Sanierungsmanager in Duingen gefragt

Duingen als Projektgebiet des Landes / Hartmut Steins Klimaschutzbeauftragter

Duingen (gök). Einwohner und Hausbesitzer in Duingen können sich glücklich schätzen. Schon seit Anfang 2019 berät ein Sanierungsmanager Hausbesitzer, wenn diese energetische Maßnahmen im Hochbau- oder Technikbereich an ihren Häusern umsetzen wollen. Dabei geht es dann aber nicht nur um die praktische Umsetzung, sondern auch um Unterstützung bei Förderanträgen, wo auch private Haushalte stark profitieren können. Professor Dr.-Ing. Lars Kühl von der Ostfalia Hochschule erklärte in der Ratssitzung vom Flecken Duingen in der Weenzer Mehrzweckhalle die bisherigen Fortschritte in diesem Gebiet.

Zur Freude der Ratsmitglieder wurde das Angebot vom Flecken in den vergangenen zwei Jahren auch sehr gut angenommen. Insgesamt wurden bis heute 41 Objekte und deren Eigentümer in Duingen beraten, wobei die Beratungsintensität sehr unterschiedlich war. Das reichte vom einmaligen Termin bis zur Begleitung von unterschiedlichen Maßnahmen wie Dachsanierung, Fensteraustausch, Dämmung oder Einbindung regenerativer Energien direkt an den Objekten. Für dieses Jahr werden sich einige Änderungen ergeben, da verschiedene Förderprogramme in der „Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG)“ zusammengeführt werden. In der Sitzung wurde dann aber auch noch einmal klargestellt, dass auch Hausbesitzer außerhalb des Kernortes Duingen die Beratung wahrnehmen und davon profitieren können. Der Sanierungsmanager ist unter Tel 05331/9455566 oder sanierungsmanager_duingen@low-e-ingenieure.de für Beratungen und Terminabsprachen erreichbar. Das Sanierungsmanagement läuft im September 2021 aus, doch eine Verlängerung kann für zwei weitere Jahre noch erfolgen, worüber im April/Mai entschieden wird.

In die Zukunft soll Duingen aber durch das Projekt „HyVillage“ getragen werden, wofür Hartmut Steins bisher als ehemaliger Gemeindedirektor und bis zur Ratssitzung als einfacher Bürger Gespräche in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Landes führte. Um auch künftig ehrenamtlich für den Flecken Duingen aktiv zu sein, verlieh ihm der Rat jetzt einstimmig das Mandat als Beauftragter für den Klimaschutz des Flecken Duingen. Auf Wunsch des Landes soll das Projekt jetzt auch Fahrt aufnehmen. Dafür wird derzeit auch der Betrieb über eine Genossenschaft vorbereitet, wofür die weiteren Einzelheiten aber noch nicht klar sind. Mit Hilfe regenerativer Energien wie etwa aus Biogasanlagen oder der großen Duinger Photovoltaikanlage könnte dann in Duingen Wasserstoff produziert werden, mit der Fahrzeuge oder einzelne Haushalte versorgt werden könnten. „Die Einbindung des ÖPNV würde die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen aber deutlich verbessern“, wies Prof. Kühl auch auf Besonderheiten hin. Die mögliche Organisation eines solchen Projektes würde dann aus mehreren Schritten wie der Forschung, der Klärung des Energierechtes, der Energiebereitstellung und eines Tankstellenbetriebes bestehen. Die Förderung der Wasserstoffthematik ist für Steins der richtige Weg, um Klimaziele umzusetzen. Akku-Technik sieht er nicht als endgültige Lösung aller Probleme. „Wo bekommt man dafür etwa noch genügend seltene Erden her“, stellte Steins in der Sitzung eine nicht unberechtigte Frage.

Komplettiert werden die ganzen Entwicklungen in Duingen dann noch durch die Innenentwicklung im Bereich der Städtebauförderung. Für Bauamtschef Maik Götze ist der Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ der nächste Schritt, der auch einstimmig beschlossen wurde. „Durch die Städtebauförderung wären auch Wege, Straßen und Plätze sowie leerstehende Gebäude entwickelbar“, so Götze. Möglich ist unter Umständen eine 90-Prozent-Förderung, was dann aber erst der Förderbescheid verraten würde. „Das wäre eine Chance für die ein oder andere Immobilie in Duingen, wobei die Förderung auf zehn Jahre ausgelegt ist“, erklärte der Bauamtsleiter den Anwesenden. Die Stadt Gronau war zuletzt mit einem Fördervolumen von acht Millionen Euro dabei, wobei der Betrag für Duingen aber deutlich geringer wäre.

Foto6003: Hartmut Steins ist ab sofort Duingens Beauftragter für den Klimaschutz

Foto6013: Die große Photovoltaikanlage im Gewerbegebiet Duingen könnte bei energetischen Ausrichtung von Duingen helfen