Ortsportrait Oldendorf, Benstorf, Ahrenfeld, Osterwald

Benstorf

Benstorf (gök). Benstorf ist zusammen mit den kleinen Siedlungen Quanthof und Glückauf der östlichste Ortsteil im ganzen Landkreis Hameln-Pyrmont und wurde erstmals im Jahre 1022 in der Saalechronik erwähnt. Ursprünglich gehörte der in diesem Jahr 612 Einwohner zählende Ort seit 1389 zum Amt Poppenburg und wurde erst 1635 mit dem Amt Lauenstein vereinigt. Das heutige Ortsbild entstand im 18. Jahrhundert, als 1724 auch die neue Kirche gebaut wurde, die die alte Pfarrkirche „St. Johannes“ von 1241 ersetzte. 1818 wurde die Kirche schon wieder umgebaut und 1855 eine neue Orgel von der Kirchengemeinde gekauft. 1957 wurde die Kirche dann gesamtrenoviert und erhielt ihr jetziges Erscheinungsbild. Geprägt war Benstorf neben der Landwirtschaft früher auch vom Bergbau, da neben dem Bergbau in Osterwald auch in der Siedlung Glückauf 1855 ein Steinkohlestollen in den Osterwald getrieben wurde.
Das Leben im Ort wird aktuell vor allem durch die örtlichen Vereine geprägt. Veranstaltungen vom Deutschen Roten Kreuz, dem Tennis-Club Benstorf, der Feuerwehr oder der Dorfgemeinschaft Benstorf/Quanthof sorgen für ein geselliges Miteinander an der Grillhütte oder im Dorfgemeinschaftshaus, wo auch die Heimatstube beheimatet ist.

Rasti-Land

Benstorf (gök). Bekannt ist Benstorf vor allem für das Rasti-Land, das schon von vielen Millionen Menschen aus Nah und Fern in den vergangenen Jahrzehnten besucht wurde. Eröffnet wurde der etwa 160 000 Quadratmeter große familienfreundliche Freizeitpark von Ludwig Ratzke und seiner Frau Ilse, deren Familie der Freizeitpark seit der Gründung gehört. Rund acht Monate hat das Rasti-Land jedes Jahr geöffnet und gehört neben dem touristischen Faktor auch zu den größten Arbeitgebern im Weserbergland. Fast 50 Mitarbeiter sind Festangestellte und das gesamte Jahr über im Bereich der Verwaltung oder als Handwerker beschäftigt. Mehr als 70 Saisonkräfte und über 140 Teilzeitkräfte – überwiegend Schüler und Studenten – unterstützen das Rasti-Land während der Saison zusätzlich.
Das Rasti-Land ist vor allem für Familien mit Kindern bis etwa 14 Jahren ausgelegt. Die Gründung des Rasti-Lands erfolgte 1973 mit einer Fläche von 12 Hektar und anfangs vier Attraktionen, seitdem wurde der Park ständig erweitert. Ursprünglich war der Park ein im „New-Western-Stil“ gehaltener Freizeitpark mit Indianerdorf und vielem mehr. Der Name Rasti-Land leitet sich von den Rasti-Bausteinen ab. Die Idee zu dem Freizeitparkt entwickelte sich bei Ludwig Ratzke aufgrund der Meinung, dass es in dieser Region zu wenig Angebote für Kinder gäbe. So entstand das Rasti-Land in der alten Kiesgruben-Anlage bei Benstorf, was auch die wellige Form des Geländes erklärt. Der Einzugsbereich des Rasti-Landes wurde immer größer und mit der Eröffnung der Indoor-Spielewelt Kids Dinoworld Ende 2005 konnte die Besucherzahl auf rund 400 000 pro Jahr gesteigert werden. Neben vielen Attraktionen im Park wie der dieses Jahr eingeweihten Mini-Achterbahn „Holta di Polta“ wurde 2017 auch die zweite Halle der Kids Dinoworld eröffnet, die bis zum Herbst auch noch weitere Attraktionen bekommen soll. Durch die Kids-Dinoworld ist auch ein Ganzjahresbetrieb der beliebten Freizeitattraktion gewährleistet.

