Phänomenaler Zuspruch in Hoyershausen

Phänomenaler Zuspruch in Hoyershausen

Rappelvolle Kirche beim Orgel-Plus-Konzert

Hoyershausen (gök). „Der Zuspruch war phänomenal, so voll war es wohl noch nie“, so Gudrun Bosman immer noch sichtlich beeindruckt. Weit über 150 Zuhörer hatten sich in der Kirche versammelt und rund um die Kirche den Ort zugeparkt. Selbst aus Goslar waren Zuhörer zum letzten Orgel-Plus-Konzert des Jahres nach Hoyershausen angereist. Und die Zuhörer sollten ihre Anreise nicht bereuen. Charlotte Diekmann und Lars Schwarze hatten sich ein tolles Musikprogramm überlegt, dass die Zuhörer in eine Revue über 100 Jahre Filmmusikgeschichte entführte.

Die in Göttingen wohnende Sängerin und Gesangslehrerin Diekmann hat früher zusammen mit Lars Schwarze oft Musik gemacht, weshalb sich die beiden Musiker musikalisch entsprechend nahstehen. Folglich waren sich die Musiker schnell einig beim Programm. „Bei Filmmusik denkt man natürlich oft zuerst an Disney, weshalb das in unserem Programm auch nicht fehlte“, erklärt Diekmann im Gespräch. Neben Musik aus „Mary Poppins“ gab es aber auch Musik von Zarah Leander aus einer Zeit in den dreißiger Jahren, die für viele Menschen nicht so einfach war. Aber auch moderne Musicalmusik aus dem oscarprämierten Film von 2017 La La Land kam bei den Zuhörern sehr gut an. Den Abschluss des Programms bildete dann Filmmusik von Herr der Ringe, wo sich Lars Schwarze an der altehrwürdigen Furtwängler-Orgel in Hoyershausen richtig ausleben konnte. Mit Hilfe der Register ziehenden Ariane Giesecke konnten viele Besucher gar nicht glauben, was sie von Lars Schwarze zu hören bekamen. Immer wieder streckten sich die Zuhörer aus dem oberen Teil der Kirche, um das eindrucksvolle Spiel von Lars Schwarze an der Orgel auch zu sehen. „So eine Musik ist nur an einer Schleifladenorgel wie hier in Hoyershausen möglich“, erklärte die Organisatorin Gudrun Bosman nach dem Konzert. Vorher hatte besonders Charlotte Diekmann die Zuhörer bei der Zugabe „Löffelchen voll Zucker“ noch richtig mitgerissen und nach viel Zwischenapplaus am Ende für Standing Ovations unter den Zuhörern gesorgt. „Es war Wahnsinn, aber alles ist gut. Wir sind immer noch in Hoyershausen“, holte Bosman die Zuhörer dann wieder aus diesem musikalischen Traum zurück.

Die Vorbereitung für das Konzert war dabei richtig intensiv. Diekmann etwa hat alle Texte für das einstündige Programm auswendig gelernt und ihre Hausaufgaben somit erledigt, ehe sie auf zum Üben auf Schwarze traf. „Eine gute Vorbereitung Zuhause ist bei dieser Art der Konzerte sehr wichtig“, erklärt Diekmann. Denn Schwarze kam extra aus seinem Studienort Stuttgart angereist und hatte zusammen mit Diekmann nur zwei Übungseinheiten Zeit zum Einstudieren. Für beide Musiker war es ein Heimspiel, haben sie doch bei Bosman auch mit dem Klavierunterricht angefangen und über die Jahre den Kontakt gehalten. Entsprechend viele Freunde und Wegbegleiter waren in Hoyershausen auch vor Ort und zeigten sich von der Musik begeistert. Nach dem Konzert blieben viele Besucher noch zu einem kurzen Plausch, so dass die Kirche sich nur langsam leerte.

Mit diesem besonderen Orgel-Plus-Konzert endet auch die diesjährige Saison in der Kirche von Hoyershausen. Für das kommende Jahr hat Bosman aber auch schon wieder vier Konzerte in Hoyershausen fest eingeplant. Das erste Konzert ist dabei am letzten Sonntag im April am 26. April vorgesehen, so dass sich die vielen Stammbesucher schon die ersten Termine wieder im Kalender eintragen können. Zu Gast werden dann Katariina Lukaczewski und Tobias Lempfer sein, die bekanntes und überraschendes für Orgel und Querflöte im Gepäck haben werden.