Naturfreunde nutzen die Zeit

Hilfen von Bund und Land sichern Zukunft des Naturfreundehauses Lauenstein

Lauenstein (gök). Derzeit ist es sehr ruhig im Naturfreundehaus Lauenstein. Lediglich Monteure sind in dem Gebäude untergebracht. Normalerweise laufen oft Schüler die Gänge lang oder aus manchen Räumen ist Musik zu hören. Doch Schulklassen oder Chorfreizeiten sind derzeit nicht wahrzunehmen. In normalen Jahren beherbergt das Naturfreundehaus Lauenstein inklusive Zeltplatz, Ferienwohnung und Hütten rund 15 000 Besucher. Dieses Jahr schrumpfte diese Zahl aufgrund Corona auf lediglich 7 000 Besucher. Nur der guten Auslastung des Zeltplatzes, der Hütten und der Ferienwohnung im Sommer war zu verdanken, dass überhaupt so eine Zahl erreicht werden konnte.

„Die Angebote draußen wurden gut genutzt, wodurch das Jahr nicht ein totaler Reinfall wurde“, so der Vorsitzende der Naturfreunde Bernd Golembek im Gespräch. Im Normalfall sind gerade die Wochenenden immer sehr gut mit Seminaren, Feuerwehren, DRK oder sonstigen Vereinen fast immer ausgebucht, was aber dieses Jahr alles ausfiel. Für 2021 sind bis jetzt auch nur Buchungen unter Vorbehalt vorgenommen worden. Wegfallen werden bis mindestens Mitte 2021 die Schulklassen und auch für die zweite Jahreshälfte rechnen die Naturfreunde nicht mit Buchungen aus diesem Bereich.

Umso dankbarer sind Golembek und sein Hausleiter Carsten Tiede, dass es vom Land und vom Bund finanzielle Hilfen für die Jugendbegegnungsstätte gab. „Damit haben wir 75 Prozent der Kosten aufgefangen und dank wirksamer Hilfe wie dem Kurzarbeitergeld sind wir auch in keiner prekären Lage. Die Zusammenarbeit mit Behörden wie etwa der Agentur für Arbeit war dabei sehr gut“, lobt Golembek die öffentlichen Stellen im Gespräch. Eine Förderung der Einrichtung läuft noch bis 31. Dezember und Golembek hofft, dass es im nächsten Jahr auch noch Programme gibt, die die Einrichtung finanziell auffangen. Bisher bestand nicht die Gefahr, dass das Haus im Fortbestand gefährdet ist. Mit der Kreispolitik wurde auch schon Kontakt aufgenommen, um für den schlimmsten Fall gewappnet zu sein. „Wir hatten 2018 und 2019 zwei gute Jahre, wovon wir jetzt noch zehren“, erklärt Golembek. Um Kosten zu sparen, wurde auslaufende Stellen bisher nicht neu besetzt. So ging in der Küche eine Kraft in den Ruhestand und erst später ist eine Neubesetzung vorgesehen. Bisher sind 8,75 Stellen im Haus besetzt, wobei diese in Zukunft dann noch Richtung 12 steigen werden.

Den Leerlauf in der Beherbergung nutzen die Angestellten des Hauses jetzt für eine Renovierung, was alles in Eigenleistung durchgeführt wird. Golembek ist dabei froh, dass sich die Kosten für Farbe auch in Grenze halten, wobei diese aus den Rücklagen des Hauses getragen werden. Nach und nach sollen Zimmer und Flure einen neuen Anstrich bekommen und so die Zeit genutzt werden.

Die Planungen für die nächste Zeit wurden vorsichtshalber erstmal geschoben. Ins Auge gefasst haben die Naturfreunde, später ein Beachvolleyballfeld anzulegen. Aktiv war dieses Jahr fast nur die neugegründete Bogenschießsparte, die im Eigenbau an der Übungsanlage gearbeitet hat. Mit einem Bogenschießangebot soll dann auch das Haus für Gäste noch attraktiver werden. Zukünftig will das Naturfreundehaus für seine Gäste dann auch Erlebnispakete anbieten. Dabei will man etwa Familienprogramme entwerfen, wo touristische Highlights aus der Nähe wie etwa Hüttenstollen, Rasti-Land, Ith-Sole-Therme, Fußballgolf oder Naturerlebnisbad mit eingebunden werden. Generell vermutet die Hausleitung, dass für den kommenden Sommer weiterhin ein Run auf Urlaub in Deutschland erfolgt, so dass der Zeltplatz, Hütten und Ferienwohnung wahrscheinlich wieder sehr gefragt sein werden.

Foto3561: Besonders die Hütten vom Naturfreundehaus waren dieses Jahr im Sommer sehr gefragt

Foto3563: Das Naturfreundehaus hofft auf weitere finanzielle Unterstützung

Foto3565+3569: Bettina Paul (hinten) und Dagmar Fischer (vorne) aus dem Küchenteam helfen bei der Renovierung fleißig mit