Ärger auf dem Ith-Hils-Weg

Markierungszeichen von Wanderweg widerrechtlich entfernt

Ith-Hils-Weg (gök). Der Ith-Hils-Weg ist einer der schönsten Wanderwege Deutschlands und entwickelt sich zum Geheimtipp in der Wanderbranche. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern ist Martin Gründel als hauptamtlicher Wanderwart für die Instandhaltung des rund 81 Kilometer langen Wanderweges verantwortlich. Der Coppengraver ist regelmäßig auf dem Wanderweg unterwegs und inspiziert dann die Wege. Der vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Wanderweg ist eine Gemeinschaftsproduktion der Gemeinden Stadt Alfeld, der Flecken Coppenbrügge, Delligsen sowie der Samtgemeinden Eschershausen-Stadtoldendorf und Leinebergland.

Diese Gemeinden müssen nun nach den Regeln des Deutschen Wanderverbandes einige Vorschriften erfüllen, um dieses Prädikat auch weiterhin zu führen. Eine ganzjährige Pflege des Weges ist eine Voraussetzung, sowie die Einhaltung der Richtlinien für die Markierung von Wanderwegen. „Leider werden in letzter Zeit die geklebten Markierungszeichen immer wieder auf verschiedenen Streckenabschnitten von den Bäumen entfernt und mitgenommen, was nicht nur ärgerlich sondern auch teuer ist“, so Gründel sauer. In Rücksprache mit verschiedenen Verantwortlichen in den Gemeinden werden kommende Beschädigungen oder Entfernungen zur Anzeige gebracht und rigoros verfolgt. Beobachtungen dieser Art können jederzeit bei Michael Pauleßen in der Gemeindeverwaltung Salzhemmendorf gemeldet werden.

„Man kann sich ohne die Markierungen auch verlaufen, wodurch sogar Gefahren entstehen können. Das Ganze ist für die Gemeinde einfach ein großes Ärgernis“, ärgert sich auch der Duinger Tourismus-Beauftragte und ehemalige Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz. Die Besucherlenkung auf dem Wanderweg ist nach der Richtlinie des Deutschen Wanderverbandes durch Markierungszeichen zu erbringen und dient zusätzlich dem Schutz der Naturlandschaft, da der Wanderer zwar die attraktivsten Teile der Landschaft kennen lernt, aber gezielt vom Betreten der Schutzgebiete abgehalten wird.

Der Einsatz von Mensch und Material bei der Wiederherstellung der Markierungen hat in der Vergangenheit auf dem Wanderweg auch Geld gekostet, was die Verantwortlichen lieber zum Räumen der von Trockenheit und Sturm verursachten Sturmschäden eingesetzt hätten. „Durch Probleme wie Windbruch haben die Helfer und beteiligten Gemeinden schon einen Riesenaufwand, weswegen man auf die mutwilligen Beschädigungen und Diebstähle gerne verzichten kann“, so Schulz.

Der Nutzen für die einheimische Bevölkerung liegt durch die Pflege des Weges auf der Hand, wobei der sanfte Tourismus für die Region noch einen zusätzlichen Beitrag leistet. Betroffen von diesen Taten sind die Strecken Lauenstein-Coppenbrügge, Lauenstein-Salzhemmendorf sowie Lauenstein-Holzen. Gerade ab vermutlich Ende April zur Lerchenspornblüte kommen eigentlich viele Wanderer vor allem in den Ith, die dort die Natur genießen können.

Das Naturschauspiel der Lerchenspornblüte ist vor allem darin begründet, dass der auch als Hohlwurz bekannte Lerchensporn nur dort wächst, wo Lößboden über kalkhaltigen Untergrund steht. Diese Bedingungen werden in idealer Weise vornehmlich auf größeren Flächen am Nordosthang des Iths angetroffen.

„Wir möchten, dass die Nutzer unsere schöne Gegend, die Abwechslung des Gebiets, die herausragenden Panoramaaussichten, die kulturelle und geschichtliche Entwicklung des Raumes, die einmalige Flora und Fauna und zuletzt die Menschen selbst, die hier leben, kennen und lieben lernen können“, so Gründel. Der Wanderwart bittet darum, dass zusammen die Umwelt geschützt werden soll. Dazu sollen Wanderer auf den Wegen bleiben, keinen Müll zurücklassen und nicht unnötig laut sein, sondern der Natur lauschen. „Mit diesen Verhaltensregeln sollte ein miteinander zum Wohle aller möglich sein“, hofft Gründel.