Pottlandschule funktioniert im „Szenario B“

Herausforderung für das ganze Kollegium

Duingen (gök). Eigentlich wollte die Grundschule Duingen ihren neuen Namen groß feiern. Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 heißt die Grundschule offiziell Pottlandschule Duingen, was auch hervorragend zu dem Leitbild der Schule passt. In diesem ist die Nähe zur Natur, der Sport mit besonderem Schwerpunkt Schwimmen sowie die Verbindung zum Ort Duingen mit der speziellen Töpfergeschichte beschrieben. Mit einem Schulfest wollten Kollegium, Eltern und Schüler gemeinsam die offizielle Taufe im letzten Jahr feiern, was dann aber wegen Corona nicht möglich war.

Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr des letzten Jahres ist das Schuljahr laut Schulleiterin Astrid Andreas relativ normal gestartet. Auch die Schüler hatten die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) schnell verinnerlicht, was höchstens mal beim freien Spiel auf dem Pausenhof kurz vergessen wird. „Dann sind aber unsere Pausenaufsichten da und erinnern die Schüler daran“, lobt Astrid Andreas im Gespräch das umsichtige Verhalten der Schüler.

Die vier Jahrgänge kommen über zwei verschiedene Eingänge in die Schule, wo die Schüler sich vorher auch in vorgezeichneten Kreisen positionieren. Klassenweise gehen die Schüler dann auch ihre Hände waschen und desinfizieren, ehe sich die Schüler dann dem Unterricht widmen. Der Schulgong ist zudem auch ausgeschaltet, da die Pausen flexibel nach den Lüftungsintervallen gelegt werden. Dabei sind die Schüler schon quasi das ganze Schuljahr im Szenario B, sprich dem wechselseitigen Unterricht. Die Klassen sind aufgeteilt und haben jede Woche zwei oder drei Tage Unterricht, was aber die Arbeit für die Lehrer enorm erhöht. „Die Schüler haben sich gut an den Rhythmus gewöhnt, doch für die Lehrer ist der Aufwand enorm gestiegen. Denn neben dem regulären Unterricht muss auch der Fernunterricht und auch die Notbetreuung unterrichtet werden“, bricht Andreas eine Lanze für ihre Kollegen.

Die Organisation der ganzen Unterrichtsabläufe ist laut Andreas sehr anstrengend für die Lehrkräfte. So ändert sich etwa die Liste der Schüler für die Notbetreuung fast täglich, was natürlich auch in der beruflichen Verpflichtung der Eltern begründet ist. In der Notbetreuung sind regelmäßig über ein Dutzend Kinder anwesend, wo die Eltern diese nicht sicherstellen können. Etwa 30 Prozent der Kinder sind aber auch von ihren Eltern von der Präsenzpflicht befreit worden, was Andreas vor allem mit der Unsicherheit bei der Elternschaft begründet, die auch viel mit Eltern telefoniert und Gesprächsbedarf erfüllt hat.

Als sehr gut bezeichnet die Schulleiterin die Zusammenarbeit mit dem Schulträger, der die Schule nach Kräften unterstützt. So gibt es ausreichend Hygienemittel und auch FFP2-Masken wurden für die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter ausreichend geliefert. Bei allem Schutz ist Astrid Andreas aber bewusst, wie anstrengend das Tragen der FFP2-Masken ist. „In anderen Berufen war schon vor der Corona-Zeit bestimmt, dass auch ohne körperliche Anstrengung die maximale Tragezeit von 75 Minuten nicht überschritten werden soll“, so Andreas.

Positiv gestimmt ist Andreas aber auf das Vermitteln des Lernstoffs. Das Kollegium in Duingen hat seit Beginn des Schuljahres immer wieder Schwerpunkte gesetzt und reagiert sehr flexibel. Daher gehen laut Andreas auch keine Lernhalte verloren, weshalb für die kommende Schulzeit auch keine Lücken befürchtet werden. Über die Schule wird zudem sichergestellt, dass auch alle Schüler Zugang zu den Arbeitsmaterialien haben. „Bei Bedarf können die Unterlagen statt Zuhause auch in der Schule ausgedruckt werden“, so Andreas. Eine Unterrichtung mit Hilfe von Iserv wie bei weiterführenden Schulen macht für die Schulleiterin keinen Sinn. Dafür reicht nach ihrer Einschätzung das PC-Wissen mindestens bei den ersten zwei Klassenstufen nicht aus. Die Pottlandschule wird aber in den nächsten Jahren im digitalen Bereich immer mehr zulegen. In einem Pilotprojekt soll die Schule in den nächsten drei Jahren mit digitalen Tafeln sowie Laptops ausgestattet werden. Froh ist Andreas über den Umstand, dass ihr junges und dynamisches Kollegium sich dieser Herausforderung gerne stellt. Kernkompetenzen wie das Schreiben mit einem Füller soll bei aller Technik aber nicht vernachlässigt werden.

Sehr dankbar ist die Schulleiterin für den umtriebigen Förderverein, der die Schule immer wieder leidenschaftlich unterstützt. So wurden zuletzt ein Low-T-Ball-Set sowie zwei Holzpferde angeschafft. Für dieses Jahr hat der Förderverein eine Spendenaktion über die eigene Facebook-Seite gestartet, wo dank paypal schnell und unkompliziert gespendet werden kann. Damit sollen dann in jedem Quartal Anschaffungen getätigt werden, die die Pottlandschule noch attraktiver machen. Astrid Andreas hofft vor allem, dass mit Hilfe des Fördervereins auch das geplante grüne Klassenzimmer auf der Wiese vor der Schule umgesetzt werden kann. Dazu ist dann auch die Planungsarbeit eines Landschaftsarchitekten eingeplant.

 

Foto4411: Schon weit vor dem Eingang finden sich Kreise, wo die Schüler auf den geordneten Einlass warten können

Foto4412: In den Kreisen warten die Schüler geordnet auf den Einlass in die Schule

Foto4414: Überall werden die Schüler an die Regeln erinnert

Foto4415: An der Treppe gibt es eine klare Regelung, Schüler aus dem Erdgeschoss haben Vorfahrt

Foto4417: Mit Plexiglasscheibe wird im Unterricht der Schutz vom Lehrer zu den Schülern gewahrt, hier unterrichtet Anika Heringslake