Viele Pläne im Töpfermuseum

Ausstellungen für nächsten zwei Jahre werden geplant

Duingen (gök). Auch im Töpfermuseum in Duingen hat die Corona-Krise viel durcheinandergewirbelt. Eigentlich waren schon für dieses Jahr Ausstellungen geplant, die die Leiterin Ingrid Wolfsberger aber verschieben musste. Derzeit und wohl auch in den nächsten Wochen sind nur vorangemeldete Besucher in sehr kleinen Gruppen für einen Besuch im Töpfermuseum zugelassen. „Daher macht auch die Eröffnung einer großen Sonderausstellung keinen Sinn, da der Andrang bei solchen Veranstaltungen in der Vergangenheit sehr groß war“, erklärt Wolfsberger das Dilemma. Auch Openair-Veranstaltungen wären nur schwer zu planen gewesen und dem jeweiligen Künstler auch nicht gerecht geworden.

Eine einzelne Sonderausstellung zu beginnen, wäre laut Wolfsberger auch gegenüber dem Künstler jetzt einfach nicht fair und angemessen gewesen. „Wir wollen aber als Töpfermuseum für unsere Besucher interessant bleiben und haben uns daher ein besonderes Konzept überlegt“, erklärt die Museumsleiterin. Neben der Dauerausstellung werden in zwei großen Vitrinen gleich vier Sonderausstellungen mit einer kleinen Vorschau angekündigt, die vermutlich in den nächsten zwei Jahren in voller Größe im Töpfermuseum bewundert werden können.

Zwar ist ein Beginn der Sonderausstellungen schon Anfang nächsten Jahres geplant, doch Wolfsberger weiß, dass das sehr optimistisch geplant ist. Dankbar ist sie für den Umstand, dass sie zwischen den vier geplanten Sonderausstellungen auch eine Bilderausstellung des Duingers Mario Konang flexibel einbauen kann. „Seine Bilder passen zwar nicht in das Keramikthema des Töpfermuseums, aber die Menschen aus der Region interessieren sich sehr für seine Arbeiten. Die ansprechenden Bilder werden uns bei der zeitlichen Organisation der Ausstellungen sehr helfen“, ist Wolfsberger dankbar.

Besonders freut sich die Museumsleiterin aber auch die Sonderausstellung „Die schönsten Griechinnen kommen aus Hildesheim“, welche nur durch die gut 14 000 Euro große Spende und Förderung der Stiftung der Niedersächsischen Volks- und Raiffeisenbanken, der Volksbank Seesen, dem Duinger Heimat- und Kulturverein sowie dem Flecken Duingen möglich geworden ist.

Nach Plan geht es aber Anfang 2021 los mit der Sonderausstellung von Reinhild Alber und Frank Breiter. Gezeigt wird dabei Porzellan mit künstlerischen und farblichen Akzenten, wo lyrische Texte zum grafischen Element werden. Das moderne Steinzeug mit klaren Formen und leuchtenden Farben in Blau- und Grüntönen von Reinhild Alber oder das Steinzeug in bester traditioneller Handwerkskunst in moderner und zeitgemäßer Umsetzung von Frank Breiter zeigt, dass auch Gebrauchshandwerk eine Ausstellung verdient hat.

Mitte 2021 würde dann die Zusammenarbeit mit dem Roemer- und Pelizaeus-Museum aus Hildesheim folgen. Die dann gezeigten Stücke aus der Sammlung des Museumsstifters Wilhelm Pelizaeus sind selten gezeigte Stücke von Weltrang. Für die Ausstellung hat sich das bedeutende Hildesheimer Museum extra das Töpfermuseum gewünscht, da die kleinen Figuren hervorragend in den kleineren Ausstellungsräumen wirken können.

2022 könnte dann zunächst die Sonderausstellung von Gertrud Kraut folgen, welche von 1919 bis 1922 eine Werkstatt in Duingen hatte. „Sie gehörte in ihrer Zeit zur Elite des Kunsthandwerks und war mit ihren Arbeiten in wichtigen Ausstellungen vertreten. Leider wurde sie Zeit ihres Lebens und auch danach noch etwas unterschätzt, hat aber in der Keramikszene in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen“, erklärt Wolfsberger das Schaffen der verstorbenen Keramikkünstlerin.

Den Abschluss der vier geplanten Sonderausstellungen soll dann 2022 die Arbeit von Jochen Rüth darstellen. Der bayrische Künstler fällt durch seine neugierige und experimentierfreudige Arbeit auf. Seine analytische Herangehensweise gepaart mit Formenspiel und Ästhetik bringt beachtenswerte Ergebnisse hervor.

Das Museum ist weiter für vorangemeldete Besucher geöffnet. Anmeldungen sind telefonisch unter 0170-7069219 oder per Mail an kontakt@toepfermuseum-duingen.de möglich.

Foto2561: Bei der Vorschau auf die Ausstellungen darf auch das von der NASA prämierte Bild von Mario Konang nicht fehlen

Foto2785+5093: In den Vitrinen sind Stücke aus vier bevorstehenden Ausstellungen zu finden

Foto9055: Ingrid Wolfsberger freut sich auf die Besucher im Töpfermuseum Duingen