Kultureller Austausch fördert die Freundschaft

Ausstellung zum Hirschberger Tal im Alfelder Museum eröffnet

Alfeld (gök). „Die Region würde ganz anders aussehen, wenn wir damals nach dem Zweiten Weltkrieg nicht Flüchtlinge bekommen hätten“, so Alfelds Bürgermeister Bernd Beushausen. 1945 hatte Alfeld noch 8000 Einwohner und 1948 schon 13000 Einwohner. „Das Thema Flucht und Vertreibung wird durch das Alter bedingt in der Erlebnisgeneration immer weniger. Wir wollen aber weiter daran erinnern“, erklärt Beushausen die Bemühungen um die deutsch-polnische Freundschaft, die in Alfeld aktiv gelebt wird.

Dieses Jahr startete in Schloss Buchwald im Hirschberger Tal schon eine Ausstellung mit Natur- und Landschaftsfotografien aus dem Leinebergland. Im Gegenzug wurde nun im Alfelder Stadtmuseum eine Ausstellung eröffnet, wo vor allem die imposanten Gebirge rund um die Schneekoppe aus verschiedenen Blickwinkeln in Szene gesetzt werden. Die polnischen Fotografen Rafel Kotylak, Iza Opala, Jordan Pils, Slawek Podgórny, Andrzej Raj und Grzegorz Truchanowicz zeigten sich für die Fotografien verantwortlich, die viele Besucher bei der Eröffnung neugierig begutachteten. Aus Polen war extra eine vierköpfige um den Direktor des Verbandes der Riesengebirgsgemeinden Witold Szczudlowski angereist.

Bernd Beushausen selber nahm sich Zeit, um die polnischen Gäste anderthalb Stunden durch die Stadt zu führen. Mit Hilfe eines Dolmetschers wurde der Alfelder Geschichte dabei auf den Zahn gefühlt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde schließlich zusammen die Ausstellung eröffnet, wo sich vor allem die Nachfahren der ehemaligen Flüchtlinge Bilder über ihre heimatlichen Wurzeln angucken können. Die Gelegenheit nutzte etwa auch der heimische Landtagsabgeordnete Volker Senftleben (SPD), der selber von Flüchtlingen aus dem Riesengebirge abstammt.

„Unsere Wurzeln sind auch eure Wurzeln“, bedankte sich Szczudlowski für die Gastfreundschaft im Museum. Die beste Möglichkeit zur Pflege einer Freundschaft ist für ihn der ständige Austausch, weshalb er die regelmäßigen Treffen auch begrüßt. Im Gepäck hatte Szczudlowski unter anderem den neuesten Kalender aus dem Hirschberger Tal, der zahlreiche Fotos von den prächtigen Schlössern des Tals zeigt. Für die Museumsleiterin Ina Gravenkamp hatten die polnischen Gäste auch einige Souvenirs dabei, die künftig im Museum ausgestellt werden. Ehe die Teilnehmer sich dann den schlesischen Mohnkuchen schmecken lassen konnten, genossen die Gäste noch den musikalischen Beitrag des Chores der Musikschule unter der Leitung von Volker Dehn.

 

 

Foto2: Unter der Leitung von Volker Dehn unterhielt der Chor die Anwesenden

Foto3: Das Museum der Stadt Alfeld war gut gefüllt

Foto5+6: Bernd Beushausen bei der Begrüßung

Foto9+15: Witold Szczudlowski bei der Begrüßung

Foto20: Witold Szczudlowski bedankt sich bei Ina Gravenkamp mit einem kleinen Geschenk

Foto22: Die beteiligten Personen beim Besuch der polnischen Delegation in der Ausstellungseröffnung

Foto23: Interessiert guckten sich die Gäste die Ausstellung an

Foto25+27: Landschaftsfotografien betonten die Schönheiten des Hirschberger Tals