Hilfe fürs Herz in Wallensen

Spenden sollen für Defibrillator sorgen / großzügige Unterstützung der Volksbank im Wesertal

Wallensen (gök). Hartmut Dörpmund weiß wovon er spricht. Bereits zweimal ist er dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen und weiß daher, wie wichtig eine schnelle Hilfe bei Herzproblemen sein kann. Der 74jährige kam durch eine ähnliche Initiative in Osterwald auf die Idee, einen Defibrillator für Wallensen anzuschaffen.
Der plötzliche Herztod ist meist die Folge einer lebensgefährlichen Herzrhythmusstörung – dem sogenannten Kammerflimmern. Damit das Herz das Blut in die Arterien pumpen kann, muss es sich zusammenziehen. Beim Kammerflimmern kann sich das Herz aufgrund der hohen Erregungsfrequenz nicht oder nicht mehr vollständig zusammenziehen. Dadurch können die Organe nicht mehr mit Blut versorgt werden. Das Kammerflimmern endet daher unbehandelt innerhalb von Minuten tödlich. Umso wichtiger ist im Notfall eine schnelle Hilfe vor Ort. Wallensen liegt aber mindestens zehn Kilometer vom nächsten Rettungsdienststandort entfernt, so dass bei einem Notruf Hilfe nicht sofort vor Ort ist. Mit Hilfe eines Defibrillators sind aber auch medizinisch nicht ausgebildete Personen in der Lage, schnell wertvolle Hilfe zu leisten und Leben zu retten.

Defibrillator soll für jeden erreichbar sein

Öffentlich zugänglich gibt es in der Nähe von Wallensen nur einen Defibrillator in der Sporthalle Thüste, so dass auch hier die Wege im Notfall recht lang sind. Dörpmund wünscht sich einen Defibrillator im Zentrum von Wallensen, so dass für jeden die Wege möglichst kurz sind. „Leben muss man retten, so lange es noch geht“, hat Dörpmund für seine ungewöhnliche Aktion als Motto herausgegeben. Schon seit mehreren Wochen greift der Rentner regelmäßig zum Telefonhörer oder sucht das persönliche Gespräch mit potentiellen Spendern. Um der Aktion die gebotene Seriosität zu geben, suchte sich Dörpmund als Partner den DRK-Ortsverein Wallensen, der dann als gemeinnütziger Verein schon Spendenquittungen ausgestellt hat.

Zahlreiche Sponsoren haben schon Unterstützung zugesagt

Erfreut ist Dörpmund darüber, dass sich neben vielen örtlichen Vereinen, einer Bank, Gewerbetreibenden und Privatpersonen mit der Volksbank im Wesertal ein größerer Spender gefunden hat, die das Projekt unterstützen. Ein Defibrillator kostet rund 2500 Euro und wurde von der Volksbank im Wesertal zusammen mit dem DRK Wallensen auch schon bestellt. Der Liefertermin soll der 10. Juni sein, so dass in Kürze die Sicherheit der Menschen in Wallensen nochmal gestärkt werden kann. Standort für den Defibrillator soll nach letzten Gesprächen in der Nähe vom Hofladen von Familie Stichnothe in der Angerstraße sein. Der Ort ist dann rund um die Uhr zugänglich und auch eine Stromversorgung ist hier gewährleistet, so dass die Einsatzbereitschaft des Defibrillators immer gegeben ist.

Weitere Spenden erwünscht

Die positiv verlaufene Spendenakquirierung hat Dörpmund aber motiviert, noch weiter zu arbeiten. Mittlerweile kann er sich vorstellen, dass man auch zwei Defibrillatoren in Wallensen anbringen könnte und so die Möglichkeit eines schnellen Einsatzes im Notfall durch die dann noch kürzeren Wege im Ort noch einmal verbessert wird. Daher wird er die Spendenwerbung noch mindestens bis zum Liefertermin des ersten Defibrillators am 10. Juni fortführen. „Vielen Dank aber auf jeden Fall jetzt schon einmal an alle Spender, die die Aktion unterstützen“, ist Dörpmund mit dem bisherigen Verlauf der Aktion sehr zufrieden. Spenden sind nach wie vor auf das Konto vom Deutschen Roten Kreuz, Ortsverein Wallensen (IBAN DE88 2545 0110 0109 0190 00, BIC NOLADE21SWB) möglich.

Foto: Hartmut Dörpmund hat schon sehr viele Telefonate geführt und wird noch weiter um Spenden werben