Oldendorf

 

Oldendorf (gök). Oldendorf ist einer der ältesten und mit 1239 Einwohnern der drittgrößte Ortsteil im Flecken Salzhemmendorf. Eine Besiedlung des Ortes wird bereits im fünften Jahrhundert vermutet. Erste Zeugnisse können durch die Erhebung der Kirche „St. Nicolaus“ zur Archidiakonatskirche im Jahr 815 durch das Bistum Hildesheim hergeleitet werden. Der heute noch bestehende Kirchenbau wurde bereits im 12. Jahrhundert begonnen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1166 durch den Bischof Hermann von Hildesheim als Ahlendorp. 1135 wurde bereits ein Eilhard von Ahlendorp als Archidiakon erwähnt. Wie die meisten anderen Orte in der Region auch, war auch Oldendorf in den vergangenen Jahrhunderten stark landwirtschaftlich geprägt. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es noch knapp 80 Hofbesitzer in Oldendorf, wobei diese Anzahl aber bis 2019 auf sechs herunterging.
Begünstigt durch die Eisenbahnanbindung 1875 mit dem nach dem Nachbarort benannten Bahnhof Osterwald erfolgten Industrieansiedlungen. In den vergangenen 150 Jahren gab es in Oldendorf unter anderem eine Glasfabrik, ein Kalkwerk, eine Zuckerfabrik, einen holzverarbeitenden Betrieb oder ein Speditions-Umschlagszentrum. Größter Arbeitgeber ist aktuell am südlichen Ortsrand auf dem Gelände der ehemaligen Möbelfabrik Schlüter die LOGOCOS Naturkosmetik AG, die etwa 300 Mitarbeiter hat.
Geprägt ist Oldendorf im gesellschaftlichen Bereich vor allem durch die örtlichen Vereine. Neben den Sportvereinen Sport Club Saaletal oder den Männerspochtlern sind auch Deutsches Rotes Kreuz, Sozialverband oder der Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege sehr aktiv. Derzeit wird versucht, die Randsiedlungen Rischkamp, Glashütte und die Storchensiedlung noch mehr in die Vereinsaktivitäten mit einzubinden. Für die Feuerwehr liegt der Fokus derzeit klar auf dem neuen Gemeinschafts-Feuerwehrhaus, welches an der Grundschule entstehen soll. Rund 100 aktive Feuerwehrkameraden aus vier Ortsteilen werden sich dort mit vielen Feuerwehrfahrzeugen eine neue Heimat schaffen.
Nicht glücklich sind die Oldendorfer mit der Verkehrssituation an der Bundesstraße 1. Immer wieder entstanden in den vergangenen Jahren an der Bundesstraße brenzlige Momente, wo es auch zu einigen Unfällen kam. Mit nur einer Ampel gibt es aus Sicht der Einwohner zu wenige Querungshilfen über die Straße in dem Ort. Die örtlichen Politiker werden sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Oldendorf etwas sicherer wird.

