Laufbus soll wieder Fahrt aufnehmen

Zum zehnjährigen Jubiläum sollen wieder mehr Schüler unterwegs sein / Unterstützer gesucht

Salzhemmendorf (gök). Dieser Bus hupt nicht und hat meistens auch keine Vorfahrt. Doch seine Fracht ist genauso wertvoll, wie bei einem normalen Schulbus. Seit jetzt über zehn Jahren „fährt“ der Laufbus durch Salzhemmendorf und bringt die Schüler sicher zur Schule. Vor zehn Jahren wurde in der Grundschule Salzhemmendorf der Laufbus gegründet, um besonders die Erstklässler sicher zur Schule zu bekommen. Schnell nahmen aber aus allen Jahrgängen Schüler an dem Laufbus teil. An insgesamt sechs Treffpunkten finden Schüler zusammen und werden von einem Erwachsenen sicher zur Grundschule begleitet.

Gerade zur Anfangszeit sind auch manchmal über zwanzig Schüler gemeinsam zur Grundschule im Laufbus gelaufen, wobei gerade aus der Siedlung Stockbreite oder entfernteren Straßen wie der Magdeburger Straße oder dem Großen Lahweg die Kinder so sicher zur Schule kamen. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Schüler aber geschrumpft und zunehmend wurden viele Kinder mit dem Auto von den Eltern zur Schule gebracht. „Dabei ist der Laufbus eine tolle Einrichtung. Die Kinder sind schon morgens an der frischen Luft und stärken bei Wind und Wetter ihr Immunsystem“, so die Salzhemmendorfer Grundschulleiterin Susanne Koops. Die Vorteile für den Laufbus sind aber noch vielseitiger. Neben aktivem Klimaschutz werden die teilnehmenden Schüler auch selbstständiger, fördern ihre Orientierungskompetenz und können sich nach Einschätzung der beiden „Bufdis“ der Grundschule im Unterricht auch besser konzentrieren.

Mit Beginn des neuen Schuljahres kamen mit Nele Wiegmann und Melissa Git zwei neue Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes als „Bufdis“ an die Grundschule, wobei sich Melissa Git morgens schon sehr früh mit den Schülern beschäftigt. Die Salzhemmendorfer Abiturientin wohnt in der Nähe der Stockbreite und führt den Laufbus morgens oft durch den Ort. Trotzdem ist die Einrichtung aber auf weitere Unterstützer angewiesen. „Leider ist es mittlerweile so, dass die Eltern unserer Schüler oft beide beruflich sehr eingespannt sind und wenig unterstützen können. Vielleicht finden sich aber auch Großeltern, die bei diesem Projekt unterstützen wollen“, hofft Susanne Koops.

Koops hofft, dass durch eine bessere Annahme des Laufbusses auch die Sicherheit der Schüler an der Grundschule verbessert wird. „Denn weniger Elterntaxis bedeuten auch weniger Gefahrensituationen“, erklärt Koops. In der von den „Bufdis“ ausgearbeiteten Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule“ soll auf den Laufbus noch einmal aufmerksam gemacht haben. Dazu haben die beiden Abiturientinnen auch die Schüler animiert, sich noch einmal genauer mit dem Laufbus auseinanderzusetzen. Zusammen wurden Plakate erstellt, die jetzt im Eingangsbereich allen Schülern und Eltern das Projekt wieder näherbringen soll.

Interessenten für die Betreuung des Laufbus können sich immer bei den Lehrern der Grundschule Salzhemmendorf melden. Susanne Koops hofft, dass dadurch der Laufbus auch die nächsten Jahre die Schüler sicher zur Schule führt.

 

Foto: Nele Wiegmann und Melissa Git mit den „Stammgästen“ des Laufbus im Eingangsbereich der Grundschule vor den ausgestellten Arbeiten