Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Mosaik am Haus an der Stadtmauer in Wallensen kurz vor Fertigstellung

Wallensen (gök). Für die Künstlerin Tanja Flügel war es zwar nicht der erste Schritt, aber der Konfizius zugeschriebene Ausspruch „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“ passte für die Thüsterin einfach zum Beginn des Mosaiks im Haus an der Stadtmauer. Die Aktion „Haus-Held“ sollte Menschen aus der Region die Möglichkeit geben, sich auch am Haus an der Stadtmauer in Wallensen zu verewigen und mit einer Spende den Kulturverein „DorfKulTour“ zu unterstützen.

Projekt über ein Jahr

Mit einem Mosaik sollte die Treppe vom Veranstaltungsraum des Hauses in den Garten verziert werden, wodurch ein neuer Eyecatcher für das Gelände entstehen konnte. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte das Projekt jetzt ein Jahr, wodurch die Künstlerin selber auch kaum eigene Projekte umsetzen konnte. „Schon im letzten Jahr war dann der Zuspruch der Spender sehr gut, doch mit Beginn der Corona-Krise stieg die Bereitschaft für Spenden noch einmal an. Das hat dem Verein durch diese veranstaltungsfreie Zeit schon geholfen, das ist schon toll“, ist auch Flügel für den Zuspruch dankbar.

Spende aus der Schweiz

Insgesamt 48 Spender spendeten mindestens 50 Euro, oft auch höhere Beträge. Dabei waren aber nicht nur Spender aus dem Ort dabei. Mit Familie Kutz begeisterte sich auch eine Familie aus der Schweiz für das Projekt. Die in Wallensen aufgewachsene Tanja Kutz bekam über soziale Netzwerke von der Aktion mit und war sofort bereit, ein Feld auf der Treppenwand zu finanzieren. Aber auch befreundete Künstler wie etwa Jörg Lange aus Lübbrechtsen oder Familien und Vereine aus dem Ort sagten schnell eine Unterstützung zu. Einen großen Dank richtete Tanja Flügel im Gespräch auch an einen örtlichen Malermeister, der während des Corona-Lockdown auch ganz unbürokratisch und praktisch mit Fliesenkleber aushalf, da die örtlichen Baumärkte zu der Zeit an Privatpersonen nichts verkaufen durften.

Bei dem Projekt sammelte die Künstlerin dann ganz neue Erfahrungen. Normalerweise wirken ihre Mosaikfiguren auf den Betrachter vor allem durch die räumliche Nähe. Dieses Mal sollte das Mosaik an der Treppenwand aber auch aus der Ferne wirken, was für sie etwas gewöhnungsbedürftig war. Auch bei der Klebetechnik zahlte sie zu Beginn des Projektes etwas Lehrgeld. Ein erster Heißklebe-Versuch etwa misslang und zahlreiche Fliesen fielen ihr wieder von der Wand. Am Ende klebte sie die Motive auf ein Gewebe und legte diese dann in ein Bett aus Fliesenkleber. Auch das Material konnte dabei nicht wie gewohnt benutzt werden. Keramik ist für den Außeneinsatz nicht geeignet, so dass sie nur Porzellan und Glas benutzen konnte.

Der Verein wird jetzt beraten, wie es mit den eigenen Veranstaltungen weitergeht. Diese Veranstaltungen sind auch wichtig für den Betrieb und Erhalt der Wallenser Kultureinrichtung, die immer wieder Besucher aus nah und fern in das Wallenser Zentrum zieht.

  

Foto1337: Auch Familien finden sich auf einem Mosaik wieder

Foto1831: Über ein Jahr arbeitete Tanja Flügel an der Umsetzung des Projektes

Foto3588: In diesem Sommer wird das Mosaik vollendet, nur eine Lücke muss noch gefüllt werden

Foto3645+7649: Auch befreundete Künstler wie Jörg Lange aus Lübbrechtsen haben gespendet

Foto3768: Verschiedene Materialien, teilweise von den Spendern selber, wurden verarbeitet

Foto3971: Tanja Flügel vor dem fast fertigen Kunstwerk an der Außentreppe am Haus an der Stadtmauer in Wallensen

Foto6484: Familie Kutz hat sogar aus der Schweiz ein Mosaik finanziert