Zwangspause gut genutzt

Freibad Marienhagen erstrahlt in neuem Glanz

Marienhagen (gök). Der erste Lockdown im Frühjahr und die Folgen mit notwendigen Hygienekonzepten hatte auch den Freibadverein Marienhagen seinerzeit mehr als gut beschäftigt. Schnell stellte sich in der engen Zusammenarbeit mit dem Duinger Rathaus aber heraus, dass man unter den damals gegebenen Umständen nicht öffnen könne. Stattdessen wollte man die Zwangspause für dringend notwendige Arbeiten nutzen, wofür dann auch eine Förderung aus der Dorferneuerung vorgesehen war.

Die Folie des Schwimmbeckens war seit rund 25 Jahren im Becken und stand dringend zu einer Erneuerung an, da der Wasserverlust die Energiekosten für das Bad in die Höhe trieb. „Zusammen mit etwaigen Auflagen und den hohen Betriebskosten hätten wir für 2020 wohl ein kräftiges Minus eingefahren. Die Nicht-Öffnung des Bades und stattdessen die Sanierung war daher auch die richtige Entscheidung, die ich im Nachhinein wieder so mitentschieden hätte“, bereut der Vereinsvorsitzende Peter Stippler auch im Nachhinein die Entscheidung nicht.

Stippler ist stolz, dass sich bei der Sanierung auch der Verein gut eingebracht hat. So wurde etwa über einen Zeitraum von zwei Wochen wertvolle Arbeit durch den Verein geleistet, als die alte Folie aus dem Bad entfernt und auch noch entsorgt wurde. Dafür wurden zum Beispiel auch hunderte Nieten entfernt, was einen enormen Aufwand bedeutete. Glücklicherweise war der Beton unter der Folie noch in einem tadellosen Zustand, so dass dort kaum Arbeiten notwendig waren. Durch eine Firma aus Halle an der Saale wurde zwischen September und November eine neue Beckenfolie eingebaut und auch bei der Technik einiges geändert. So wurde hier eine neue Mess- und Regeltechnik sowie die Chlorgasdosierungsanlage erneuert, damit die Technik auf dem neuesten Stand der Zeit gebracht wurde.

Ursprünglich wurde mit Kosten von 100 841,67 Euro netto geplant. Trotz Kostensteigerungen im Laufe der Zeit belief sich die Schluss-Summe dann auf 120 000 Euro brutto, womit Duingens Gemeindedirektor Hartmut Steins dann auch sehr zufrieden war. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde die Maßnahme gefördert, wodurch der Duinger Haushalt um rund 66 000 Euro entlastet wurde. Trotz aller finanzieller Maßnahmen lobte der zukünftige Gemeindedirektor Andreas Goslar vor allem den Förderverein: „Der Förderverein Freibad Marienhagen ist seit Jahren im Bad tätig. Ohne diesen Förderverein könnte der Betrieb des Bades nicht aufrechterhalten werden. Mit den jetzigen Maßnahmen ist der Bestand des Bades langfristig gesichert und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet!“

Für die nächsten Jahre rechnet der Flecken Duingen wieder mit einer jährlichen Nutzung des Bades vom im Schnitt 12 000 Besuchern. „Wir hoffen, dass wir 2021 wieder einen normalen Badebetrieb haben, wenn Corona das alles zulässt“, so Stippler. Der Verein hofft, dass man dann auch von den Erfahrungen der umliegenden Bäder profitiert, die im zurückliegenden Sommer schon geöffnet hatten und bereits Hygienekonzepte angewendet haben. Als sehr gut bewertete Stippler die Unterstützung, die man vom Flecken Duingen erfahren habe. Die Zusammenarbeit war immer sehr eng und auf Kräfte wie vom Baubetriebshof konnte man sich immer verlassen. Für die Zukunft hofft der Vereinsvorstand nur, dass noch mehr Einwohner für ehrenamtliche Arbeiten im Bad zur Verfügung stehen. Die vorhandenen Helfer werden langsam älter und Stippler baut in diesem Bereich auf die nächste Generation.

Foto1836: Durch eine Fachfirma wurde im September die neue Folie in das Becken gebracht

Foto3274: Mittlerweile ist im Becken schon wieder Wasser, damit die Folie und das Becken im Winter keinen Schaden nimmt

Foto3276: Beim Einstieg ist die Folie mit einem Schutz gegen Ausrutschen versehen worden

Foto3279: Hunderte dieser Nieten wurden durch den Förderverein entfernt

Foto3280: Das Freibad Marienhagen profitierte von der Fördermaßnahme Dorfentwicklung