Der Abgrund in uns

Manuel Siedenburg aus Weenzen veröffentlicht „Abyss“

Weenzen (gök). Rund um Duingen ist es ein heißes Thema in den sozialen Netzwerken gewesen. Vor allem Freunde und Bekannte posteten begeistert über das Buch „Abyss – Der Abgrund in uns“. Manuel Siedenburg aus Weenzen hatte Mitte März sein erstes Buch veröffentlicht. Im normalen Leben ist der 27jährige Lehrer an der KGS Gronau, wo er mit viel Leidenschaft Fächer wie Religion oder Deutsch unterrichtet und in seinem Beruf auch aufgeht. Dabei ermutigt er seine Schüler immer wieder, auch mal Risiken einzugehen und die eigene Komfortzone zu verlassen. „Die Schüler erarbeiten sich oft sehr gute Abschlüsse, aber verfolgen im Anschluss nicht immer ihre Leidenschaft. Jetzt habe ich mir das aber auch zu Herzen genommen und selber mal meine Komfortzone verlassen“, beschreibt der Deutschlehrer seinen Antrieb.

Vor rund einem Jahr hatte er eine Idee zu einem Roman und hat einfach drauf losgeschrieben. Selber liest er auch gerne, vor allem Thriller oder Kriminalromane, weshalb dann auch sein eigener Roman in diese Richtung geht. In der Geschichte geht es um einen ehemaligen Sicherheitsdienstmitarbeiter, der nach einem tödlichen Zwischenfall zunächst sein Glück mit seiner Familie findet und schließlich von den Vorfällen wieder eingeholt wird. Der Deutsch-Lehrer stellte sich dabei auch Schriftsteller-Herausforderungen wie etwa dem Halten eines Spannungsbogens oder der Schaffung von plausiblen Charakteren. In seiner Freizeit schrieb er zunächst den Anfang seines Buches auf rund 50 Seiten nieder, doch dann gab es eine Entwicklung bei dem Weenzer. „Mir ist aufgefallen, dass jeder seinen Rucksack zu schleppen hat. Ich etwa bin ein sehr positiver Mensch, aber auch sehr emotional“, erklärt Siedenburg im Gespräch. Ärger oder schlechte Erlebnisse verarbeiten Menschen auf unterschiedliche Weise. Sport oder Gespräche sind dabei gern genommene Gelegenheiten, um den Rucksack von diesen Erfahrungen zu erleichtern. Manuel Siedenburg verarbeitet so etwas aber auf andere Art. „Mir ist aufgefallen, dass mir das Schreiben dabei enorm hilft“, so Siedenburg. Mit „Abyss – Der Abgrund in uns“ kam er dann auch schnell auf den passenden Titel für den Roman. Nach den ersten 50 Seiten fällt dem Leser dann laut Siedenburg auch deutlich auf, dass seine Emotionen Gedanken in dem Buch Berücksichtigung finden.

Zum Ende des letzten Jahres stellte der Weenzer seinen Textentwurf mit über 300 Seiten fertig, weshalb er sich dann Gedanken über den weiteren Fortgang des Projektes machte. Mit Leon Grüne war es schließlich ausgerechnet einer seiner Schüler, der ihm den entscheidenden Tipp für die weitere Verfahrensweise gab. Dieser schreibt auch in seiner Freizeit und veröffentlicht über Amazon. „Trotz aller Kritik an dem Konzern macht es dieser unbekannten Autoren sehr einfach, sein eigenes Buch zu veröffentlichen“, erklärt Siedenburg. Dadurch brauchen junge Autoren keinen Verlag, der das Buch veröffentlicht. Zumal es laut Siedenburg auch schwierig ist, als Autor überhaupt einen Verlag für eine Veröffentlichung zu überzeugen, die zumeist auch das Risiko für einen neuen Schriftsteller scheuen.

Mit Christian Schimpf fand sich auch ein Lehrer-Kollege des Weenzers, der das Buch zunächst Korrektur las. Nachdem Vanessa Veith als Grafikdesignerin auch für das richtige Cover bei dem Buch sorgte, musste Siedenburg den Text nur noch in das richtige Format bringen. Im richtigen Layout lud der Weenzer das Buch dann bei Amazon nach zwei weiteren Monaten hoch. Nach einer weiteren Prüfung des Buches durch Amazon selber wurde das Buch schließlich am 10. März für den Online-Verkauf bei Amazon als Buch- und e-book-Version freigegeben.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Online-Riesen ist Siedenburg jetzt auch mindestens 90 Tage an diesen gebunden und wird exklusiv bei dem Versandhandel-Giganten vertrieben. „Danach ist aber auch ein Wechsel zu einem Verlag möglich“, wofür Siedenburg dann auch offen wäre. Der Vorteil eines Verlages lege dann auch darin, dass das Erstlingswerk von Siedenburg auch in Buchläden der Region erwerbbar wäre. „Am Ende ist es mit Amazon eine faire Geschichte für Menschen wie mich, die vorrangig für sich selbst schreiben. Mein Geld verdiene ich weiterhin in meiner großen Leidenschaft als Lehrer“, erklärt Siedenburg sein Schreiben nur als Hobby. Bisher haben vor allem Freunde und Bekannte für eine Verkaufszahl von rund 100 Büchern gesorgt, wobei sich der Weenzer auch über konstruktive Kritik freuen würde und auch schon Ideen für eine Fortsetzung sammelt. Auch wenn er mit dem Buch seine Seele etwas offenlegt, sieht er das Schreiben als Chance um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Manuel Siedenburg sieht sein Buch als kurzweilige Geschichte für ein Leseprojekt von Krimi- und Thriller-Freunden, dass ohne Mühe auch an einem Wochenende gelesen werden kann. Da er selber auch sein größter Kritiker ist, möchte er sich durch entsprechende Kritiken auch als Hobbyschreiber weiter verbessern und Menschen einfach mit dem Buch eine Freude machen.

Foto: Natürlich fehlte beim Schreiben auch nicht der Rotstift, der sich auch im Beruf von Manuel Siedenburg als Lehrer wiederfindet

Foto: „Abyss – Der Abgrund in uns“ ist derzeit nur online erhältlich