Freisprüche im Namen der Landwirtschaft

Landwirtschaftlicher Nachwuchs feiert bestandene Ausbildung

Landkreis. Wie üblich zu dieser Zeit bot auch in diesem Jahr der historische Barsinghäuser Zechensaal wieder die ehrwürdige Kulisse zur feierlichen Freisprechung der frisch ausgebildeten Landwirte aus der Region. „Ein Ereignis der Beständigkeit inmitten unbeständiger Zeiten“, wie es Andreas Freytag von der Landwirtschaftskammer formulierte. Karl-Friedrich Meyer, seines Zeichens Kreislandwirt im Landkreis Hameln-Pyrmont, verglich denn auch die Bedeutung der Veranstaltung mit einem „Erntefest nach einer wirklich guten Ernte“. Immerhin gehe es, so Meyer, „um nichts weniger als um die Zukunft der Landwirtschaft“.

Gestalten können diese nun 19 junge Landwirte aus den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg sowie 54 weitere aus der Region Hannover, die ihre Ausbildung unter der Schirmherrschaft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen der Bezirksstelle Hannover sowie der Außenstelle Hameln absolviert haben.

In seiner Rede scheute sich Meyer nicht vor ehrlichen Worten. Direkt an den landwirtschaftlichen Nachwuchs gerichtet hob der Kreislandwirt hervor: „Sie haben in Ihrer Ausbildungszeit garantiert nicht nur Höhen, sondern auch bestimmt einige Tiefen erlebt. Doch gerade auch diese Erfahrung gehört dazu.“ Nur so lerne man das Gute zu schätzen und könne sich persönlich weiterentwickeln. Den Ausbildern, Lehrern, Prüfern und insbesondere den Ausbildungsberatern von der Landwirtschaftskammer, Andreas Teichler und Jochen Klostermann, dankte Meyer für den unermüdlichen Einsatz, die Ausbildung zu einem guten Ergebnis zu führen. Diese Mühen der Ausbildung hätten sich ausgezahlt. Der Lohn: der erreichte Abschluss. Mit dem nun, ist sich Meyer sicher, könnten die frisch gebackenen Landwirte einen spannenden Beruf ausüben, deren Grundlagen auf modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Er machte den jungen Absolventen deshalb Mut, „sich im schönsten Beruf der Welt weiter zu entwickeln, dessen Geschenk es ist, in und mit der Natur zu arbeiten.“ Auch rief Meyer die jungen Landwirte zu einem Engagement in den Dörfern und gegenüber der Bevölkerung auf, „denn ohne die Landwirte sind die Dörfer vielerorts am Ende“.

Für die ehemaligen Auszubildenden sprachen Anneke Dusche und Nicolai Mackenstedt. Im Vordergrund stand bei ihnen natürlich die Freude über die bestandenen Prüfungen. Trotzdem fragten sie sich, wie es wohl nach ihrer Ausbildung weitergeht und ob sie mit ihren zukünftigen Herausforderungen zurechtkommen würden. Sicher in jedem Fall sei für sie eines: dass viele Wege zu einer guten Ausbildung führen und dass sie eine anspruchsvolle aber auch schöne Ausbildungszeit erlebt haben und den Beruf mit Stolz ausüben werden.

Möglicher Infokasten

Unter den Gastrednern bei der Festveranstaltung war auch die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Babara Otte-Kinast, deren Sohn ebenfalls zu den Freigesprochenen zählte. Sie unterstrich in ihrer Rede, wie wichtig der Beitrag der Landwirtschaft zur Ernährung der Weltbevölkerung und zum Erhalt der Kulturlandschaft sei. Vor allem aber hatte Otte-Kinast acht Wünsche für die jungen Leute mit im Gepäck dabei. Diese fasste sie wie folgt zusammen:

L – Leidenschaft. Alles Tun soll mit Leidenschaft getan werden

A – Anerkennung. Durch die Gesellschaft für den Umgang mit Lebensmitteln und Umwelt

N – Neugierde. Auf alles was passiert im Beruf, dem Umfeld und der Gesellschaft

D – Durchsetzungskraft. Die Landwirte sollen sich mehr einbringen zum Wohle aller

W – Wissendurst. Auf alles Neue. Neue Dinge und Vorgaben auch als Chance zu erkennen

I – Ideenreichtum. Auf Herausforderungen durch Gestaltung neuer Ideen zu reagieren

R – Rahmenbedingungen. Auf die man sich langfristig verlassen kann

T – Toleranz. Ganz viel. Im Beruf und aus der Gesellschaft

Quelle Bauernverband Weserbergland

Thomas Wille