Neue Ideen für Gewerbegebiete gefragt

Gewerbegebiet Gronau-West vor Fertigstellung / Kreisel freigegeben

Gronau (gök). Eigentlich wurde nur der Kreisel direkt vor Gronau an der Landstraße 482 freigegeben. Doch mit der Freigabe des Kreisels rückt auch die Fertigstellung des Gewerbegebietes Gronau-West in greifbare Nähe. In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde wurde der Kreisel jetzt zwar feierlich durch Gronaus Bürgermeister Ulf Gabriel (SPD) freigegeben, doch die nächsten Monate ist zunächst noch ein Probebetrieb geplant. „Wir wollen einfach sehen, ob es noch Probleme gibt, die wir jetzt noch nicht erahnen“, erklärt Bauamtsleiter Maik Götze die Vorgehensweise. Daher wird der Bypass rund um den Kreisel zumindest für den Probebetrieb auch noch nicht verändert und kann zur Not noch benutzt werden. Die eigentliche Eröffnung des Kreisels hatte sich schon um acht Wochen hinausgezögert, da in enger Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde noch einige Verbesserungen vorgenommen werden mussten. So wurden noch einige Borde gesetzt und auch Schilder entfernt oder geändert. Götze ist aber zuversichtlich, dass jetzt der Verkehr reibungslos fahren kann.

Im April 2021 ist dann der Rückbau des Notfallbypasses geplant und der Kreisel wird in nördlicher Richtung auch an das Gewerbegebiet Gronau-West angeschlossen, womit dieses dann endgültig an den Verkehr angeschlossen ist und vollumfänglich genutzt werden kann. Bisher ist die Erreichbarkeit nur über die Robert-Hamelin-Straße gegeben. Die Nachfrage im Gewerbegebiet ist für die Stadt erfreulich groß. Von den 120 000 Quadratmetern Erschließungsfläche sind etwa 28 300 Quadratmeter für Infrastruktur wie Straßen, Gehwege, Parkstreifen oder Versickerungsbecken vorgesehen. Von den 91 708 Quadratmetern vermarktbare Fläche werden 51 581 Quadratmeter Anfang 2021 schon beurkundet und 17 105 Quadratmeter sind als Option bereits vorgemerkt. „Damit haben wir nur noch gut 23 000 Quadratmeter zur freien Verfügung“, ist Gabriel angetan von der Entwicklung. Insgesamt wurden 3,5 Millionen Euro von der Stadt Gronau und der Samtgemeinde (für den Kanalbau) in das Gewerbegebiet investiert, wobei es dafür knapp 1,8 Millionen Euro Fördermittel von Land und Bund gab. Insgesamt wurden im Gewerbegebiet inklusive Kreisel rund 15 000 Kubikmeter Boden für Kanal, Versickerungsbecken oder Straßenbau bewegt. Danach wurden dann knapp zwei Kilometer Schmutz- und Regenwasserkanäle, 3 500 Meter Bordsteine, 3 200 Quadratmeter Pflaster sowie 6 500 Quadratmeter Asphalt verarbeitet.

Zwar gab es 2007 bei der Einweihung des ersten Kreisels in der Nähe der Bundesstraße schon Ideen zu einem Gewerbegebiet, doch konkret wurde es erst 2015, nachdem das geplante Neubaugebiet in ein Gewerbegebiet umgewandelt wurde. Im Januar 2019 fanden die ersten Maßnahmen mit der Entnahme von Straßenbäumen statt, worauf die öffentlichen Ausschreibungen folgten. Kurz läuteten im Mai 2019 die Alarmglocken der Planer, als es eine Verwirrung zu möglichen Hamsterbauten gab, was sich am Ende aber nicht bestätigte. Die eigentlichen Baumaßnahmen starteten dann im August 2019 mit der archäologischen Untersuchung. Rund zwölf Monate später im August 2020 war das Gewerbegebiet an sich dann fertiggestellt. Im Anschluss erfolgte mit leichten Verwirrungen um die Anschlussbreiten noch die Fertigstellung von Fuß- und Radwegen sowie die notwendigen Korrekturen in den Restarbeiten.

Für Gronaus Stadtdirektor und zugleich Samtgemeindebürgermeister Rainer Mertens ist der Bau des Kreisels ein Meilenstein für Gronau. Das ist jetzt unsere größte Gewerbefläche, wobei dafür auch ein großer Dank nicht nur an die Hi-Reg, sondern auch an Thomas Mensing und Maik Götze gehen muss, die für die Anträge teilweise auch engagiert am Wochenende gearbeitet haben. „Die Nachfrage zeigt, dass das hier ein hochattraktiver Standort ist. Wir müssen uns aufgrund der Nachfrage aber jetzt schon Gedanken um weitere Gewerbestandorte machen“, schreibt Mertens dem Rat und der Verwaltung ins Hausaufgabenheft.

Foto3462+7811: Rainer Mertens, Planer Lutz Wackermann, Ulf Gabriel, Bauunternehmer Matthias Neitz, Planer Jan Bartels und Maik Götze geben den Verkehr über den Kreisel frei

Foto7812: Stadtdirektor Rainer Mertens beklatscht den ersten Autofahrer im Kreisel

Foto7815+7816: Auch der erste LKW fährt mühelos durch den Kreisel