Duinger Gründungssage im Bild festgehalten

Künstler Hans Karl Gröling illustriert „Bierkrug“-Mord

Duingen (gök). In der Duinger Geschichte dreht sich alles um Töpferwaren. Jahrhundertelang prägten Töpfer das Ortsbild und aus dem Pottland landeten Töpferwaren in der ganzen Welt. So wurden auch tausende von Bierkrügen in Duingen hergestellt, die überall genutzt wurden. Das Töpfermuseum kümmert sich schon seit Jahrzehnten um den Erhalt der Duinger Geschichte, wobei die Einrichtung mittlerweile von Ingrid Wolfsberger geführt wird. Auch Duingens Archivar Günter Jahns geht jeder Info über die Duinger Geschichte nach und beschäftigt sich schon Jahre mit Duingens Geschichte. In seiner Studentenzeit war der Duinger als Hilfskraft auch bei Ausgrabungen im sogenannten Sippscher Feld im Duinger Wald in der ehemaligen Tongrube beteiligt. Bei der Erweiterung der damaligen Grube wurden archäologische Notgrabungen in kalter Jahreszeit durchgeführt, wo man zig Tonscherben, Fundamente und auch noch heile Tongefäße finden konnte. „Buchstäblich direkt vor den Baggern haben wir damals bei ähnlich kalter Witterung wie heute im Boden mit vielen Helfern aus dem Ort gegraben“, erinnert sich Jahns zurück.

Das Sippscher Feld hat seinen Namen von der ehemaligen Siedlung Seypessen im Duinger Wald, die laut den Unterlagen von Wolfsberger von etwa Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelt war und danach wie viele andere Ortschaften in der Region wüst wurde. In Capellenhagen etwa gibt es immer noch die Straße Wiethagen, wo der Name von der ehemaligen und ebenfalls wüst gewordenen Siedlung abgeleitet wurde. Laut der Sage „Sippscher Feld“ war Seypessen damals ein gottloser Ort, in dem die Bewohner ein ausschweifendes Leben führten. Der damalige Bürgermeister soll laut der Sage bei einem Trinkgelage den mahnenden Pfarrer mit einem Bierkrug den Kopf zerschmettert haben. Der Boden tat sich auf und verschluckte daraufhin den Ort. Einige überlebende Einwohner flüchteten und gründeten in der Nähe den Ort Duingen. Zurück blieb im Sippscher Feld nach der Sage nur ein übelriechendes Sumpfloch, wo man jedes Jahr am Karfreitag während der Kirchzeit noch die Glocken der untergegangenen Kirche läuten hören soll.

Mit Hilfe des Duinger Heimat- und Kulturvereins wurden nun zwei Illustrationen des Alfelder Künstlers Hans Karl Gröling finanziert, der den „Bierkrug“-Mord aus der Sage bildlich darstellt. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Mit der Illustration wollen wir die Sage für die Zukunft erhalten“, so Jahns. Der Kontakt zu Gröling war über das Gronauer Museum zustande gekommen, wo Jahns den Künstler bei einer Ausstellung kennengelernt hatte. Eine Fassung des Bildes wurde im Töpfermuseum zwischen Fundstücken des Sippscher Feldes positioniert, während das andere Bild bald das Duinger Ratszimmer schmücken soll.

 

Foto: Ingrid Wolfsberger, Hans Karl Gröling, Günter Jahns und Karl-Heinz Schulz vom Kultur- und Heimatverein neben der positionierten Illustration im Duinger Töpfermuseum