Start der Vortragsreihe im Museum am Hüttenstollen

Salzhemmendorf/Osterwald. Am Freitag, den 04. September 2020 beginnt die jährliche Vortragsreihe im Museum am Hüttenstollen. Allerdings weist das Team vom Hüttenstollen darauf hin, dass aufgrund der aktuellen Beschränkungen durch die Corona-Pandemie nur 12 Personen pro Vortragsabend teilnehmen können und dass eine Voranmeldung zwingend notwendig ist. Interessierte können sich unter der E-Mailadresse kontakt@der-huettenstollen.de, telefonisch unter 05153-964846 (AB) oder bei Frau Anja Reimann unter 01520 3290103 anmelden.

Den Auftakt der diesjährigen Reihe bildet der Vortrag des Journalisten Rudolf Heim aus Ronnenberg, der über „Bergbau und Arbeitervertretung in Deutschland – vom Kaiserreich bis in die Gegenwart“ referiert. Mit der letzten Schicht ging 2018 in Ibbenbüren das Zeitalter der Steinkohleförderung in Deutschland zu Ende. Hatten in den 1950er Jahren noch 600.000 Bergleute das „schwarze Gold“ gewonnen, kümmert sich heute nicht viel mehr als eine Handvoll Kumpel um Abwicklung und Wasserhaltung. Anderswo, beispielsweise in Großbritannien, hätte eine solche Entwicklung zu massiven sozialen Zerwürfnissen geführt, nicht aber an Rhein und Ruhr, im Aachener Revier und im Saarland. Entscheidend dafür war die einzigartige Form der Montan-Mitbestimmung, die es ansonsten nur noch in der Stahlindustrie gibt. Doch diese Form der Sozialpartnerschaft ist, geschichtlich gesehen, in dieser Branche alles andere als selbstverständlich. Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein herrschte auf den Bergwerken der autoritäre „Herr im Hause“-Standpunkt. Die Unternehmen mussten teilweise vom Staat gezwungen werden, mit den Bergleuten und ihrer Gewerkschaft überhaupt zu reden. Dem stand die jahrhundertealte Tradition bergmännischer Kameradschaft und Solidarität entgegen, deren erste Frühformen der Mitbestimmung sich bereits im 18. Jahrhundert nachweisen lassen.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Museum am Hüttenstollen, der Eintritt ist wie immer frei. Weitere Termine der Reihe finden am 25. September und am 16. Oktober statt.

Quelle Dr. Grohmann