Weltgebetstag in Wallensen fällt aus

Frauen aus Vanuatu laden unter dem Motto „Worauf bauen wir?“ ein

Wallensen (gök). Die Durchführung des Weltgebetstages hatte sich in Wallensen in den letzten Jahren zu einer sehr gut angenommenen Tradition entwickelt. Coronabedingt ist dieses Jahr aber wie bei vielen anderen Veranstaltungen alles anders als gewohnt.

Das Weltgebetstag dreht sich dieses Jahr rund um Vanuatu. Blaues Meer mit exotischen Fischen und Korallen, Traumstrände und dahinter ein tropischer Regenwald mit Überfluss an Früchten, Tauchplätzen und Unterwasserhöhlen zeugen eigentlich von einem Inselparadies. Die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum des Landes ist die Hafenstadt Port Vila auf der Insel Efate. Auf den 83 Inseln, die sich über 1300 Kilometer verteilen, leben weniger als 300 000 Menschen. Die Inseln liegen zwischen Australien, Neuseeland und den Fidschiinseln. Vanuatu ist eines der letzten Paradiese der Erde.

Trotz aller Schönheit ist das Land vor allem durch Naturgewalten bedingt durch den Klimawandel bedroht. So zerstören Zyklone immer wieder breite Landstriche von Vanuatu. 2015 etwa hinterließ der Zyklon „Pam“ auf dem Inselparadies eine Schneise der Zerstörung, wobei auch der steigende Meeresspiegel die Inseln bedroht. Durch die geografische Lage am Feuerring ist Vanuatu aber auch immer wieder von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen bedroht. Erst am 10. Februar diesen Jahres gab es dort ein Erdbeben mit der Stärke 7,6.

So wurde das diesjährige Weltgebetstagbild auch passend mit dem Titel „Pam II“ von der Künstlerin Juliette Pita gestaltet, wo eine Frau in traditioneller Kleidung sich schützend über ihr Kind beugt und betet. Mit dem Weltgebetstag will die Kirche aber auch auf andere Probleme wie etwa die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen in dem Inselstaat aufmerksam machen. Über die Hälfte der dortigen Frauen hat bereits Gewalterfahrungen in einer Partnerschaft erleben müssen.

Zwischen all diesen Problemen muten die Frauen aus Vanuatu des Menschen während des Weltgebetstages die Frage zu: „Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben, wenn alles in Wanken gerät?“

Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. „In Wallensen und anderen Orten wollen wir uns von den Stärken der beteiligten Frauen begeistern lassen. Wir nehmen Anteil an ihren Sorgen und finden Ermutigung im Glauben. Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können“, so die Organisatoren aus Wallensen. Auf dem Weg in eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können, wollen die Wallenser mit ihrer Kollekte ein Zeichen setzen. Da ein normaler Gottesdienst nicht möglich ist, werden Spendendosen in der Wallenser Bäckerei-Filiale sowie in der Fleischerei Nerjes stehen und warten auf Spenden bis zum 13. März. Überweisungen sind auch auch möglich: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. Evangelische Bank EG, Kassel IBAN: DE60 5206 0410 0004 0045 40.

Foto: In der Vergangenheit kam der Weltgebetstag in Wallensen sehr gut an