Dorfgemeinschaft sorgt für Riesenspaß in Deinsen

Hangrutsche als feuchtes Vergnügen

Deinsen (gök). Dorf ist, wenn in geselliger Runde die besten Ideen entstehen. Letztes Jahr wurde auf dem Bauernhof von Martin Mundhenke kurzfristig aus Gitterkörben ein großer Pool selber gebaut, den viele Bewohner aus Deinsen auch kurzentschlossen über einen Zeitraum von vier Wochen regelmäßig nutzten. Bei einem Treffen in gemütlicher Runde wurde dieses Jahr beraten, ob man wieder etwas ähnliches machen möchte. Doch statt eines Pools kam dann die Idee einer Hangrutsche auf, da Mundhenke einen Acker auch in Hanglange am Külf hat.

Zeitgleich kam auch bei Geocachern in Gronau während eines Eiscafebesuches die Idee auf, mal wieder eine verrückte Veranstaltung zu organisieren. In der Vergangenheit hatte man schon einige Trips unternommen oder auch eine sehr beliebte etwa 70-Kilometer-Fahrrad-Geocaching-Runde rund um Gronau angelegt. Kurzerhand rief Ralf Deppe von den Geocachern Martin Mundhenke an und fing die Unterhaltung nach der Begrüßung mit „Du hast doch ein Feld am Hang“ an. Mundhenke erwiderte gleich, dass er sich schon denken könnte, was er möchte. Kurze Zeit später wurde ein Ortstermin vereinbart und die Idee in die Tat umgesetzt.

Aus dem Vorjahr hatte Mundhenke noch Planen vom Poolbau über, die aber für den Bau der Hangrutsche nicht reichten. Mit Unterstützung der Biogasanlage Külftal und dem Hof Block-Grupe aus Banteln konnte das Projekt schließlich umgesetzt werden. Die Biogasanlage half mit weiteren Planen für die 240 Meter lange Rutsche aus und dank dem Bantelner Hof Block-Grupe war auch die Wasserversorgung gesichert, da mit einem 14 Kubikmeter fassenden Wasserbehälter auch das Auslaufbecken gefüllt werden konnte. „Wir sind dazu dreimal morgens gefahren, so dass die Wasserversorgung sichergestellt war“, so Mundhenke im Gespräch. Doch vor der Verlegung der Planen und dem Bau des Auslaufbeckens standen noch die Baggerarbeiten. Hier stellte sich Willy Stolberg zur Verfügung, der auf dem abgeernteten Acker die Oberschicht der Erde zu einer Rutschbahn formte und auch den Auslauf mit der Baggerschaufel formte. „Alleine die Arbeit mit dem Bagger hat zehn Stunden gedauert. Zusammen mit der Planenverlegung, dem Wassertransport und den anderen Vorbereitungen haben wir mit Sicherheit drei Arbeitstage in diese Idee investiert“, erklärt Mundhenke den nicht unerheblichen Aufwand für ein paar lustige Stunden.

Für die Wasserversorgung der Rutsche sorgte ein alte Feuerwehrpumpe aus Deinsen, die sich mittlerweile in Privatbesitz befindet. Martin Mundhenke hat sich dazu extra Feuerwehrschläuche von der Feuerwehrtechnischen Zentrale geliehen, die er als Privatperson auch bezahlt. Pascal Nischik beobachtete während der Rutschaktion die ganze Zeit die Pumpe, damit die Wasserversorgung auch gewährleistet war.

Und die ganze Mühe sollte sich lohnen. Viele große und kleine Menschen aus Deinsen und Umgebung pilgerten den 240 Meter hohen Hang mit ihren Luftmatratzen hoch, um mit viel Spaß den Berg wieder runter zu sausen. Andreas Tohrsch alias Geocacher „Schruppi“ mit seinem Enkelsohn Jonas Krone war es vorbehalten, die erste Rutschpartie zu absolvieren. Während Tohrsch aber vor seinem Enkel auf dem Bauch ins Ziel rutschte, genoss Jonas die Rutsche auf seiner Luftmatratze. Damit auch die Geocacher auf ihre Kosten kamen, hatten die Gronauer rund um die Rutsche noch zwei Caches versteckt, damit der Besuch an der Rutsche auch noch mit einer kleinen „Schatzsuche“ verbunden werden konnte. Auch die anderen Besucher hatten bei der Rutsche viel Spaß, so dass die Organisatoren aus der Dorfgemeinschaft und von den Geocachern ihren hohen Aufwand auch nicht bereuten.

Foto7642: Pascal Nischik kontrolliert die Leistung der Pumpe

Foto7648: Das erste Wasser rauscht die Rutsche herunter

Foto7664,7667: Andreas „Schruppi“ Tohrsch rutscht vor seinem Enkel Jonas die 240 Meter lange Rutsche den Hang runter

Foto7675,7683: Jonas Krone bevorzugt die Luftmatratze

Foto7694: Hennes Pischel und Emily Reinsch haben auf der Rutsche auch viel Spaß

Foto7702: Am Ende der Rutsche wurde extra ein Auslaufbecken angelegt

Foto7704: Immer wieder ziehen Menschen mit Luftmatratze den Hang hoch, um dann zu rutschen