„Pimp your town“ als Erfolgsgeschichte

Schüler-Anträge sollen beraten werden

Salzhemmendorf (gök). Drei Tage lang befassten sich fast 60 Schüler des achten Jahrgangs der KGS Salzhemmendorf Anfang Februar mit Politik. In dem Projekt „Pimp your town“ erarbeiteten die Schüler der KGS zusammen mit Politikern 45 Anträge, wovon 18 dann in einer eigenen Ratssitzung behandelt wurden. Auch in der Sitzung des Sozialausschusses zeigten sich die Politiker noch ganz begeistert von dem Engagement der Schüler. Ob ein Fußballkäfig, Spielplätze, Schnellrestaurants, besserer Schutz von Wäldern und Flüssen oder „Die Geschichte unseres Dorfes“ – dem Inhalt vieler Anträge konnten auch die erwachsenen Politiker folgen.

Über 40 der Schüler waren nun auch bei der Sitzung des Ausschusses vor Ort und lauschten den Ausführungen der Politiker. Marcus Flügel (SPD) machte gleich deutlich, wie sehr er sich über das Engagement der Schüler freut. Er stellte schließlich auch den Antrag, dass alle Anträge in den Fraktionen beraten werden, damit die Schüler auch ein Ergebnis ihrer Arbeit sehen. Eckhard Füllberg (CDU) erklärte zwar, dass manche Anträge mangels Zuständigkeit sicherlich zu den Akten gelegt werden müssen, aber er hoffe, dass die Schüler die Politiker später einmal bei ihrer politischen Arbeit in der Kommune beerben. Auch der Seniorenvertreter Reinhold Breyer verriet, dass er von einigen Beratungen zu Anträgen doch überrascht war. „Einige erwartete Ergebnisse traten doch nicht ein“, so Breyer in der Sitzung. Auch die Ausschussvorsitzende Petra Haehnel (SPD) lobte die Schüler für ihre ernsthafte Arbeit: „Es wurden sich viele Gedanken über unser Umfeld und die Politik gemacht. Deshalb werden wir die Schüler auch in die Politik mit einbeziehen und die Anträge weiter beraten!“

Breyer und Dietmar Müller zeigten sich auch zufrieden, dass für den von den beiden Politikern initiierten Kommunalpolitischen Jugendpreis jetzt anscheinend ein sinnvoller Nachfolger gefunden wurde. Die Kosten für das Projekt „Pimp your town“ lagen zwar mit 7000 Euro deutlich höher als der Jugendpreis, doch mit 3000 Euro wurde die Gemeindekasse dank Zuschüssen nur zu einem Teil belastet. Die Politiker sind zuversichtlich, dass man das Projekt künftig wiederholen kann und auch entsprechende Zuschüsse dafür requirieren kann.

„Auch wenn ich selber bei dem Projekt verhindert war, hörte ich überall nur begeisterte Stimmen dazu. Das war schon eine Sternstunde und führt hoffentlich dazu, dass weitere Projekte an unsere Jugendpflege herangeführt werden“, so Müller. Petra Haehnel war froh, dass sich einige Vorurteile zu den Jugendlichen sich nicht bewahrheitet haben und viel Interesse für Politik gezeigt wurde. Marita Schütte (CDU) beeindruckte vor allem, mit welchen Blickwinkeln die Politik im Flecken begutachtet wurde. „Die Vorlagen waren schon ein Höhepunkt der politischen Arbeit hier und ich hoffe, dass möglichst viel davon verwirklicht wird“, erklärte Schütte. Breyer brachte schließlich den Gedanken in die Diskussion ein, dass ein Jugendparlament vielleicht ein Weg in die richtige Richtung wäre. Mit dem einstimmigen Abstimmergebnis wurden die Anträge jetzt schließlich auf den Weg Richtung der Fraktionen gebracht. „So schlecht kann Eure Arbeit also nicht gewesen sein“, bekannte Haehnel daher zu den Schülern.

 

Foto: Über 40 Schüler waren in der Ausschusssitzung anwesend