Boule zum gemeinsamen Spaß

Kegler „Fröhliche Pumpe“ hantieren jetzt mit kleineren Kugeln

Salzhemmendorf (gök). „Das ist ein Punkt. Nein, dass sind zwei. Ok, dann müssen wir messen“, ist aus der Spielgruppe zu hören. Geduldig wird das Maßband angelegt. Es sind nicht nur zwei, sondern sogar drei Punkte. Um einen halben Zentimeter liegt auch die dritte Kugel näher am Schweinchen, an dem die Boule-Kugeln möglichst nah platziert werden müssen.

Seit 1978 haben die auf dem Boule-Platz anwesenden Paare in Salzhemmendorf zusammen gekegelt und die Kegelgruppe „Fröhliche Pumpe“ genannt. Mittlerweile ist hier und da ein Zipperlein dazugekommen und kurzerhand hat die Kegelgruppe vor einigen Jahren beschlossen, dass man zwar weiterhin zusammen geselligen Sport treiben will, aber sich auf die kleineren Kugeln beim Boule konzentriert. 2007 nahm Herbert Stichnothe an der Stadtmeisterschaft der Bouler in Hameln teil und brachte die Spielidee nach Salzhemmendorf in die Kegelgruppe. Die Freunde waren von der Idee gleich angetan und so wurde das Ziel verfolgt, einen eigenen Bouleplatz in Salzhemmendorf zu schaffen.

Zunächst bestand die Idee, am Sportplatz in Salzhemmendorf eine Anlage zu bauen, was dann aber im Sande verlief und wieder verworfen wurde. Schließlich fand sich der Kontakt zur Ith-Sole-Therme und der damalige und auch heute wieder aktive Geschäftsführer Stefan Schlichte war sofort bereit, am Wohnmobilstellplatz ein Rasenstück für den Sport zur Verfügung zu stellen. Nach der Zusage bei der Gemeindeverwaltung mit dem mittlerweile verstorbenen Bürgermeister Martin Kempe waren die ursprünglichen Kegler aber mit viel Eigenleistung ab 2008 gefordert. Dank der örtlichen Sponsoren war zumindest finanziell kein Aufwand der Kegler mehr nötig und mit Hilfe des Bauhofes wurde der Platz zusammen ausgeschachtet und eine Doppelspielanlage angelegt. Mitte 2009 wurde der Platz schließlich mit allen Helfern zusammen eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.

Um die Geselligkeit zu fördern, entwarf und baute Ernst-August Renziehausen ein halbes Jahr später dann schließlich noch eine überdachte Sitzgelegenheit, die mit einem Hänger zur Anlage gebracht und dort auf einer mit Platten ausgelegten Fläche aufgestellt wurde. Seitdem wird auf dieser Sitzgelegenheit bei jeder Übungseinheit auch gevespert und nach dem gemeinsamen Sport auch ein Getränk genossen. Wenn das Wetter es zulässt, sind die Boulefreunde der „Fröhlichen Pumpe“ jeden Mittwoch auf der Anlage und gehen gemeinsam ihrem Sport nach. Meistens spielen die Paare dann nach Männern und Frauen getrennt. „Die Frauen quatschen halt zwischendurch mehr“, erklärt einer der männlichen Spieler augenzwinkernd die Trennung beim Spielen.

Für die Therme ist es eine Win-Win-Situation, auch wenn die Zukunft des Platzes nach Einschätzung der Spieler bei den vorherigen Besitzern etwas in Frage stand. „Wir fördern den Boule-Sport hier gerne. Interessierte Spieler können sich jederzeit kostenlos an der Information Spielkugeln ausleihen“, stellt Stefan Schlichte klar. Zusammen mit Mittwochs-Spielern der „Fröhlichen Pumpe“ wird das Spielgelände regelmäßig gepflegt, was die Bouler auch von weiteren Gruppen erwarten würden. Immer mal wieder kommen gerade Wohnmobilfahrer mittwochs dazu und folgen interessiert dem Spiel. In der Vergangenheit haben manche auch schon mitgespielt, wobei sich die aktiven Spieler freuen würden, wenn die Anlage auch an anderen Tagen regelmäßig genutzt werden würde. „Wir sind zwar kein Verein, aber die Zusammenarbeit mit der Therme bei der Pflege des Platzes geht Hand in Hand“, ist Manfred Roth von den Boulern sehr dankbar für das Entgegenkommen der Salzhemmendorfer Einrichtung.

Der Standort der Anlage hat sich als ideal erwiesen, da auf dem Gelände fast immer Betrieb ist. So kam es in den vergangenen zehn Jahren auch nie zu einem Vandalismus-Schaden, worüber die Gruppe sehr froh ist. Für die Bouler stand ein Ligabetrieb nie in der Diskussion, sollte es doch immer ein reines Freizeitvergnügen sein. „Bei unseren Treffen fehlt fast nie einer und die Stimmung ist immer sehr gut. Für die Spannung losen wir die Mannschaften dann untereinander immer aus, was immer wieder für interessante Duelle sorgt“, erklärt Roth im Gespräch. Wünschen tun sich die Bouler nur eine Vernetzung mit den anderen Spielern im Flecken, wo es noch mehrere Boule-Bahnen gibt. Vielleicht will man in Zukunft mal eine Flecken-Meisterschaft auf die Beine stellen, wo dann auch Mannschaften aus Lauenstein, Wallensen, Ahrenfeld oder Osterwald ein Turnier bereichern könnten.