Förderverein mit großer Erfolgsgeschichte

Höhenflug vom Förderverein des Hilsbad Hohenbüchen setzt sich fort / 20jähriges Jubiläums-Sommerfest im Sommer

Hohenbüchen/Coppengrave (gök). „Es gibt viele Fördervereine, die länger bestehen als wir. Aber kaum welche, die besser zusammenhalten“, begann der Vorsitzende vom Förderverein Hilsbad Hohenbüchen Martin Basse seinen Bericht bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Schröder, das zum letzten Mal der Ort einer Vereinsversammlung war.

In diesem Jahr feiert der Förderverein sein 20jähriges Jubiläum, wobei sich der Verein in den ersten 20 Jahren seiner Geschichte hervorragend entwickelt hat. Allein im vergangenen Jahr wuchs der Verein erneut um 70 Mitglieder auf jetzt 411 Mitglieder, weshalb sich der Vorstand nun 500 Mitglieder als Ziel gesetzt hat. Mit rund 80 Mitgliedern war rund ein Fünftel aller Mitglieder jetzt auch bei der Jahreshauptversammlung dabei, wobei Basse vor allem das Treffen vor der Versammlung im Hilsbad bei gemütlicher Runde als Grund für den hervorragenden Besuch ausmachte. „Schon bei dem Treffen waren mit 40 Mitgliedern so viele vor Ort, wie früher bei manch einer Versammlung“, so Basse. Zu verdanken ist diese erfolgreiche Entwicklung nach Ansicht des Vorstands aber den sieben Gründern Dr. Thomas Griebel, Reiner Hartmann, Bert Müller, Stefan Sürig, Günter Tietge, Uwe Halfpap und dem 2017 verstorbenen Michael Denecke, den Dr. Griebel in seinen bewegenden Worten in der Versammlung als treibende Kraft bei den Gründern beschrieb. 

In einem offenen Brief motivierte der damalige Ortsvorsteher Uwe Halfpap 1998 die Einwohner von Hohenbüchen zur Gründung eines Fördervereins, wobei das Vorhaben dann maßgeblich von Werner Genz unterstützt wurde. Die Gemeinde Delligsen gab damals jährlich für die drei Freibäder in Delligsen, Grünenplan und Hohenbüchen und das Hallenbad in Grünenplan 300 000 DM aus und wollte diese Ausgaben reduzieren. Die damals bereits bestehenden Fördervereine in Freden und Marienhagen galten für Hohenbüchen als Vorbild und schließlich orientierte man sich an der Satzung von Marienhagen. Noch vor der Gründung des Fördervereins im März 1999 investierten die Hohenbüchener aber 1000 ehrenamtliche Stunden in das Hilsbad, was gleich öffentlich den Willen zum Erhalt des Bades darstellte. Bei der Gründungsversammlung zählte der Verein dann schon 93 Mitglieder und wuchs bis 2001 schon auf rund 300 Mitglieder an. 

In seinem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte erklärte der stellvertretende Vorsitzende Friedhelm Hermes, dass der Vorteil von Hohenbüchen zu umliegenden Bädern schon immer der Familienbadcharakter mit tollem Kinderbereich war. Vor der Gründung waren unzählige Gespräche, Gutachteneinholungen, Sitzungen oder Ortstermine von den Gründern zu erledigen, ehe der formale Akt dann vollzogen werden konnte. Als Startfinanzierung für den Verein stellte die Gemeinde 80 000 DM zur Verfügung, die aber bei der ehrenamtlichen Sanierung schnell aufgebraucht waren. Hermes betonte aber, dass der Förderverein in all den Jahren mit seinen finanziellen Mitteln immer auskam und der jährliche Zuschuss von der Gemeinde nach anfangs 18 000 Euro mittlerweile 25 500 Euro durch die gestiegenen Kosten beträgt. Der Förderverein war und ist dabei immer auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten, was kürzlich beispielsweise erst wieder durch Energieoptimierung im Sanitärbereich erreicht wurde. So wurde etwa der Wasserverbrauch um 15 Prozent mit einfachen Maßnahmen gesenkt. Ohne Rechnung der Arbeitsstunden hat der Förderverein in den vergangenen 20 Jahren rund 300 000 Euro selber in das Bad investiert, ohne dabei groß an der Preisschraube bei den Eintritten zu drehen. So wurde etwa der Kindereintritt nur einmal von 80 Cent auf einen Euro erhöht und soll auch weiterhin stabil bleiben, damit gerade der Badbesuch für die jüngeren Gäste erschwinglich bleibt. Kritisch war die Entwicklung des Vereins 2008, wo auch das Freibad und Hallenbad in Grünenplan geschlossen wurden. Doch bei einer Bürgerbefragung sprachen sich gleich 80 Prozent für den Erhalt des Hilsbades aus, was schließlich überzeugte. 

