Ausstellung im Haus an der Stadtmauer eröffnet
Industrie im 1. Weltkrieg zeigt Schrecken des Krieges
Wallensen (gök). Dr. Olaf Grohmann benötigte nicht viel, um die anwesenden Besucher im Haus an der Stadtmauer in seinen Bann zu ziehen. Der Erste Weltkrieg ist als Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts bei manchen zwar schon vergessen, doch aufgrund der bewegten Bilder oder Tonaufzeichnungen schnell wieder in das Gedächtnis geholt. In einer Kooperation mit Sponsoren, dem Netzwerk Industriekultur und dem Osterwalder Hüttenstollen startete jetzt die Ausstellung Industriegeschichte im Ersten Weltkrieg in dem Wallenser Haus.
Einige Menschen aus der Region hatten dafür auch persönliche Erinnerungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. In seinen Einführungsworten sorgte Grohmann dafür, dass das Grauen des Krieges nicht in Vergessenheit gerät. Gezeigt wurden unter anderem seltene Farbaufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg oder eine Tonaufnahme von Kaiser Wilhelm II., wodurch das deutsche Volk für den Krieg motiviert wurde. „Der damalige Rassismus und das Säbelrasseln hat auf eine bedenkliche Art eine Renaissance erfahren“, sieht Grohmann Parallelen zu den derzeitigen politischen Entwicklungen in Europa. Über 6000 Tote pro Tag veranschaulichten allen Anwesenden die Grausamkeit des damaligen Krieges. Schließlich endete der Krieg erst mit der völligen wirtschaftlichen Erschöpfung aller beteiligten Länder.
Sarkastisch äußerte Grohmann, dass Schockbilder auf Kriegsgeräten ähnlich wie auf Zigarettenschachteln die Menschen vielleicht an die Folgen eines Krieges erinnern würden. In Wallensen können sich Besucher bis zur Museumssommernacht am 16. Juni noch einen Überblick über die Industriegeschichte im Ersten Weltkrieg verschaffen. Geöffnet ist die Ausstellung regelmäßig jeden Montag während der Öffnung der Ortsbücherei sowie während der Veranstaltungen von DorfKulTour und nach Terminvereinbarung über die Vorstandsmitglieder.
Foto: Dr. Olaf Grohmann bei der Ausstellungseröffnung
Foto: Einige Exponate wurden von Privatleuten für die Ausstellung ausgeliehen