Ortsbücherei mit besonderem Service

Durch Lieferservice wird der Kontakt gehalten

Wallensen (gök). Eigentlich ist die Ortsbücherei Wallensen eine Erfolgsgeschichte. In den Räumen des Hauses an der Stadtmauer wurde die Ortsbücherei nach Jahren des Stillstandes wiederbelebt und hat sich seitdem etabliert. Normalerweise wird gerade in der Winterzeit viel gelesen und auch wegen der Corona-Pandemie greifen wieder viele Menschen zu einem Buch. Der Lockdown hat jetzt aber verhindert, dass sich interessierte Leser in den Räumen nach Büchern umgucken können.

Daher hat sich das Ortsbüchereiteam um Regina Roloff, Marianne Batke und Heidi Stapel ein besonderes System überlegt. In der Adventszeit des letzten Jahres wurden Büchertaschen gepackt, bei denen das ehrenamtliche Team auf seinen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnte. „Wir wissen natürlich, welche Art von Literatur unsere Stammleser bevorzugen. Mit diesen Erfahrungen haben wir für jeden persönlich ein Paket von drei bis vier Büchern zusammengestellt“, so Roloff. Den 16 Stammlesern der Ortsbücherei wurden die persönlich zusammengestellten Büchertaschen dann nach Hause gebracht, so dass die Winterzeit zum Lesen genutzt werden konnte. Bei Bedarf können sich die versorgten Leser wieder melden und die Bücher werden ausgetauscht. Insgesamt sind bisher 30 regelmäßige Leser in der Liste der Ortsbücherei vermerkt, wobei 16 als Stammleser registriert sind. Diese zahlen einen Jahresbeitrag von fünf Euro, statt pro Buchausleihe 50 Cent wie sonst jeder andere Leser. Die Stammleser kommen in der Regel alle 14 Tage in die Ortsbücherei, weshalb sich der Jahresbeitrag dann auch schnell rentiert.

Mit der bisherigen Entwicklung der Ortsbücherei war das Team eigentlich sehr zufrieden und mit dem Lieferservice konnte man so wenigstens den Kontakt zu den Stammlesern in der Corona-Zeit halten, auch wenn man dadurch keine Einnahmen generieren konnte. Die Einnahmen aus dem Buchverleih werden sonst zu einhundert Prozent wieder in Neuanschaffungen reinvestiert, so dass das Angebot immer attraktiv bleibt. Weitere Einnahmen generiert das Team aus Buchvorstellungen oder Lesungen, die aber zuletzt alle ausgefallen sind. „In Kürze werden wir daher auch wieder einen Antrag an den Ortsrat stellen, damit wir wieder neue Bücher anschaffen können“, erklärt Roloff im Gespräch.

Eigentlich war für April eine Lesung zum zehnjährigen Jubiläum der Ortsbücherei geplant, die aber der Entwicklungen bereits zum Opfer gefallen ist. Wenn sich die Lage wieder normalisiert, sollen die interessanten Veranstaltungen im Haus an der Stadtmauer aber wieder aufgenommen werden. Geplant ist neben den normalen Buchvorstellungen dann auch mal ein Spezial mit der Vorstellung von Kinderbüchern.

Auf einen Bücherschrank will das Team weiterhin verzichten, da die wöchentliche Öffnungszeit an jedem Montag von 16.30 bis 18.30 Uhr sonst eigentlich gut angenommen wird. Während der Öffnungszeiten wird dann auch mal ein Klönschnack über die neuesten Bücher in den Räumlichkeiten gehalten. Im Schnitt kommen dann etwa zwölf Leser in die Bücherei, um dort neue Leseware zu finden oder sich auszutauschen. „Natürlich tauschen wir uns dann auch gerne über unser gemeinsames Hobby aus und können auch mal den einen oder anderen Lesetipp geben“, so Roloff. Wenn sich während des Lockdowns noch weitere Menschen für Bücher interessieren, können sie sich gerne bei Regina Roloff unter Tel 05186-539 melden.

 

Foto: Stammleserin Irmgard Geicke freut sich über die Bücherlieferung von Regina Roloff