Ith-Sole-Therme läuft auf Minimalbetrieb

Lockdown für Umbau genutzt

Salzhemmendorf (gök). Normalerweise sind die Wintermonate die Hauptsaison für die Ith-Sole-Therme. In den kälteren Monaten macht es noch mehr Spaß durch das geheizte Sole-Wasser zu schwimmen oder in der Sauna zu schwitzen. Doch der zweite Lockdown hat den Betreibern der Ith-Sole-Therme den Betrieb zunichtegemacht. Seit dem 2. November hat die Ith-Sole-Therme bis auf wenige Ausnahmen geschlossen und die meisten der über 70 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.

Geöffnet für den öffentlichen Bereich war in den letzten Wochen nur die Physiotherapie, wo sich zwei Physiotherapeuten intensiv um ihre Patienten gekümmert haben. Zum 1. März startet auch wieder das auf dem Gelände befindliche Friseurgeschäft, worüber sich Geschäftsführer Stefan Schlichte auch sehr freut. „So können weitere Menschen ihre Arbeit aufnehmen und wieder ihre Brötchen verdienen“, so Schlichte.

Ganz geruht hat die Arbeit in der Ith-Sole-Therme in den letzten Wochen aber nicht. Einige wenige Mitarbeiter haben die Therme am Leben gehalten und sich intensiv um die Technik gekümmert. So wurden die Becken zwar nicht mehr so stark geheizt, eine Wassertemperatur von mindestens drei Grad wurde aber gehalten und das Wasser weiter aufbereitet. Damit wurde verhindert, dass gerade bei den starken Minustemperaturen Rohre oder andere Leitungen einfrieren und Bauschäden entstehen. „Abgeschlossen haben wir auch die Modernisierung unserer Wassertechnik, wodurch wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt sind“, erklärt Schlichte zufrieden. Durch den Austausch von Pumpen und ähnlichem wird weiterhin dafür gesorgt, dass die Wasserqualität hervorragend ist.

Aber auch für die Besucher sichtbare Baumaßnahmen wurden einige vorgenommen. Leider hat die Einrichtung für die Wiederaufnahme des Betriebes noch keine Anforderungen an die Hygiene übersandt bekommen, doch die Betreiber wollten hier nichts dem Zufall überlassen. So hat man selber schon einige Baumaßnahmen mit Spuckschutz, Trennwänden und ähnlichem vorgenommen, um die Abstandsregelungen beim Umziehen, Duschen oder bezahlen im Foyer zu gewährleisten. „Vielleicht müssen wir für den Start dann nach Sichtung der Bestimmungen noch einmal nachregeln. Wir rechnen aber eher damit, dass wir mehr als gefordert vorbereitet haben“, ist Schlichte zuversichtlich für die Wiederaufnahme des Betriebes.

Viel gearbeitet wurde auch im Bereich der Umkleiden. Eigentlich war hier geplant, in den nächsten Monaten in verschiedenen Bauabschnitten im laufenden Betrieb die Umkleiden nach und nach zu sanieren. Der Lockdown wurde hier jetzt für eine Komplettlösung genutzt und die Umkleiden bereits komplett saniert. Die Zeit genutzt wurde auch auf dem Wohnmobilstellplatz neben der Therme. Dort wurde eine zusätzliche Entsorgungsstation aufgebaut, die im Winter beheizt ist und den Betrieb des Platzes so auch in den Wintermonaten erlaubt. „Wir haben schon vor dem Lockdown eine große Nachfrage bei den Wohnmobilen registriert und wollen auch zukünftig von diesem Boom mit profitieren und bieten jetzt diesen zusätzlichen Service an“, erklärt Schlichte die Maßnahmen.

Auch wenn die Zeit im Lockdown natürlich für viele Arbeiten genutzt wurde, ist die wirtschaftliche Lage jetzt nicht einfach. Trotz Kurzarbeit bleiben enorme Kosten bei den sieben Betreibern der Therme hängen. Zwar gab es einige Corona-Hilfen, die nicht zurückbezahlt werden müssen, aber trotzdem mussten auch Corona-Kredite aufgenommen werden. „Das wird uns bei der Wirtschaftlichkeit in Zukunft natürlich belasten. Noch ist unsere Existenz nicht akut bedroht, aber spätestens im Sommer muss sich die Lage normalisieren“, warnt Schlichte im Gespräch vor möglichen wirtschaftlichen Folgen.

An dem Bauantrag für die Saunaerweiterung wird trotz aller Belastungen weiter festgehalten, um auch die Attraktivität der Einrichtung weiter zu verbessern. Eigentlich war ein Bau noch in 2021 vorgesehen, doch vermutlich kann das aufgrund der Planungszeiten erst 2022 umgesetzt werden. Geplant ist dann unter anderem ein zusätzlicher Ruheraum, eine größere Eventsauna und ein Kaltwasserbecken. Nach dem Lockdown wird es im Saunabereich laut Schlichte für die Besucher aber zumindest schon eine kleine Überraschung geben.

Langfristig gesehen haben die Betreiber schon für eine mögliche Erweiterung der Ith-Sole-Therme gesorgt. So wurde das sogenannte Wessel-Grundstück von der Gemeinde gepachtet und ein weiteres Grundstück mit 7000 Quadratmetern Größe gekauft. Nach einer B-Planänderung kann sich die Therme dann auch erweitern, wobei Schlichte aber nicht glaubt, dass sich baulich vor 2024 oder 2025 etwas tun wird. Bis dahin wird weiterhin noch etwas gegen den Fachkräftemangel getan, weshalb man sich weiter vor allem über Bewerbungen für eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe freut. „Trotz allem ist das immer noch ein krisensicherer Job, für den es viel Nachfrage gibt“, so Schlichte abschließend.