Wir.Lokal.Politik nimmt Fahrt auf

Aufschlag für den regionalen Wahlkampf

Osterwald (gök). Anfang des Jahres hat sich die Osterwalder Wählergemeinschaft „Wir.Lokal.Politik“ aufgestellt, um im Ortsrat Osterwald etwas zu bewegen. Ortsbürgermeister Torsten Hofer war im letzten Jahr aus der SPD ausgetreten, will sich aber weiterhin in der Dorfpolitik einbringen. Zusammen mit Nina Wüstemann, Lena Schmarsel, Malte Steinberg und Carola Grosser sind es jetzt schon fünf Kandidaten, die sich für die kommende Kommunalwahl am 12. September aufstellen lassen. Hofer ist zuversichtlich, dass eventuell noch weitere Kandidaten dazukommen. „Mein Ziel sind sieben Kandidaten, damit man im Extremfall auch alle sieben Plätze im Ortsrat besetzen könnte“, erklärt Hofer im Gespräch.

An einem ersten virtuellen Treffen der Wählergemeinschaft nahmen 20 Teilnehmer teil, weshalb Hofer wegen der guten Resonanz auch an eine Wiederholung für die Zukunft denkt. Für den 20. Juni ist zumindest schon eine Aufstellungsversammlung geplant, um auch fristgerecht die Listen für die Kommunalwahl zusammenzustellen. Neben dem Ortsrat möchte man Osterwald auch gerne im Gemeinde- und Kreisrat vertreten, wenn man denn genügend Stimmen bekommt. Hofer stellt dabei aber klar, dass in Osterwald immer parteiübergreifend gut zusammengearbeitet wurde und überhaupt jemand aus dem Ort in den ortsübergreifenden Gremien sitzen sollte. „Wir ziehen alle für Osterwald an einem Strang, wobei der Umgang immer fair und ehrlich war“, stellt Hofer auf Nachfrage klar.

Vorgestellt wurde in der digitalen Sitzung auch das neue Logo der Wählergemeinschaft, was sich künftig im Wahlkampf öfter wiederfinden soll. In den bisherigen Treffen der Gruppe haben sich auch schon vier Themenfelder gefunden, denen sich die Lokalpolitiker annehmen wollen. Im Bereich Umweltschutz etwa will man Umweltprojekte wie etwa die Umwelt-AG weiter unterstützen. Auch ein Waldkindergarten sollte in Osterwald nach Meinung der Gruppe geprüft werden, wobei man zum bestehenden Kindergarten keine Konkurrenz darstellen möchte. Gefördert werden soll auch das Engagement für und im Ort, wobei das Hauptaugenmerk vor allem auf dem Engagement für die Jugend und die Einbindung von Neubürgern gelenkt werden soll. Im Bereich der Ortsentwicklung möchte man vor allem den Ortskern erhalten und den Leerstand als Arbeitsgebiet beackern. Unter Diverses hat sich die Gruppe schon Projekte wie Unternehmer-Stammtisch mit Austausch und Netzwerk vorgenommen. Nina Wüstemann kann sich auch eine Empowerment-Runde vorstellen, wobei ihr der Begriff besser gefällt als den etwas altbacken wirkenden Frauenstammtisch. „Wir wollen in Osterwald in einen Austausch gehen und weitere Themen finden. Dabei wollen wir wissen, was den Menschen wichtig ist“, stellt Hofer in der Sitzung klar.

Ein konkretes und durchaus brisantes Thema trat in der Sitzung auch hervor. Andreas Hartnack aus dem eigentlichen Oldendorfer Neubaugebiet Rischkamp brachte die Verschiebung der Ortsgrenzen wieder in Erinnerung. Mit dem Rischkamp und Hemmendorf-Heide gehören anliegende Häuser und Straßen von Osterwald ortspolitisch und geografisch zu Oldendorf und Hemmendorf, auch wenn sich nach Meinung der Anwesenden die Menschen dort mehrheitlich eher als Osterwalder fühlen. In den vergangenen Jahren wurden schon Versuche unternommen, etwa Hemmendorf-Heide in Osterwald einzugemeinden. „Dabei haben wir etwa dem Ortsrat Hemmendorf auch angeboten, die anteiligen Ortsratsmittel zu behalten. Es gab aber Befindlichkeiten in den anderen Ortsräten und eine ablehnende Meinung dazu. Für die Zukunft gibt es vielleicht noch einen Stimmungswechsel in den jeweiligen Ortsräten“, hofft Hofer. Nina Wüstemann stellt aber klar, dass die Initiative zu einem Wechsel nach Osterwald aber von den dort wohnhaften Bürgern ausgehen muss. Ein klares Signal hat nach ihrer Meinung bisher gefehlt. Bürger wie Andreas Hartnack aus dem Rischkamp oder Marc Bruns aus Hemmendorf-Heide wollen sich aber weiter vernetzen und beraten, wie man in dieser Richtung vorgehen kann. „Vor 20 Jahren wollten in Hemmendorf-Heide die Masse eher zu Hemmendorf gehören. Doch mittlerweile tendieren geschätzt 75 Prozent eher zu Osterwald“, erklärte Bruns in der Sitzung, der in der Vergangenheit auch die Kontaktaufnahme aus dem Ortsrat Hemmendorf vermisste.