Alte Sirenen werden durch neue Systeme ersetzt
Auch die Wallenser Sirene soll umgerüstet werden
Wallensen/Salzhemmendorf (gök). Zur Alarmierung der Bevölkerung wurden in der Nachkriegszeit bundesweit Sirenenanlagen aus Gründen des Bevölkerungsschutzes in den Städten und Gemeinden installiert. Im November 1992 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages den Beschluss gefasst, alle vorhandenen Anlagen zurückzubauen. Den Kommunen wurde angeboten, die vorhandenen Sirenen kostenlos zu übernehmen. Der Flecken Salzhemmendorf hat hiervon Gebrauch gemacht und die Sirenen seitdem zur Alarmierung der Feuerwehren genutzt.
Eine bundesweit tätige Fachfirma wartet und repariert seitdem die 19 aktiven Sirenenanlagen im Gemeindegebiet. Auf Gebäudedächern sind 18 Sirenen installiert und eine Sirene befindet sich auf einer Mastanlage. 18 Sirenen entstammen noch einer bundesweit verbauten Sirenenart, die über einen schweren Elektromotorantrieb verfügt. Diese Baureihe wurde aufgrund der fehlenden Ersatzteilproduktion eingestellt und ist einer neuen Technologie mit sogenannten Schalltrichtern gewichen. Nach dem Totalausfall der Sirene auf dem Feuerwehrhaus in Oldendorf wurde 2014 als Ersatz das System mit Schallhörnern eingeführt. Die Beschaffungskosten beliefen sich dabei auf rund 4 800 Euro.
Langfristig ist angedacht, das Sirenensystem aufgrund seines Allgemeinnutzens für die Warnung der Bevölkerung und die Alarmierung der Feuerwehren auch weiterhin einsatzbereit zu halten und die bestehenden Altanlagen Stück für Stück zu ersetzen.
In diesem Jahr wird im Rahmen einer Ausschreibung das derzeit noch analoge Auslösesignal auf Digitaltechnik umgestellt. Dazu wird jede Sirene einen neuen digitalen Funkempfänger erhalten. Die Umrüstungsarbeiten sind notwendig aufgrund der Vorgaben der Kooperativen Leitstelle in Hameln, deren Leitrechner digital arbeitet und werden mit insgesamt etwa 15 000 Euro Umbaukosten veranschlagt.
In Wallensen ist seit einigen Wochen die Sirene auf dem Gebäude der ehemaligen Grundschule defekt, wo ein Motorschaden vorliegt. Eine Reparatur ist unwirtschaftlich und daher eine Umrüstung auf ein Schallhornsystem geplant. Andreas Hillmer von der Gemeindeverwaltung berichtete in der Sitzung des Feuerschutzausschusses, dass eine neue Sirene mittelfristig angeschafft werden soll. Die Sirenen sind immer noch notwendig, da von den rund 200 Feuerwehrkameraden in der Gemeinde nur etwa 70 mit Funkmeldeempfängern ausgestattet sind. “Gerade auf der Arbeit oder bei anderen Gelegenheiten hört man den Funkmeldeempfänger aber nicht immer, weshalb man auf die Sirenen nicht verzichten kann”, stellte der stellvertretende Gemeindebrandmeister Dirk Habenicht in der Sitzung klar. Hartmut Höhne (FDP) wies auf die enormen Kosten für die Sanierung in den nächsten Jahren hin: “Da kommen erhebliche Kosten auf uns zu!”
Foto162902+162905: In Wallensen ist die Sirene auf der ehemaligen Grundschule defekt