Protest gegen Steinbruchabbau wächst

Sonntagsdemo am Salzhemmendorfer Steinbruch

Salzhemmendorf (gök). Nach zahlreichen politischen Sitzungen trafen sich die Gegner des drohenden Steinbruchabbaus in Salzhemmendorf erstmals am Steinbruch selber. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Stop Voska“ um Sprecher Christian Stetter hatten zu einer Infoveranstaltung und einem kleinen Spaziergang auf der Zuwegung zum Steinbruch eingeladen.

Über 60 Teilnehmer bei Demo

Angemeldet hatte Stetter bei der Ordnungsbehörde 30-50 Teilnehmer, doch der Zuspruch mit über 60 Teilnehmern war deutlich besser als erwartet. Der Aufwand für die Veranstaltung war dabei nicht zu unterschätzen. Die Arbeitsgemeinschaft musste Ordner stellen, die den Zugang zum Veranstaltungsort sowie den Verkehr an dem Wanderparkplatz regeln sollten. Auch mussten von jedem Teilnehmer die persönlichen Daten aufgenommen sowie ein Mund-Nase-Schutz angelegt werden.

Christian Stetter nutzte die Gelegenheit und erklärte den Anwesenden das genaue Vorhaben von Rheinkalk, die über einen Pächter den Abbau im Steinbruch wieder aufnehmen wollen. Für Stetter ist die öffentliche Auslage des Antrages nach wie vor ein Muss, da die Abbaugenehmigung von 2002 für ihn schon zu lange her ist und sich seitdem viele Änderungen im Umweltrecht ergeben haben.

Keine Vorteile für Bürger der Region

Die Genehmigung zum Abbau hat für Stetter schon groteske Züge angenommen. So sind im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet etwa private Drohnen in der Luft wegen Lärmschutz verboten, während Sprengungen, der Betrieb der Brechanlage oder die an- und abfahrenden LKWs kein Problem darstellen sollen.

„Der Steinbruchbetrieb hat für die Einwohner von Salzhemmendorf keinerlei Vorteile, sondern nur Nachteile. Durch den Pachtbetrieb wird es wohl auch keine Gewerbesteuer oder Arbeitsplätze für Salzhemmendorf geben“, zieht Stetter ein ernüchterndes Fazit des Vorhabens, welches zum Abbau von 300 Tonnen Gestein in der Stunde bis zu 22 LKW-Fahrten zum oder vom Steinbruch in der Stunde verteilt auf eine Sechs-Tage-Woche über 16 Stunden am Tag bedeuten würde. Er begrüßte zwar die klaren Statements der Verwaltung und Politik gegen das Vorhaben, stellte aber klar, dass diese für die Entscheidung keine Relevanz haben.

Als Ziel für die Arbeitsgemeinschaft hat Stetter vor allem formuliert, dass man analog zum Fußball nicht der zwölfte Mann auf dem Platz sein will, sondern entsprechend beteiligt wird. Udo Stenger (BWG) vom Gemeinderat regte schließlich noch an, dass die Arbeitsgemeinschaft einen Antrag zur Tonnagebeschränkung der Zuwegungen formuliert und den Gemeinderat auch mit ins Spiel bringt.

Bundes- und Landespolitiker haben sich angemeldet

Am Sonntag, den 5. Juli soll die Infoveranstaltung um 11 Uhr am Steinbruch wiederholt werden, wozu sich dann laut Marcus Flügel (SPD) auch Bundes- und Landespolitiker wie Johannes Schraps (SPD) oder Christian Meyer (Grüne) neben örtlichen Politikern angesagt haben.

Foto7118: Christian Stetter erklärt das Vorhaben zum Steinbruchabbau

Foto7120+8578: Über 60 Teilnehmer waren zu der Infoveranstaltung erschienen