Landesjägerschaft und Landvolk appelliert an Bauern

Wildtiere sollen bei Ernte geschont werden

Alfeld/Duingen (gök). Jedes Jahr sterben viele Wildtiere den Mähtod. Daher geben das Landvolk und die Landesjägerschaft Niedersachsen gemeinsam Empfehlungen für die Landwirte in der Zeit der „Mahd“ – dem Mähen von Gras – heraus. Der Duinger Jürgen Schmidt von der Alfelder Jägerschaft hofft, dass damit der Mähtod von vielen Wildtieren minimiert werden kann. 

„Die heutige Mähpraxis mit Mähgeschwindigkeiten bis zu 15 km/h und Mähbreiten von 13 Metern und mehr lassen Rehwild, Hase, Fasan und anderen Bodenbrütern oftmals keine Chance“, so Schmidt. Besonders Grünlandflächen dienen vielen wildlebenden Tieren als Rückzugsraum und Schutz. Das Landvolk und die Landesjägerschaft empfehlen daher schon vor dem Mähvorgang Vergrämungsmaßnahmen auf den zu mähenden Flächen, wodurch schon ein großer Teil der Wildtiere gerettet werden kann. Idealerweise sollten schon am Vorabend dabei Wildtiere mit einfachen Hilfsmitteln wie rotweißem Flatterband, akustischen Piepern oder farbigen Rundumleuchten verjagt werden. Die zeitgerechte Beunruhigung ist notwendig, damit die Elterntiere genug Zeit haben, ihre Jungen in Sicherheit zu bringen. Rehkitze zum Beispiel verlassen Flächen nicht von allein, sondern nur in Begleitung der Ricken. Schmidt bittet daher darum, dass sich die Landwirte mit den jeweiligen Jagdpächtern absprechen und über Maßnahmen beraten. Konzentrieren sollten sich die „Unruhemaßnahmen“ auf den Randbereich der Flächen, da bis zu 80 Prozent der Wildtiere diese Bereiche nutzen. 

Um Wildtiere bei dem Mähvorgang zu schonen, sollte das Mähen von Flächen von innen nach außen oder zu einer Seite erfolgen. So haben die Wildtiere offene Rückzugsmöglichkeiten. Vermieden werden sollte zudem das Mähen in der Dunkelheit. Eine geringere Mähgeschwindigkeit ist zudem bei hohem Wildaufkommen laut Schmidt auch unabdingbar. 

„Bei entsprechender Vorbereitung, etwas Weitsicht und der richtigen Erntestrategie haben Wildtiere daher auch zu Mahdzeiten eine echte Überlebenschance“, erklärt Schmidt.

Foto: Gerade im hohen Gras verstecken sich viele Wildtiere