Wallensen soll Zukunft haben
Dorfentwicklung mit Fördermitteln vorantreiben
Wallensen (gök). In der Sitzung des Ortsrates Wallensen waren die Ratsmitglieder nach dem Beschluss zur Schließung des Freibades sichtbar betroffen. „Es kann nicht sein, dass hier Einrichtung für Einrichtung verloren geht. Das war damals bestimmt nicht Sinn und Zweck der Gebietsreform“, erklärte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD). Schon vor der Sitzung hatte sich der Ortsrat zusammen mit einigen Vereinsvertretern mit der Zukunft der Ortschaft Wallensen einschließlich der Ortsteile Thüste und Ockensen beschäftigt. In einer Arbeitsgruppe wurde diskutiert, wie man die Dorfentwicklung maßgeblich verbessern kann. Im Gemeindehaushalt waren ursprünglich 100 000 Euro bereitgestellt worden, um das Freibad Wallensen zu unterstützen, was schließlich nicht ausreichte. Grießner und die anderen Ortsratsmitglieder hoffen nun, dass diese Finanzmittel nun dafür sorgen könnten, dass die Dorfentwicklung in Wallensen vorangetrieben werden kann.
Dazu wird der Ortsrat in Kürze ausgewählte Bürger zu einer Arbeitsgruppe einladen, wo man sich mit der Zukunft der Ortschaft und aller Ortsteile beschäftigen will. In der Sitzung wurde den Ortsratsmitgliedern und den anwesenden wenigen Zuhörern eindrucksvoll aufgezeigt, wieviel Leerstand und Ein-Personenhaushalte es alleine im Ortskern von Wallensen gibt. „Nach der Schließung des Ratskellers fehlen Orte, wo man sich treffen kann. Auch gibt es einen Mangel an Klein- und Singlewohnungen oder alternativen Wohnformen wie etwa betreutem Wohnen. Für infrastrukturelle Maßnahmen könnte man sicherlich Zuschüsse über 500 000 Euro bekommen. Wenn es die Möglichkeit gibt, würden die Menschen im Alter vielleicht auch hier bleiben“, stellte der Ortsbürgermeister in Aussicht.
Der Ortsrat sprach sich jetzt einstimmig dafür aus, dass die Arbeitsgruppe Dorfentwicklung mit bis zu 15 Personen gebildet wird. Die Arbeitsgruppe soll dabei von einer Fachkraft begleitet und aktiv von der Verwaltung unterstützt werden. Ziel ist es, dass die Arbeitsgruppe bis zum 31. März 2018 konkrete Vorschläge für den Erhalt und die Förderung der Infrastruktur erarbeitet und danach in einer Bürgerversammlung vorstellt. Hintergrund des ambitionierten Zeitplans ist es, dass bis zum September 2018 Förderanträge beim Land Niedersachsen gestellt werden müssten, um in den Genuss von mehreren Förderprogrammen zu kommen. „Wenn der Zeitplan nicht klappt, verliert man anderthalb Jahre“, stellte Grießner klar.

Foto: In Wallensen stehen einige Häuser leer oder zum Verkauf