Neben Maßnahmen und Erneuerungen in den vergangenen 20 Jahren wie etwa an der Beckenkante, Wasserumlauf, Chloranlage, Elektrik, Sanitäranlagen, Dachflächen, Schwallwassergrube, Spielplatz oder auf dem Freibadgelände investiert der Verein auch jedes Jahr über 1000 ehrenamtliche Stunden in den Erhalt des Bades, was die Nutzer mit ihrer Treue dann zurückgeben. So kommen auch rund die Hälfte der Vereinsmitglieder nicht aus Hohenbüchen selber und viele Besucher nehmen einige Kilometer für einen Freibadbesuch im Hilsbad in Kauf. „Unsere Überlegungen für weitere Maßnahmen laufen ohne Unterbrechung und sind nie zu Ende. Wir leben aber alle von eurem Einsatz“, lobte Hermes die Anwesenden bei der Versammlung und auch die Verbindung zur Gemeindeverwaltung, wo man Hand in Hand arbeitet. 

Bei dem Jahresrückblick trug vergangenes Jahr natürlich das warme Wetter zu einem sehr guten Jahresergebnis bei. 15 500 Besucher besuchten das Freibad und sorgten für volle Liegewiesen und gute Laune in dem Familienbad, was den Vorstand auch zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. Dank guter Beteiligung der Mitglieder konnten auch Aktionen wie der Frühjahrsputz, die Renovierung der Küche im Kiosk oder das Ausfugen der Fliesen im Schwimmbecken gut umgesetzt werden. Für die Unterhaltung auf der Liegewiese wurde zudem von Familie Wilhelm aus Duingen ein Bücherschrank samt Inhalt aufgestellt, der das Freizeitangebot in dem Bad noch weiter verbessert. Eingeweiht wurde vergangenes Jahr auch das neue Sonnendach über der Außenterrasse, so dass die Gäste bei jedem Wetter dort gemütlich sitzen können. Für die Sicherheit im Bad sorgte neben der Badeaufsicht Jürgen Seltmann auch die Waspo Grünenplan, die die Schwimmausbildung in dem Freibad übernahm.

In diesem Jahr steht vor allem das 20jährige Vereinsjubiläum im Mittelpunkt, weshalb das beliebte Sommerfest etwas ausgedehnt wird. So ist am Samstag, den 29. Juni das Fest mit Live-Musik von „Monkey Train“ und am Sonntag, den 30. Juni ein Katerfrühstück mit dem Männergesangverein Harmonia Hohenbüchen geplant.  Neben den sieben Gründern wurden in der Jahreshauptversammlung auch Gabi Griebel für zehn Jahre und Petra Justus für 15 Jahre Vorstandsarbeit geehrt. Ein Präsent in Form eines Bildes vom Hilsbad und Hohenbüchen bekamen für ihre Unterstützung auch Stefan Schröder und Susanne Borchardt vom Gasthaus Schröder. 

Foto: Friedhelm Hermes, Uwe Halfpap, Dagmar Denecke (vertretend für ihren verstorbenen Mann Michael), Dr. Thomas Griebel, Günter Tietge, Stefan Sürig, Bert Müller, Martin Basse