Aus der Region für die Hexenküche

Leckeres aus dem Keller von „Ediths feiner Hexenküche“

Eddinghausen (gök). Trotz Corona hat Edith Haupt alle Hände voll zu tun. Dieses Jahr sind aufgrund der Pandemie zehn große Märkte ausgefallen, die die 50jährige aus Eddinghausen besuchen wollte. Doch auch Weihnachtsfeiern sind fast alle ausgefallen, weshalb sie viele Aufträge für Geschenkkörbe bekommen hat. Dass ihr Geschäft mal diese Ausmaße nimmt, hätte sie 2004 noch nicht gedacht. Damals meldete sie „Ediths feine Hexenküche“ als Kleingewerbe an und machte ihr Hobby mittlerweile zum Beruf. Ursprünglich hat Edith Haupt im Einzelhandel gelernt, im Laufe der Jahre aber auch Büroerfahrung gesammelt, was ihr jetzt im eigenen Geschäft zu Gute kommt. In ihrer Küche im Keller ihres Familienhauses fragte sie sich selber damals, was sie denn heute hexen würde und so entstand gleich zu Beginn ihr Firmenname, der heute vor allem für regionale Produkte aus eigener Herstellung steht. Mittlerweile hat sie den Keller des Familienhauses komplett in Beschlag genommen mit Küche und Ausstellungsraum, während die Waren dann immer in Ruhe im Wintergarten zusammengepackt werden.

Die verheiratete Mutter von drei Kindern stammt eigentlich aus dem niederbayrischen Landshut und wurde der Liebe wegen in Eddinghausen sesshaft. Zwar hat sie keine Angestellten, doch aus ihrer Familie benötigt und bekommt sie immer wieder tatkräftige Hilfe. „In Hochzeiten habe ich schon mal 14-Stunden-Tage, was dann aber trotzdem noch Spaß macht“, so Haupt im Gespräch. Dabei achtet sie bei ihren Waren auch auf das Detail. Ein eigenes Logo hat sie auf ihren Waren nicht, wiedererkannt werden sie aber trotzdem an den gezackten Etiketten, die alle auch mit der Hand zugeschnitten werden. „Manchmal tut mir nach einigen hundert Etiketten schon mal das Handgelenk weh, aber solche Kleinigkeiten sind mir halt wichtig“, lacht die Bayerin im Gespräch auf.

Das Angebot aus der Hexenküche hat sich dabei immer weiter vergrößert. Angefangen mit Fruchtaufstrichen kamen über die Jahre Rosenspezialitäten, Kräutersalze, Sirupe, Dipmischungen oder zuletzt vor zwei Jahren Nudeln dazu. Dabei probiert sie in ihrer Küche immer viele Ideen aus, was sich jetzt auch bei den Nudeln zeigte. Mit Bärlauch, Roter Beete, Schokolade, Zimt oder jetzt auch Grünkohl kommen immer wieder ungewöhnliche Kreationen zustande, denn Langeweile ist nicht das Ding der „Hexe“. Haupt achtet dabei auf rein natürliche Zutaten aus der Region. So benötigt sie etwa für ihre Grünkohlnudeln auf 22 Packungen ein Kilogramm Grünkohl. Ihre Rosenspezialitäten wie Rosenzucker oder -sirup finden sich passenderweise auch in der Hildesheimer Touristeninfo wieder.

Warenzukauf für ihre Kreationen ist dabei aber nicht die Regel. Am liebsten produziert sie ihre Zutaten selbst und hat dazu etwa auch eine Streuobstwiese bei Brüggen gepachtet. Dort pflanzt sie vor allem alte Obstsorten an, die sie oft vom Gartenbauer Klaus Heisig aus der Hildesheimer Waldorfschule bekommt. „Ich helfe ihm aber auch immer wieder bei der Vermehrung der alten Sorten, die einfach einen tollen Geschmack haben“, erklärt die Naturliebhaberin. Aus der Apfelsorte Hildesheimer Goldrenette hat sie jetzt zum Beispiel das erste Mal Apfelchips hergestellt, die das Sortiment aus der Hexenküche noch einmal vergrößert hat. Auch den Kaiser-Wilhelm-Apfel findet man sonst nicht mehr sehr oft. Einem Schulprojekt eines ihrer Kinder hat sie auch ihre Bienen zu verdanken. Ein örtlicher Imker lieh der Familie damals für das Schulprojekt ein Bienenvolk, aus dem mittlerweile rund zehn Völker geworden sind.

