Variationen aus Rauch und Feuer

Angelika Jansen stellt bis 23. Dezember im Duinger Töpfermuseum aus

Duingen (gök). Duingens Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) war leicht irritiert, als er hörte, dass Angelika Jansen als Keramikdesignerin im Töpfermuseum Duingen ausstellen würde. „Wenn sie aus Brüggen kommt, müsste ich sie doch eigentlich kennen“, erklärte er bei der Begrüßung im Töpfermuseum. Doch Angelika Jansen wohnt in dem Brüggen nahe der niederländischen Grenze und nicht in dem Ort bei Gronau. Ingrid Wolfsberger hatte als Leiterin des Töpfermuseums bei Jansen angefragt, ob sie sich eine Ausstellung in Duingen vorstellen kann. „Zuerst hielt ich das nicht für möglich, da die Vorbereitungszeit mit einem halben Jahr eigentlich zu kurz ist. Ich rechne sonst etwa ein Jahr dafür, aber trotzdem hat es funktioniert“, so Jansen während der Eröffnung zufrieden. Bis einen Tag vor Heiligabend ist die Ausstellung nun in Duingen jeweils mittwochs und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung zu sehen.

Neben Jansen und zahlreichen Kunstfreunden und Politikern wie dem Landtagsabgeordneten Volker Senftleben (SPD) hatte sich auch die Galeristin Magret Faita aus Hameln in Duingen eingefunden, die den Besuchern die Arbeit von Angelika Jansen näherbrachte. Rauch, Feuer, Holz und Steine bestimmen das endgültige Bild der Arbeit von der Künstlerin, wodurch sich die studierte Designerin mit Fachbereich Keramik-Design zum Partner der Natur macht. „Die Natur liefert Feuer, Rauch, Erde, Holz, Stein, Pflanzen und Blüten, wobei von Jansen Wissen, Kreativität und künstlerische Sichtweise hinzukommen und eine künstlerische Symbiose entsteht“, erklärt Faita den Besuchern.

Vom freien Spiel mit Formen wie Kugel, Kegel oder Zylinder entwickelte sich Jansen schnell zur funktionsfreien Objektkeramik. Parallel dazu wendete sie sich den Rauch- und Schmauchbränden zu, wobei ihr Augenmerk verstärkt auf der Oberflächengestaltung lag. Die vielfältigen Möglichkeiten der Niedrigtemperaturbrände ermöglichen der Künstlerin ein großes Experimentierfeld. Vor dem Brand aufgelegte pflanzliche Zutaten und die Rauchspuren zaubern zarte Zeichnungen auf die Keramikkörper als gesteuerten Zufall, wovon sich die Besucher in Duingen einen kleinen Eindruck aus rund vierzig Jahren Arbeit als Keramikerin machen können. Durch die Behandlung der Keramikwaren mit einem Quarzstein entsteht ein seidig und weich anmutender Glanz auf den Arbeiten, wobei auch ein haptisches Erlebnis für den Kunstinteressierten gegeben ist. „Das beste Werkzeug ist aber immer nur so gut, wie die Hand, die es führt“, lobt Faita die Arbeiten der nordrhein-westfälischen Künstlerin. Die Oberflächen erinnern an glatte Kieselsteine oder Marmor, weshalb auch nicht verwunderlich ist, dass sich oft auch kleine Steine als Deckelknauf auf den Kunststücken wiederfinden. Dabei verarbeitet die Künstlerin vor allem Steine, Scherben oder Holzstückchen, die sie selber in der Natur oder am Meer findet. Faita hatte 2010 das erste Mal Arbeiten von Angelika Jansen ausgestellt und ist seitdem begeistert von ihrer Arbeit. „Sie zeigt immer wieder, wie ausgereift ihr künstlerisches Profil ist“, so Faita in Duingen.

Einen Überblick von ihrer Arbeit konnten sich dann nach der Begrüßung auch die zahlreichen Besucher im Töpfermuseum machen, wobei Krumfuß als Bürgermeisterin seine Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger lobte, dass sie immer wieder so interessante Persönlichkeiten nach Duingen lockt.

Foto717-723: Die Arbeiten der Künstlerin erfreuen sich in Duingen einer großen Beliebtheit

Foto725: Ingrid Wolfsberger begrüßt Angelika Jansen und Bürgermeister Klaus Krumfuß

Foto731: Den interessierten Besuchern erklärt die Künstlerin noch ihre Arbeitstechnik anhand der Ausstellungsstücke