass nach wie vor aus den Orten selber über die Zukunft der eigenen Kirche entschieden wird.

Bisher haben sich in fast allen Kirchen- und Kapellenvorständen des Fleckens Salzhemmendorf aber zu wenige Kandidaten für die Wahl gefunden. “Wir haben die Sorge, dass es dieses Mal zu wenige Kandidaten bei der Wahl gibt”, so Thomas Müller. Benötigt werden für die Wahllisten 150 Prozent im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Kirchenvorstandsplätzen, damit immer genug Nachrücker vorhanden sind. Benötigt werden je nach Kirchenvorstand zwischen vier und acht Mitglieder, die sich die nächsten sechs Jahre um Angelegenheiten wie Bauunterhaltung der kirchlichen Gebäude, Finanzen der Kirchengemeinde, Kirchenmusik oder etwa Ausrichtung der Kirchengemeinde kümmern. Vom Arbeitsaufwand her sind neben Veranstaltungen der Kirche etwa zehn Vorstandssitzungen pro Jahr angesetzt, wo sich dann die Vorstandsmitglieder beraten.

Bis Ende des Monats November müssen sich genügend Kandidaten gefunden haben, damit es nicht zu Fusionen der Kirchengemeinden kommt. Dieser Zeitpunkt ist notwendig, da über Kirchengemeindenfusionen auf Länderebene entschieden werden muss, was laut Aussage von Pastor Müller rund drei Monate dauert und vor der eigentlichen Wahl abgeschlossen sein muss. Fusionen wäre für das Pastorenteam aber der schlechteste Weg, weil Entscheidungen zu den jeweiligen Kirchengemeinden am besten aus dem Ort selber kommen sollen. “Die Menschen aus den jeweiligen Orten kennen ihre Kirchen doch am besten und wissen um die Probleme, die man angehen muss”, so Müller. Die Pastoren würden es auch begrüßen, wenn neue Vorstandsmitglieder auch neue Ideen mit in die Kirchenarbeit einbringen würden.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Kirche so aufgestellt, dass Pfarrämter und Kirchengemeinden sich ergänzen und benötigen, damit von oben nichts mehr aufdiktiert werden kann. Dieses aus Sicht der Pastoren sinnvolle demokratische System setzt natürlich voraus, dass sich auch genug Menschen finden, die sich entsprechend einbringen. Aufgrund des Schwundes an Gemeindemitgliedern ist die Kirche aber trotzdem aufgeschlossen gegenüber Fusionen von Kirchengemeinden. Die Verbindung in der Fläche soll aber nach Möglichkeit weiter gegeben sein. “Schön wäre in den neu zu wählenden Kirchenvorständen eine Mischung aus alten und jungen Gemeindemitgliedern, was sich aber wie in vielen anderen Vereinen auch schwierig gestaltet”, so Müller.

Auch wenn bis Ende November nach Möglichkeit schon viele Kandidaten vorhanden sein müssen, sind weitere Kandidatenvorschläge bis zum 22. Januar dann auch noch möglich. Entsprechende Kandidaten müssen neben ihrer evangelischen Gemeindezugehörigkeit nur mindestens 18 Jahre alt sein und schon drei Monate im Gemeindegebiet gemeldet sein. Bei Interesse kann man sich beim Pfarramt oder den bisherigen Kirchenvorstandsmitgliedern melden und sich aufstellen lassen. Zusätzlich gibt es in den Pfarrämtern auch Listen, wo man mit 20 unterschreibenden Gemeindemitgliedern automatisch auf die Wahllisten gelangt und so nicht vorgeschlagen werden muss. Am Dienstag, den 28. November führt der Gemeindeverband um 19.30 Uhr im Salzhemmendorfer Gemeindehaus noch einmal eine Infoveranstaltung für interessierte Gemeindemitglieder durch, wo diese über den Arbeitsaufwand in einem Kirchen- oder Kapellenvorstand nochmal informiert werden.

 

Foto: Pastorenteam Thomas Müller, Sabine Ahlbrecht, Tetje Limmer

Foto: Im Kirchenvorstand muss kirchliche Arbeit mit Büroarbeit kombiniert werden