Dominanz hat einen Namen – Michael van Gerwen gewinnt PDC-Turnier in Hildesheim

Niederländer gewinnt German Darts Championship in Hildesheim

Hildesheim (gök). Die rund 2500 Zuschauer in der Halle 39 am Hildesheimer Flughafen kamen voll auf ihre Kosten. Besonders der vermutlich beste Dart-Spieler der Welt – der Weltranglistenerste Michael van Gerwen aus den Niederlanden – brannte bei den ersten Spielen der German Darts Championship ein Feuerwerk ab. Eine ähnliche Dominanz hatte es bei allen Turnieren der European Tour in den letzten über sechs Jahren noch nie gegeben. Bis zum Finale ließ „Mighty Mike“ seinen Gegenspielern keine Chance und in vier Spielen gab er lediglich gegen Dave „Chizzy“ Chisnall ein Leg ab. Im Halbfinale watschte der Niederländer mit dem Engländer Joe Cullen die Nr. 5 der Rangliste gleich mit 7:0 ab, der auch sein fünftes Halbfinale auf der European Tour verlor. In seinem 32. Finale auf der European Tour leistete nur der ungesetzte Überraschungsfinalist James Wilson mehr Widerstand als gedacht, konnte van Gerwen bei seinem 27. Sieg und dem 8:6 im Finale aber nicht aufhalten. Mit 25 000 englischen Pfund als Siegprämie konnte van Gerwen so gutgelaunt die Heimreise nach Boxtel bei Tilburg antreten, ehe er von dort kommendes Wochenende nach Maastricht zu den Dutch Darts Championship weiterreist, wo er die erste Auflage des Turniers gewinnen will. „Ich bin mit dem Event natürlich sehr zufrieden. James war mit Abstand mein schwerster Gegner und ich war mit meiner Finalleistung nicht wirklich glücklich. Aber was zählt sind Titel und ich bin froh, einen weiteren gewonnen zu haben“, so „Mighty Mike“ nach dem Finale zufrieden im Gespräch mit Kult-Moderator Elmar Paulke.

Seinen gebuchten Rückflug am Sonntagabend nach Wien musste Publikumsliebling Mensur Suljovic aus Österreich stornieren, da er sein Viertelfinale gegen den favorisierten amtierenden Weltmeister Rob Cross aus England überraschend deutlich mit 6:2 gewann und so den geplanten Flug nicht mehr erreichen konnte. Gegen James „Lethal Biscuit“ Wilson verlor er dann aber sein Halbfinale mit 7:4 und musste so noch eine Extra-Nacht in der Region einplanen, ehe es auf den Heimweg nach Österreich geht.

Pech hatte am Finaltag mit Martin „The Wall“ Schindler der letzte verbliebene Deutsche aus Strausberg, der im Achtelfinale ausgerechnet auf van Gerwen traf und beim 0:6 keine Chance hatte. Der Stimmung tat das Ausscheiden von Schindler aber keinen Abbruch, feierten die teilweise originell verkleideten Fans dann einfach andere Spieler. Vorher hatte „The Wall“ noch die Engländer Justin Pipe (6:4) und Steve Beaton (6:2) aus dem Turnier geworfen. Die weiteren deutschen Qualifikanten Max Hopp, Christopher Hänsch, Robert Marijanovic und Nico Blum scheiterten bereits in der ersten Runde.

Einen Höhepunkt bei dem Turnier setzte schon am Samstag Dave Chisnall, als er bei seinem 6:0-Erfolg gegen Mark Webster mit 118,66 Punkten einen unglaublichen Schnitt spielte und so einen neuen Rekord für den höchsten 3-Dart-Average bei einem European Tour-Event aufstellte. Erst Michael van Gerwen entzauberte dann den stark aufspielenden Engländer mit 6:1 deutlicher als gedacht im Viertelfinale.

Die Fans in Hildesheim können sich schon mal auf ein weiteres PDC-Turnier in der Halle 39 freuen, was bisher für den nächsten März vorgesehen ist! In diesem Jahr war der Samstag komplett und der Sonntag fast ausverkauft. Lediglich am Freitag gab es Potential für noch mehr Besucher in der Halle.

  

Foto261: Die Stimmung in der Halle39 war wieder sehr ausgelassen

Foto334: Mensur Suljovic wurde durch das Publikum bis ins Halbfinale getragen

Foto341: Mensur Suljovic zeigte Moderator Elmar Paulke, dass er seinen Flug nach Wien wegen dem Halbfinaleinzug verpasst

Foto421: James Wilson kam überraschend bis ins Finale

Foto460+468: Michael van Gerwen gewann nach 2015 das Hildesheimer Turnier zum zweiten Mal

Die Ergebnisse des Final-Tages in der Übersicht:

 

Achtelfinale

[3] Rob Cross (ENG) 6:4 Michael Rasztovits (AUT)
[6] Mensur Suljovic (AUT) 6:2 [11] Darren Webster (ENG) 
James Wilson (ENG) 6:3 Robert Thornton (SCO)
[2] Michael Smith (ENG) 4:6 Ron Meulenkamp (NED)
[4] Daryl Gurney (NIR) 5:6 Adrian Lewis (ENG)
[5] Joe Cullen (ENG) 6:5 Jan Dekker (NED)
Terry Jenkins (ENG) 4:6 [9] Dave Chisnall (ENG)
[1] Michael van Gerwen (NED) 6:0 Martin Schindler (GER)

 

Viertelfinale

[3] Rob Cross (ENG) 2:6 [6] Mensur Suljovic (AUT)
James Wilson (ENG) 6:2 Ron Meulenkamp (NED)
Adrian Lewis (ENG) 1:6 [5] Joe Cullen (ENG)
[9] Dave Chisnall (ENG) 1:6 [1] Michael van Gerwen (NED)

 

Halbfinale

[6] Mensur Suljovic (AUT) 4:7 James Wilson (ENG)

[5] Joe Cullen (ENG) 0:7 [1] Michael van Gerwen (NED)

 

Finale

James Wilson (ENG) 6:8 [1] Michael van Gerwen (NED)