Natürlich achtet Haupt darauf, dass keine Farbstoffe oder anderen künstlichen Zusätze in ihren Kreationen auftauchen. Auf den gezackten Etiketten finden sich dann auch alle Zutaten leicht verständlich wieder, womit sie sich von Industrieprodukten deutlich abhebt. Trotzdem verarbeitet sie pro Jahr rund eine Tonne heimische Früchte, aus denen etwa 150 Sorten Fruchtaufstriche mit vielen tausend Gläsern entstehen. Entsprechend ihrem Ansatz verarbeitet sie vor allem saisonale Produkte, wodurch auch immer die Frische gegeben ist. Ihre Waren finden sich in der Region mittlerweile in vielen kleineren Geschäften und auch in Supermärkten wie etwa im Rewe-Markt Alfeld. Dabei schätzt Edith Haupt vor allem die Entwicklung in den Supermärkten, dass immer mehr regionale Bereiche entstehen. „Dadurch werden die regionalen Marken sehr aufgewertet und verkaufen sich natürlich auch besser“, ist Haupt für diese Möglichkeiten sehr dankbar.

Engagieren tut sich die „Hexe“ aber auch im örtlichen Backhausverein, wo jetzt das Backhaus in der Entstehung ist. Hier kann sich Edith Haupt auch vorstellen, später vielleicht mal Kurse zu geben. „Die Menschen haben mittlerweile wieder Zeit für die Küche. Das sieht man an dem Verkauf von Backmischungen, was wie verrückt läuft“, freut sich Haupt über die Entwicklungen.

Bestellungen nimmt Edith Haupt auch telefonisch unter 05182-51761 oder per email unter edith.haupt@htp-tel.de entgegen.

 

Rezept:

Ediths Grünkohlnudeln mit Champignons

Zutaten für zwei Personen:

250 g Grünkohlnudeln aus Ediths feiner Hexenküche

200 g frische Champignos , in Scheiben geschnitten

1 Zehe Knoblauch

1 Eßlöffel Olivenöl

3 Eßlöffel Butter

200 g Parmesan

Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Das Olivenöl in einer großen Pfanne mit 1 Eßlöffel Butter auf mittlerer Flamme erhitzen, die geschnittenen Champignons und den fein gehackten Knoblauch hinzugeben. Mit etwas Salz würzen und etwa 8 Minuten köcheln lassen.

Die Grünkohlnudeln in kochendem Salzwasser ca. 15 Minuten garen und auf ein Sieb abgießen.

Die Champignon-Knoblauch-Mischung mit den Nudeln und der restlichen Butter vermengen. Den geriebenen Parmesan unterheben, sodass er schmilzt und das Gericht mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

Guten Appetit!

 

 

Foto3412: Die Grünkohlnudeln sind bereit für die Verpackung

Foto3415: Im Ausstellungsraum werden die Waren für den Verkauf sortiert

Foto3416: Die Zutaten sind leicht verständlich auf den Etiketten

Foto3417: Selbst die Etiketten werden alle aufwendig selber zugeschnitten

Foto3221: In ihrem Wintergarten fertigt Edith Haupt die Geschenkkörbe an

Foto3222: Edith Haupt auf einem der Märkte

Foto3224: Edith Haupt beim Abfüllen der Grünkohlnudeln

Foto3311: Ediths Grünkohlnudeln mit Champignons

Foto6975: Auf Märkten wird die Ware immer ansehnlich präsentiert

Foto7006: Edith Haupt ist in normalen Jahren oft auf Märkten zu finden

Foto8524: In ihrer Küche werden in Handarbeit die Nudeln gefertigt