„POM“ freut sich über Erfolg

Rückblick auf Erreichtes bei Jahreshauptversammlung

Marienhagen (gök). Gerhard Knoke konnte als Vorsitzender vom Verein „Pro Ortsumgehung Marienhagen“ – kurz POM –zur Jahreshauptversammlung in Marienhagen von knapp über 100 Mitgliedern mit 22 Mitgliedern gleich ein Fünftel der Vereins-Mitglieder begrüßen. Besonders freute sich Knoke, dass mit Volker Senftleben (SPD) auch der heimische Landtagsabgeordnete der Einladung nachgekommen war.

In seinem Bericht beglückwünschte Knoke die anwesenden Vereinsmitglieder, dass man einen Meilenstein erreicht hat. Am 4. März wurde der erste Spatenstich für die Ortsumgehungen Weenzen-Süd, Weenzen-Nord und Marienhagen gesetzt und so jetzt die Baumaßnahmen für die nächsten rund fünf Jahre gestartet. Die Gesamtstrecke von 5,1 Kilometern soll nach gegenwärtigen Berechnungen 54 Millionen Euro kosten, wovon 9,4 Millionen Euro auf Weenzen-Süd entfallen.

„Es war ein langer Weg, auf dem wir manchmal auch Enttäuschungen hinnehmen mussten. Frei nach unserem Motto haben wir aber nicht aufgegeben und das kämpfen hat sich gelohnt. Unser zäher und fairer Kampf wurde von allen Seiten anerkannt und hat schließlich auch geholfen, den ersten Spatenstich zu erreichen. Wir hoffen jetzt, dass die Baumaßnahmen schnell vorangehen und wie vom Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann versprochen, in fünf Jahren die ersten Autos über die Ortsumgehung und durch den Tunnel fahren“, so Knoke. Dabei stellen die Ortsumgehungen nicht nur für Marienhagen und Weenzen eine Entlastung dar, sondern bieten für die ganze Region neue Chancen. Aus seiner Sicht sollten die neuen Perspektiven für Duingen ganz konkret beworben werden. 

In der Versammlung gab Knoke einen Rückblick über die zurückliegenden zwölfeinhalb Jahre Tätigkeit des Vereins. So organisierte der Vorstand alleine 50 Vorstandssitzungen, fünf Bürgerversammlungen, die 10-Jahres-Feier des Vereins sowie viele Veranstaltungsteilnahmen, Bereisungen oder Besuche in Marienhagen. Die erste Unterschriftensammlung für eine Ortsumgehung gab es im Februar 2006 durch Ilona Knoke, wo sich gleich 446 von damals 880 Einwohnern eintrugen. Dabei waren 148 Bürger noch unter 18 Jahren und wurden nicht erfasst. Einer ersten Bürgerversammlung mit Referent Wolfgang Schulz folgte dann die Übergabe der Liste durch den damaligen Landtagsabgeordneten Klaus Krumfuß an den damaligen Innenminister Uwe Schünemann und den mittlerweile verstorbenen ehemaligen Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Nach weiteren Versammlungen folgte am 25. Juni 2006 die Gründungsversammlung des Vereins „Pro Ortsumgehung Marienhagen B240 e.V.“ im damaligen Gasthaus „Zum alten Krug“. Seit der Gründung steht Gerhard Knoke dem Verein vor, wobei sich der Vorstand zu Beginn aus dem zweiten Vorsitzenden Rolf Bode, Kassenführerin Anja Knoke, Schriftführerin Heidrun Gorke sowie den Beisitzern Petra Bähr-Mühlhausen, Rainer Fütterer, Thomas Gorke, Ilona Knoke, Jörg Lemmer, Jutta Rosenberger, Thomas Thiel und Rolf Ziegenmeyer zusammensetzte.

In den Folgejahren veranstaltete POM mehrere Versammlungen, die immer sehr gut angenommen wurden und die breite Unterstützung in der Bevölkerung wiederspiegelten. Den Einfluss machte POM aber auch in der örtlichen Politik geltend, wo zum Beispiel die verschiedenen Gemeinderäte 2007 die Überarbeitungskosten der Umweltverträglichkeitsstudie übernahmen, was die Planungszeit noch einmal verkürzte. Geschickt baute POM auch immer wieder Politiker aus allen Parteien in das Vorhaben ein, so dass die Maßnahme auf eine breite Basis gestellt wurde. Ein weiterer Meilenstein war dann sicherlich der Antrag auf das Planfeststellungsverfahren im November 2014, welches dann am 20. Januar 2015 gestartet wurde. Hier wurden auch die genauen Daten der Strecke durch die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln vorgestellt. So beträgt der Ausbauabschnitt der Ortsumgehung Marienhagen und Weenzen Nord 3,7 Kilometer, wovon auf Marienhagen 2,44 Kilometer entfallen. Der Straßenquerschnitt beträgt 10,5 Meter und der Tunnel hat eine Länge von 390 Metern. Im Herbst 2015 wurden die Pläne nach der Auslage dann beschlossen. Am 21.08.2016 feierte POM dann schließlich sein zehnjähriges Vereinsjubiläum mit über 100 Gästen in der Mehrzweckhalle, wo sich auch schon viele Politiker wie Ute Bertram (CDU), Bernd Westphal (SPD) oder Brigitte Pothmer (Grüne) zuversichtlich für eine zeitnahe Umsetzung zeigten. Am 20.04.2018 folgte schließlich der Planfeststellungsbeschluss mit der Freigabe von 44 Millionen Euro vom Bund. Neun Monate später wurde Weenzen Süd, Weenzen Nord und Marienhagen zu einer Maßnahme vereint, wozu Kosten von 45 Millionen Euro für Marienhagen und Weenzen Nord sowie 9,4 Millionen Euroo für Weenzen Süd kalkuliert wurden. Vor wenigen Wochen am 4. März folgte schließlich der erste Spatenstich an der L462 zwischen Duingen und Weenzen unter großer Beteiligung der Politik. 

„Wir von POM und auch unsere Mitglieder und Bürger können stolz auf das bisher Erreichte sein. Wir haben in zwölf Jahren geschafft, worauf andere 20, 30 oder noch mehr Jahre warten“, so Knoke stolz. Er gab aber auch zu, dass einige glückliche Umstände wie Finanzierungen durch den Landkreis Holzminden, Hildesheim oder von den Kommunen Duingen und Gronau bei den Planungskosten dazu beitrugen. Neben örtlichen Politikern zollte Knoke aber vor allem der Straßenbaubehörde mit den beiden hauptverantwortlichen Personen Markus Brockmann und Ute Weiner-Kohl ein dickes Lob für die gute Zusammenarbeit. Am Ende stimmten auch die Landeigentümer den Planungen zu, wodurch der Weg für den ersten Spatenstich schließlich frei war. 

Bei den anstehenden Wahlen auf der Jahreshauptversammlung wurden schließlich Gerhard Knoke als Vorsitzender und Kassenwartin Anja Knoke erneut einstimmig wiedergewählt. 

Volker Senftleben lobte schließlich das Wirken von POM, da der Verein maßgeblich zu der rekordverdächtigen Planungszeit beigetragen hat. Er hofft nun, dass auch die Planungen für die Ortsumgehung Eime ohne größere Probleme vorangehen und so der Verkehr in Zukunft noch besser rollen kann. 

Foto: Die Jahreshauptversammlung von POM war wieder sehr gut besucht

Foto: Die Rodungsarbeiten sind bereits weit vorangeschritten