Mit Fingerspitzengefühl zusammenführen
Sascha Svatek leitet seit 1. August den Bauhof der Samtgemeinde Leinebergland
Gronau/Duingen (gök). Sascha Svatek hat zwar seit vielen Jahren im öffentlichen Dienst in Neustadt am Rübenberge gearbeitet, ist aber ein leidenschaftlicher Technikfreund. Im Abendstudium machte der 49jährige sogar seinen Meister im Bereich Metall- und Maschinenbau und war Werkstattleiter im Bereich der beruflichen Bildung. Vorher war er als gelernter Metallschlosser sowie weiteren beruflichen Ausbildungen auch in der Luftfahrttechnik sowie im Vertrieb tätig. Dazu saß er auch noch in diversen Prüfungsausschüssen und war langjähriger Vorsitzender bei den Industriemechanikern. Das Gesamtpaket war es dann, was auch die Verwaltung der Samtgemeinde Leinebergland um Bauamtsleiter Maik Götze in Gronau schnell überzeugte, den Sehlder als neuen Leiter des Bauhofes der Samtgemeinde zum 1. August einzustellen. Der gebürtige Gronauer tritt dabei in große Fußstapfen, die ihm Rolf Böllert als Vorgänger hinterlassen hat. Entsprechend froh ist Svatek, dass Böllert ihm auch im Ruhestand als geringfügig Beschäftigter noch etwas zum Übergang zur Verfügung steht und ihn mit einarbeitet.

Neue Herausforderung gesucht

In seinem letzten Job wurde für Svatek alles zur Routine und er suchte für die restlichen knapp zwei Jahrzehnte seines Berufslebens eine neue Herausforderung, zumal er mit der täglichen Fahrt zur Arbeit auch viel Freizeit auf der Straße ließ. Für den heimatverbundenen Sehlder und Vater eines 15jährigen Sohnes stand dabei nie zur Debatte, dass er umzieht und die Region verlässt. Durch den Wechsel nach Gronau hat er jetzt fast 50 Stunden mehr Freizeit im Monat, die er nicht mehr im Auto verbringt. Dadurch kann er sich auch wieder etwas mehr seinen Hobbies widmen, was er auch mit seinem neuen Beruf verbinden kann. Denn in seiner Freizeit interessiert sich Svatek vor allem für Reptilien und andere heimische Tiere in der freien Umgebung. Über Reptilien hat er vor knapp 20 Jahren sogar mal ein Buch geschrieben, womit er sich einen kleinen Traum erfüllt hat, So kann er sein Wissen über Tiere und Pflanzen auch einbringen, wenn etwa Blühwiesen angelegt werden. „Anders als viele denken, wird an Blühstreifen oft viel falsch gemacht. Manche Wildblumen etwa werden oft als häßlich empfunden, sind dann aber wichtig für viele Tiere“, so Svatek im Gespräch.

Gronau und Duingen noch mehr verzahnen

In seinen ersten Wochen genießt Svatek vor allem den vielen Kontakt zu Feuerwehren, Landwirten und vor allem den Bürgern. „Wir können unsere Augen nicht überall haben, weshalb wir für Hinweise auch dankbar sind. Wir sind schließlich Dienstleister mit einem eingespielten Team und vielen guten Mitarbeitern in verschiedenen Bereichen“, erklärt der Sehlder. Ein großes Ziel ist für Svatek, dass er die beiden Bauhöfe in Gronau und Duingen noch mehr verzahnt. In einem Gutachten wurde festgestellt, dass der Fortbestand der beiden Standorte aufgrund der riesigen Fläche der Samtgemeinde – von Betheln bis Coppengrave sind es etwa über 20 Kilometer – notwendig ist. „Die zwei Standorte machen absolut Sinn und sollen so auch erhalten bleiben. Es gibt allerdings zwischen Gronau und Duingen auch einige Unterschiede“, verrät der neue Bauhofchef. Bei den sieben Mitarbeitern in Duingen handelt es sich vor allem um Allrounder, die in vielen Bereichen unterwegs sind. Das ist laut Svatek bei so einer kleinen Mannschaft auch gar nicht anders möglich gewesen. Durch die Größe von 18 Mitarbeitern gibt es in Gronau dagegen mehr Spezialisten wie Tiefbauer, Gärtner oder Elektriker. Svatek möchte die beiden Standorte mit viel Fingerspitzengefühl noch mehr miteinander verzahnen und Synergieeffekte erzielen. Besonders beim Maschinenaustausch können auch Gelder eingespart werden und von gegenseitiger Erfahrung profitiert werden. Ein großes gemeinsames Projekt sind derzeit Tiefbauarbeiten in Fölziehausen. Dort waren Tonrohre im Boden so marode, dass sie jetzt gegen große Kunststoffrohre ausgetauscht werden müssen. Große Maschinen aus Gronau vereinfachen jetzt die Arbeit im Duinger Bereich und führen die beiden Standorte immer mehr zusammen. Beide Standorte sollen zukünftig noch mehr voneinander lernen und zusammenarbeiten, ohne den eigenen Bereich zu vernachlässigen. Svatek ist sich aber bewusst, dass dieser Prozess der Verschmelzung noch viele Jahre dauern wird. Dabei soll auch nicht der Große den Kleinen schlucken, sondern die Begegnung auf Augenhöhe erfolgen. Eine Reduzierung der jeweiligen Bereiche ist für Svatek undenkbar, nehmen die Aufgaben mit neuen Baugebieten doch eher sogar noch zu.
Auch wenn die Arbeit von Sascha Svatek viel im Büro mit Budgetrechnungen, Rechnungsprüfung oder einfacher Organisationsarbeit stattfindet, ist ihm wichtig, dass er auch viel im Arbeitsbereich seiner Mitarbeiter unterwegs ist. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass man doch so vielseitig tätig ist und so im Fokus der Öffentlichkeit steht. Der Kontakt zum Bürger macht bisher aber viel Spaß und lockert die Arbeit auch auf“, zieht er ein erstes positives Resümee seiner neuen Arbeitsstelle.

Foto5653: Mit seinem Dienstwagen wird Sascha Svatek oft in der Samtgemeinde unterwegs sein
Foto6103+6490: In Fölziehausen gibt es derzeit ein größeres gemeinsames Projekt der beiden Bauhofstandorte
Foto6691: 2002 hat Sascha Svatek auch ein Buch über sein Hobby Reptilien veröffentlicht
Foto9525: Viel Arbeit von Svatek findet im Büro statt