Der Saisonstart ist ins Wasser gefallen

Der Saisonstart ist ins Wasser gefallen

Reges Treiben am Campingplatz Humboldtsee

Wallensen/Duingen (gök). Andreas Silz und Birgit Firley haben wie jedes Jahr zum eigentlichen Saisonstart als festangestellte Mitarbeiter am Campingplatz Humboldtsee alle Hände voll zu tun. Besonders Renovierungs- und Grünarbeiten fordern die beiden guten Seelen des Campingplatzes. Dieses Jahr hat Andreas Silz bei den Grünarbeiten aber mehr Hilfe als sonst von Birgit Firley. In normalen Jahren kümmert sich Firley vor allem um die Kommunikation und den Empfang von Campingplatzbesuchern.

Dauercamper kümmern sich um Stellplätze

Doch seit einigen Wochen schon ist der Zugang zum Platz gesperrt. Lediglich die Dauercamper mit Wohnsitz können auf die Anlage und pflegen dort ihre Stellplätze. Zwar werden immer wieder Anfragen bearbeitet, doch das Arbeitsaufkommen ist in diesem Bereich während der Corona-Krise deutlich geringer. Die Dauercamper sorgen zumindest dafür, dass die derzeitige Krise für den Campingplatzbetreiber Peter Patt noch nicht existenzbedrohend ist. „Natürlich haben wir uns den Saisonstart an Ostern anders vorgestellt. Da auch das Wetter gepasst hat, wäre hier sonst sehr viel losgewesen. Diese Einnahmen fehlen uns natürlich schon“, so Andreas Silz im Gespräch.

Hoffnung auf Kurzurlauber

Für die restliche Saison hoffen die Betreiber aber auch auf mehr Kurzurlauber als sonst, da das Reisen in Deutschland vielleicht früher wieder möglich ist, als der Trip ins Ausland. Bis dahin können sich Firley und Silz zusammen mit den beiden Minijobbern Markus Ligon und Dieter Carls nicht über Arbeit beschweren. In den letzten Tagen wurden fünf Campingplätze freigeräumt und neue Gas-, Wasser- und Stromleitungen verlegt. Auch externe Handwerker sind auf dem Gelände aktiv, sind doch etwa geplante Fliesenarbeiten vorgezogen worden. Für dieses Jahr ist auch noch die Umgestaltung des Einlassbereiches auf dem Campingplatz vorgesehen, wo man aber auf externe Firmen angewiesen ist.

Tiny-Häuser als Übernachtungsmöglichkeit

Generell ist auf dem Platz die Nachfrage der Camper ungebrochen. Alleine dieses Jahr kommen etwa sechs Mobilheime neu auf den Platz, wobei sich davon drei Camper erstmals auf dem Campingplatz einrichten. Über eine gute Nachfrage vor allem im letzten Jahr freute sich der Betreiber Peter Patt auch bei den Übernachtungsfässern, die vor einiger Zeit angeschafft worden sind. Da die Übernachtungen in diesem Bereich so gut laufen, hat Patt auch weiter investiert und bereits zwei Tiny-Häuser gekauft, die in den nächsten Wochen ihren Platz auf dem etwa 30 Hektar großen Gelände finden und als Gästehäuser noch mehr Möglichkeiten zum Übernachten bieten. So sind auch Urlauber gerne gesehen, die nicht ein Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen dabei haben. „Gerade die Verteilung auf mehrere Standbeine sorgt dafür, dass man auch mal eine Krise überstehen kann“, so Birgit Firley.

Fußballgolf-Betreiber warten auf Saisonstart

Bedrohlicher ist die wirtschaftliche Lage auf dem Campingplatz für die Pächter des Restaurants, die erst im vergangenen Winter das Restaurant eröffnet und eigentlich auf eine gute Sommersaison gesetzt haben. Reges Treiben herrscht auch auf dem Fußballgolfplatz direkt am Humboldtsee. Die Betreiber Frank Batke und Marco Neumann sind hier mit ihren Angestellten fast jede freie Minute vor Ort und richten die Bahnen für den Saisonstart her. Ursprünglich wollten die beiden Betreiber die Fußballgolfanlage zu Ostern eröffnen, was dann aber aufgrund der Krise nicht möglich war. Zumindest hat der spätere Start jetzt den Vorteil, dass danach die Anlage noch schöner auf die Besucher wirken wird. Vor allem der Rasen hat noch mehr Zeit zum wachsen, was dann später alles noch etwas grüner erscheinen lässt. Natürlich sorgt auch hier der spätere Beginn für eine finanzielle Belastung, was dann auch im Laufe der Saison nicht mehr aufgeholt werden kann.