Ein Kessel Buntes in Wallensen

Dezentrales Konzept sorgt für Besucher bei DorfKulTour

Wallensen/Lübbrechtsen (gök). Auch für den Verein DorfKulTour als Betreiber des Hauses an der Stadtmauer waren die letzten Monate unter Corona-Bedingungen sehr schwierig. „Ohne Spenden wären hier Ende des Jahres die Lichter ausgegangen, das muss man ganz klar sagen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Grießner beim „Bunten Cafe“ im Garten des Hauses an der Stadtmauer vor den vielen Besuchern. Umso dankbarer war er Udo Stenger und Manfred Roth, die als Initiatoren der Hilfe zur Selbsthilfe-Aktion eine Spende im Gepäck hatten. Vertreter vom Verein DorfKulTour konnten bei der Spendenübergabe einen Tag zuvor in Brünnighausen nicht teilnehmen, doch die Initiatoren kamen dafür dann extra nach Wallensen. Mit Ihnen kamen auch viele angemeldete Besucher, die dank eines ausgeklügelten Konzeptes ein buntes Programm genießen konnten. Mit einem dezentralen Hygiene- und Besucherkonzept sorgte der Verein dafür, dass nie zu viele Besucher auf einem Fleck waren.

Während im Garten des Hauses die Figuren des Künstlers Jörg Lange aus Lübbrechtsen bewundert werden konnten, waren die anderen Aktionen neben der Kaffeetafel außerhalb des Hauses organisiert. Im Gepäck hatte Lange viele Figuren, die er mühevoll aus Lübbrechtsen nach Wallensen transportiert hatte und geduldig die Idee hinter den jeweiligen Figuren den Besuchern erklärte. Wallensens Stadtführer Heinrich Meier dagegen, führte Besuchergruppen immer wieder durch den Ort. Dabei erklärte er vor allem Interessantes zur Wallenser Stadtgeschichte mit Handel, Handwerk oder Brauerei. „Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass in Wallensen so viele verschiedene Handwerker oder Händler ansässig waren“, bekannte einer der Besucher. 1950 etwa gab es in Wallensen noch drei Schlachter, zwei Bäcker, sechs Tischler, zwei Schuhmacher, zwei Sattler und Polsterer, zwei Schmieden, einen Zimmermann, zwei Baugeschäfte, eine Gärtnerei, eine Molkerei, zwei Klempner, zwei Elektriker und fünf Einzelhandelsgeschäfte. Auch mehrere Gastwirtschaften und Tankstellen waren noch vorhanden. Vom letzten Braumeister Picker gibt es jetzt noch einzelne Flaschen in Wallensen zu finden.

Staunende Blicke beim Imker

Für staunende Blicke sorgte auch Reinhart Stichweh. Der Bürgerbus brachte die Besuchergruppen Richtung Hakenrode, wo Stichweh auf seinem Hof eine Imkerei betreibt und den Besuchern die einzelnen Schritte erläuterte. Dabei erklärte er den Besuchern zunächst, dass es in einem Bienenvolk Arbeiterinnen, Drohnen und die Königin gibt. Auch auf die verschiedenen Phasen eines Bienenjahrs ging er genau ein. Am Bienenstock wurden dann auch noch die verschiedenen Werkzeuge und deren Umgang erklärt. Mit der Pfeife simuliert er für die Bienen zum Beispiel einen Waldbrand, sie flüchten und lassen ihn am Bienenstock in Ruhe arbeiten. Natürlich konnte dann das flüssige Gold am Ith auch mal probiert werden.

Trotz der erfolgreichen Veranstaltung mit viel positiver Resonanz fallen kommende geplante Veranstaltungen wie etwa der beliebte Heurigen Abend noch aus.

Foto1604+4004+8426: Reinhart Stichweh erklärte den Besuchern den Bienenstock

Foto5553: Heinrich Meier (vorne rechts mit Hut) führte die Besuchergruppen durch Wallensen

Foto8910: Jörg Lange (Mitte) erklärt den Besuchern seine Figuren

Foto9859: Udo Stenger, Manfred Roth, Karl-Heinz Grießner, Annette Tegtmeyer und Heinrich Meier bei der Spendenübergabe