Sportplatz Oldendorf

Oldendorf (gök). Bei der Umgestaltung des Sportplatzes in Oldendorf hat sich vor allem der Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege unter der Leitung von Erika Rasch sehr stark eingebracht. Der ehemalige Sportplatz wurde mit Hilfe der Gemeindeverwaltung und den ehrenamtlichen Helfern aus dem Ort in den letzten Monaten umgestaltet. So entstand bereits letztes Jahr rund um den Platz ein Blühstreifen, wobei in Zusammenarbeit mit Thomas Maschke aus Osterwald das Gelände noch naturnaher weiterentwickelt werden soll.
In den letzten Jahren wurde der Sportplatz neben der Grundschule und dem Kindergarten auch von anderen Vereinen genutzt. So veranstalten etwa die Männerspochtler dort schon seit vielen Jahren ihr Kubb-Turnier, wodurch der ganze Ort mitgerissen wird. Auch die Jugendfeuerwehren veranstalten dort regelmäßig Wettkämpfe, bei denen der Spaß nicht zu kurz kommt. Die Gemeinde hat zudem die Sportanlagen in so einem Umfang wiederhergestellt, dass die Grundschule dort Sprint- und Sprungabnahmen durchführen kann.
Osterwald
Osterwald (gök). Mit 1122 Einwohnern ist Osterwald nicht nur der viertgrößte, sondern der nach Levedagsen auch am höchsten gelegene Ortsteil im Flecken Salzhemmendorf, der vor allem mit seiner Lage am Hang zu beeindrucken weiß. Mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1585 ist Osterwald einer der jüngeren Orte im Flecken, wobei vor allem der Bergbau für die Gründung des Ortes gesorgt hat. Durch den Steinkohlebergbau entwickelte sich der Hüttenstollen Osterwald, mit dem mittlerweile dort beheimateten Museum, zu einem der Herzstücke von Osterwald.
Der Kohleabbau diente als Grundlage für den Betrieb von Glashütten, die lange Jahre das Ortsbild prägten. Die 1897 eingeweihte Christuskirche ist eine der jüngsten Kirchengebäude der Region, die aber trotzdem durch ihre Schönheit mit tollem Fernblick zu begeistern weiß. Gleich zweimal wäre das Gebäude von einem Feuer fast zerstört worden und wurde nach dem letzten Brand 1964 mit drei neuen Glocken neu eingeweiht. Der Steinkohleabbau wurde Anfang des letzten Jahrhunderts eingestellt und lediglich nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig von 1945 bis 1953 erneut als Notbergbau zur Versorgung der Landbevölkerung betrieben. In den fünfziger Jahren entstand in Osterwald auch das beliebte Waldbad und der Sportplatz, wobei das Waldbad Ende der Neunziger Jahre aus Kostengründen geschlossen werden sollte. Nur die Gründung des Waldbad-Vereins konnte dies erfolgreich verhindern und seit nunmehr mehr als zwanzig Jahren wird das Waldbad ehrenamtlich betrieben.
Bekannt geworden ist Osterwald neben dem Hüttenstollen und zugehörigen Museum vor allem durch die Osterwaldbühne und die Diakonie Himmelsthür, die 1966 in Osterwald das Emil-Isermeyer-Haus eröffnete. Dort werden Menschen mit geistiger Behinderung in das gesellschaftliche Leben erfolgreich integriert, wobei die Einrichtung mit knapp 50 Angestellten auch ein wichtiger Arbeitgeber für den Ort ist.
Beliebter Treffpunkt in Osterwald ist das Dorfgemeinschaftshaus, welches bis 1975 noch als Schule diente. Neben den Veranstaltungsräumen des Dorfgemeinschaftshauses ist in dem Gebäude auch noch der Kindergarten mit kleiner Turnhalle sowie die Ortsbücherei untergebracht. Seit 2015 wird mit der Steigerklause sogar eine ehrenamtlich betriebene Gastwirtschaft für einige Abende pro Woche betrieben, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Generell ist das Vereinsleben mit fast zwanzig Vereinen und über 2000 Mitgliedern sehr aktiv.

Osterwaldbühne

Osterwald (gök). Kulturelles Aushängeschild von Osterwald ist neben dem Hüttenstollen vor allem die Osterwaldbühne. Die 1950 gegründete Freilichtbühne wird vom Verein Freilicht- und Waldbühne Osterwald mit etwa 150 aktiven Mitgliedern betrieben und bietet bei ihren Vorstellungen über 600 Menschen mit teilweise auch überdachten Sitzplätzen ausreichend Platz. Die Schauspieler aus der Region spielen jährlich drei bis fünf Stücke in der Sommer- und Wintersaison. Die kleinere Bühne im Winter bietet 77 Besuchern Platz.
Bei den rund 50 Aufführungen pro Jahr stehen unter anderem zumeist ein Familienstück, ein sogenanntes Abendstück, ein Projektstück sowie das Winterstück auf dem Spielplan. In der Sommersaison 2019 hat der Verein die Aufführungen von „Das Dschungelbuch“ als Familienmusical, das trashige 80er-Jahre-Musical „Eine Hochzeit zum Verlieben“ und als Jugendprojektstück „Die Welle“ geplant. Als Winterstück ist nach dem Erfolg im Vorjahr noch einmal „Ein Herz und eine Seele“ vorgesehen.
Neben den eigenen Stücken der heimischen Schauspieler finden aber auch immer wieder Gastspiele und andere verschiedene kulturelle Events auf der Osterwaldbühne statt. Abende mit Kleinkunstspektakel, Travestie-Shows, Musical-Nights oder Impro-Theater werden dabei sehr gut angenommen.
Aus einem Umkreis von 100 Kilometern besuchen jedes Jahr dabei die Osterwaldbühne zwischen 15 000 und 17 000 Zuschauer. Die Veranstaltungen auf der Osterwaldbühne finden dabei immer vom letzten Maiwochenende bis zum ersten Septemberwochenende statt. Das Winterstück wird von Anfang Dezember bis Mitte Januar aufgeführt. Dieses Jahr findet das 7. Kleinkunstspektakel am 6. September 2019 in Osterwald statt. Weitere Informationen gibt es unter www.osterwaldbuehne.de.

