Sieben Fahrzeughallen für drei Feuerwehren
Spatenstich für Oldendorfer Feuerwehrstützpunkt in Reichweite
Oldendorf (gök). In den elf Ortsteilen des Flecken Salzhemmendorf gibt es noch zehn Ortsfeuerwehren. Lediglich im Ortsteil Ahrenfeld gibt es seit Anfang des Jahres keine eigenständige Feuerwehr mehr, haben sich die verbliebenen Mitglieder doch der Oldendorfer Wehr angeschlossen. Da die verschiedenen Feuerwehrgebäude schon lange nicht mehr den Anforderungen genügten und teilweise vor dem letzten Weltkrieg bezogen wurden, gab es schon vor rund zwanzig Jahren einen Grundsatzbeschluss zur Gestaltung der Feuerwehr im Flecken. Dieser sieht nach wie vor drei Stützpunkte im Gemeindegebiet vor, wo das Ehrenamt der Feuerwehrkameraden konzentriert werden soll. 2009 gab es schon den damals niedersachsenweit seinesgleichen suchenden Zusammenzug der Feuerwehren Wallensen, Thüste, Ockensen und Levedagsen unter einem gemeinsamen Dach. Mit dem Zusammenzug der Feuerwehren Osterwald, Oldendorf und Benstorf wird nun der zweite Schritt des damaligen Beschlusses alsbald umgesetzt.
In Oldendorf bringen die verschiedenen Ortsfeuerwehren sieben Fahrzeuge mit in den Bestand, so dass dort auch sieben Fahrzeughallen notwendig sein werden. Neben den normalen Tragkraftspritzenfahrzeugen kommen in Oldendorf etwa noch ein Tanklöschfahrzeug oder Mannschaftstransportwagen zusammen. Eine Besonderheit ist auch das Fahrzeug der Höhenrettungsgruppe der Oldendorfer Feuerwehr, welches in den letzten Jahren vermehrt zum Einsatz kam. Immer wieder kam es etwa im benachbarten Kanstein oder Thüster Berg zu Abstürzen von Kletterern, die dann mit der vorhandenen Ausrüstung und Ausbildung gerettet werden konnten.
Während der Thüster Stützpunkt vor über zehn Jahren noch deutlich unter einer Million Euro gekostet hat, haben sich die Vorschriften seitdem wesentlich geändert und damit auch die Kosten enorm erhöht. „Vorschriften im energetischen Bereich, bei der Arbeitsstätten-Verordnung oder im Brandschutzbereich haben die Kosten deutlich steigen lassen. Natürlich spielt auch das deutlich größere Gelände und Gebäude dabei eine Rolle“, erklärt Hans-Jürgen Hochmann vom Bauamt im Gespräch. Zusammen mit Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening erklärte er dieser Zeitung den Umfang des Bauvorhabens.
Alleine der Größenumfang des Bauprojektes ist schon sehr beeindruckend. Das gesamte Gebäude wird eine Dachfläche von 1365, eine Fahrzeughalle von 650, einen Sozialtrakt und Unterrichtsbereich von 600 und einen Außenbereich von 2000 Quadratmetern beinhalten. Im Außenbereich ist dabei die Zufahrt über die Schulstraße, rund 50 Parkplätze sowie ein Übungsplatz und die Alarmausfahrt enthalten. Während die normale Ein- und Ausfahrt über die Schulstraße neben der Grundschule erfolgt, ist eine Alarmausfahrt dann auch direkt an der Bundesstraße 1 zwischen Oldendorf und Benstorf möglich. „Grundschule, Sporthalle und Kindergarten werden dann auch einen guten Lärmschutz zur Bundesstraße haben“, erklärt Pommerening nicht ganz ernst gemeint. Denn das neue Feuerwehrgebäude wird sich entlang der aufgezählten Einrichtungen auf einer Länge von fast 70 Metern erstrecken. Im Sozialtrakt wird es dann neben ausreichend Umkleideräumen auch einen großen Schulungsraum, einem Raum für Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie Sanitärbereich und Küche geben. Neben dem Gebäude wird es aus Brandschutzgründen auch Löschwasserbehälter mit insgesamt 100 000 Litern Wasser geben, wodurch die Wasserversorgung im Brandfall rund um die Anlage gewährleistet ist. Solche Löschwasserbehälter sollen dann später auch im Thüster Stützpunkt gebaut werden. Geplant ist zudem in Oldendorf auch ein Regenwasserrückhaltebecken und auch aus Naturschutzgründen Rückzugsräume für Fledermäuse.
Die Kostenberechnung ist mittlerweile schon sehr ins Detail gegangen. Die letzte Rechnung liegt derzeit bei 3 634 000 Euro. „Im November soll die Ausschreibung für die Gewerke starten, so dass wir je nach Witterung für den Baubeginn den 1. Februar nächsten Jahres ins Auge gefasst habe“, so Hochmann. Wenn alles wie geplant verläuft, rechnen Pommerening und Hochmann mit einer Einweihung im Sommer 2022. Bis dahin wird es aber noch viel Bewegung auf dem Gelände geben. So müssen alleine 2500 Kubikmeter Erde abgefahren und an anderen Stellen wieder aufgefüllt und verfestigt werden. Auf dem gesamten Gelände gibt es bisher alleine einen Höhenunterschied von 1,7 Metern.

Foto0054: Von der Schulstraße soll die Ein- und Ausfahrt auf das Feuerwehrgelände erfolgen
Foto1991: Auf dem Bauplan wird das Ausmaß des Bauvorhabens deutlich
Foto6897: Hans-Jürgen Hochmann und Clemens Pommerening erläutern das Bauvorhaben