Thüster Industrie

Thüste (gök). Noch heute ist Thüste ein bedeutender Gewerbestandort in der Region. Schon in früheren Jahren sorgte vor allem der Thüster Kalkstein für Arbeit. Seit rund 200 Jahren wird der Thüster Kalkstein gewerblich abgebaut und ist bekannt für seine besonders witterungsbeständige Qualität. Von Anfang an findet er daher Verwendung im Haus- und Mauerbau, zur Fassadenverkleidung und als sonstiger Sicht-Baustoff. Seit über 100 Jahren wird er auch überregional vermarktet, wobei mittlerweile noch die Alfred Stichweh & Söhne KG in der Gewinnung und Vermarktung tätig ist.

Da er aufgrund seiner Beschaffenheit leicht zu verarbeiten ist, ist er auch beliebtes Material bei Steinmetzen. So können beispielsweise auf dem Thüster Friedhof einige bemerkenswerte künstlerisch gestaltete Grabsteine bewundert werden.

Wo heute die Firma Danform mit vielen Mitarbeitern Küchenarbeitsplatten für die ganze Welt fertigt, stand früher die Brikettfertigung Humboldt. Die 1902 entstandene Fabrik erhielt auch einen Gleisanschluss für den leichteren Transport der Braunkohlebriketts, die später als Sonne-Briketts bekannt wurden. Die Qualität der Kohle erwies sich als sehr gut und so wurden die Briketts unter dem Namen „Sonne“ im gesamten norddeutschen Raum vermarktet. 1955 war das Jahr mit der höchsten Produktion, als fast 100 000 Tonnen Briketts hergestellt wurden und die Fabrik 300 Mitarbeiter hatte. Nach der Schließung des Werkes übernahm 1966 die Firma Okal das Fabrikgelände und stellte dort auch Fertighäuser und Bauelemente her. Heute sind neben der Firma Danform noch weitere Betriebe wie Thüster Kartonagen auf dem Gelände beheimatet.

Eine lange Industriegeschichte hat auch die Firma Stichweh Maschinen & Service GmbH, die aus der 1919 von Fritz Stichweh und Willi Feige gegründeten Firma 2005 hervorging. Schrapperanlagen zur Kiesgewinnung aus Thüste sind mittlerweile in der ganzen Welt zu finden. Zum 75jährigen Firmenjubiläum 1994 konnte man schon auf über 1000 Schrapperanlagen, 600 Schöpfräder und 100 Sand- und Kiesaufbereitungsanlagen zurückblicken. Das einhundertjährige Jubiläum wurde mit einem Festakt 2019 im Haus an der Stadtmauer gefeiert.

Foto5377: Thüster Kalkstein wird heute noch verarbeitet