Ahrenfeld
Ahrenfeld (gök). Ahrenfeld mit seinen derzeit 107 Einwohnern liegt unterhalb des Kansteins mit freiem Blick auf das Saaletal und den Osterwald im Flecken Salzhemmendorf. Ahrenfeld wird oft mit der 1952 erbauten Kansteinhütte in Verbindung gebracht, die als Selbstversorgerhütte des Alpenvereins Hannover oft der Ausgangspunkt für viele Klettertouren im Thüster Berg ist.
Geschichtlich wurde Ahrenfeld erstmals 1197 als „Arnevelt“ erwähnt, als ein „Herr von Arnevelt“ mit einer Holzgrafschaft belehnt wird. 1201 traten die Gebrüder Gerungus und Diedrich von Arnevelt als Zeugen einer Urkunde des Bischofs Hartbert von Hildeshiem auf und waren wahrscheinlich Burgherren oder Erbauer der sogenannten „Bullerburg“. Im 15. Jahrhundert fiel Ahrenfeld wüst und war eine Zeitlang unbewohnt. Die Ahrenfelder Burg oberhalb des Dorfes am Hang des Kansteins auf dem heutigen Friedhofshügel wurde um 1500 bei einer Fehde gänzlich zerstört, wobei auch keine Überreste mehr zu finden sind. Die Steine wurden zum Bau der Einfriedungsmauer des Gutes Heinsen benutzt. Erst 1585 war Ahrenfeld anscheinend wieder besiedelt, da eine erneute Erwähnung des Ortes in der Calenberger Musterungsrolle nachgewiesen ist. Zu dem Zeitpunkt gab es drei Meierhöfe und 16 Köthnerstellen.
Einen Aufschwung nahm der Ort im 18. Jahrhundert. 1738 wurde eine erste Schule gebaut, die 1852 durch einen Neubau ersetzt wurde. Bis 1965 wurden die Ahrenfelder Kinder im eigenen Ort beschult, ehe sie fortan nach Oldendorf in die Grundschule gingen. Die Glocke der Ahrensfelder Kirche datiert aus dem Jahr 1745 und 1752 war die Gründung einer Ziegelei vermerkt. Konrad Gimpe legte 1804 zudem einen Kalkofen im Ahrenfelder Holz an. 1934 wird im Ort die Freiwillige Feuerwehr gegründet, die zusammen mit dem Heimatverein immer noch viel zum gesellschaftlichen Leben in Ahrenfeld beiträgt. 1951 wird ein Löschwasser- und Badeteich hinter dem Friedhof in Eigenleistung gebaut, der immer noch als Löschwasserreserve in Ahrenfeld dient.

Dorfgemeinschaftshaus Ahrenfeld

Ahrenfeld (gök). Dreh- und Angelpunkt für das gesellschaftliche Leben in Ahrenfeld ist das Dorfgemeinschaftshaus. Bis 1965 wurde das Haus noch als Dorfschule genutzt, ehe die Kinder von Ahrenfeld fortan in Oldendorf beschult wurden. Danach stand das Haus einige Zeit leer, ehe es als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wurde. Ende der neunziger Jahre übernahm der Heimatverein Ahrenfeld als Träger das Dorfgemeinschaftshaus.
Um die Kosten des Hauses zu decken, rief der Heimatverein mit seinen immerhin rund 60 Mitgliedern vor vielen Jahren den beliebten Kunsthandwerkermarkt ins Leben, der jedes Jahr viele Besucher nach Ahrenfeld auf den Hof Füllberg führt. Zusammen mit vielen Ehrenamtlichen wurde viel Eigenleistung bei der Renovierung und Verschönerung des Dorfgemeinschaftshauses investiert, was jetzt der Dorfgemeinschaft zu Gute kommt. Dieses Jahr etwa wurden zwei Seiten des Hauses durch die Dorfgemeinschaft gestrichen, die das Haus als Trägerverein am 1. Januar 1998 übernommen hat. Egal ob als Wahlbüro, bei Versammlungen oder bei Familienfeiern, das Dorfgemeinschaftshaus ist aus der Ahrenfelder Mitte nicht wegzudenken. In Zukunft soll bei dem Haus noch die energetische Sanierung vorangetrieben werden, wodurch die Betriebskosten noch mehr gesenkt werden könnten. Die Dorfgemeinschaft konzentriert sich aber nicht nur auf das Haus. Dieses Jahr hat man zum Beispiel auch schon den neu gestalteten Spielplatz eingezäunt sowie neue Tische und Bänke mit Bepflanzung aufgestellt.